Freitag, 17. Februar 2012

Ziele 2012


Glocknerkönig unter 1:45 h, wenn es keine Probleme oder Verletzungen im Training gibt ist die 1:40 h mein festes Ziel. Auch wenn es nur ein erster Wettkampf ist um auch die "bergfestigkeit" für den schweizer Radmarathon zu erlangen, sollte das theoretisch drin sein. Allein durch verbessertes Material sollte ich ca. 2 Minuten gewinnen. Letztes Jahr bin ich 1:48:38 h gefahren, also muss ich mich mental und körperlich noch um 6 Minuten verbessern. Da ich 2011 nicht optimal drauf war, schätze ich dass ich rein physisch noch drei bis vier Minuten finden muss, wenn ich mental top drauf bin.

20h Radmarathon "Rund um Fell" als Vorbereitungswettkampf für den schweizer Radmarathon. Ziel 550 Km. Auch wenn ich es locker angehen will mit Hinblick auf den ersten Saisonhöhepunkt, so will ich doch, ausgehend von meinem Ergebnis bei Trondheim - Oslo 550 Kilometer dort erreichen. Ich hoffe dort viel zu lernen für die 720 Km in der Schweiz und für die 24h von Kehlheim. Wenn es zuviele Höhenmeter werden, bin ich aber auch mit etwas weniger Kilometern zufrieden.

Schweizer Radmarathon Bern - Bodensee - Bern 720Km Radmarathon Strecke. Mein erster Saisonhöhepunkt für 2012. Das erste richtige Ultracycling Event für mich überhaupt. Ich habe mich für die Radmarathon Variante entschieden, da ich definitiv kein Randoneur bin, mir die RAAM Quali Variante aber zu aufwändig ist (Follow Car und zwei, drei Leute Team). Ca. 25 Stunden ist mein Ziel, mit 25:55 h wäre ich sicherlich hoch zufrieden. Ob das komplett ohne eigene Betreuung machbar ist weiß ich nicht. Ich werde es einfach probieren. Leider sind dort nicht sehr viele Teilnehmer, so dass im Gegensatz zu Trondheim - Oslo letztes Jahr der größte Teil der Strecke im Alleingang zu bewältigen ist. Vielleicht sollte ich da doch lieber gleich auf die RAAM Qualifier Variante wechseln...

24h Rennen Kehlheim, mein erstes 24 Stunden Rennen überhaupt. Ein etabliertes Event, deshalb gehe ich von guter Organisation aus. Mein Ziel sind 650 Km innerhalb der vierundzwanzig Stunden zu fahren. Wenn es orthopädisch keine Probleme gibt traue ich mir das durchaus zu.

Peakbreak, der zweite Saisonhöhepunkt. Für Freizeitfahrer ist es nicht so einfach ein wirklich anspruchsvolles Etappenrennen zu finden. Peakbreak wird dem aber auf jeden Fall gerecht. Erstes Ziel ist es überhaupt durchzukommen. Wenn ich mich gut fühle, möchte ich auf einer Etappe vorne mitfahren, zwar nicht um einen Etappensieg, das ist ja völlig unrealistisch, aber um Platz 20 möchte ich kämpfen können. Insgesamt möchte ich in der oberen Hälfte des Gesamtklassements landen. Allerdings wird das die wohl härteste Herausforderung der ich mich bis dahin gestellt haben werde. Auf jeder Etappe gibt es Anstiege, die selbst Radprofis abgrundtief hassen: Monte Zoncolan, am nächsten Tag Kronplatz und auch das Kitzbühler Horn darf nicht fehlen. Härter geht es nicht mehr, selbst in England nicht...

Alpenbrevet Platin Strecke. Mit diesem Event habe ich aus 2011 noch eine Rechnung offen. Nach dem Peakbreak bleibt Zeit um sich etwas zu erholen und neu aufzubauen, so dass ich dort fitter antreten sollte als letztes Jahr, und vor allem will ich klüger fahren und besser essen. Das Ziel ist die 11:40 h. Elfeinhalb Stunden halte ich für unrealistisch, "unter zwölf" ist als Ziel zu niedrig gesteckt. D.h. natürlich ich muss mich gegenüber 2011 um 50 Minuten verbessern. Ein ambitioniertes, aber nicht unmögliches Ziel.

Um die oben genannten Ziele auch wirklich erreichen zu können müssen einige Leistungsparameter deutlich besser werden als letzte Saison.

Mein Ziel für die Leistung an der individuellen anaeroben Schwelle ist mindestens 285 Watt.
An der aeroben Schwelle möchte ich deutlich über 200 Watt kommen.
Als Abbruchleistung bei der ergometrischen Leistungsdiagnostik will ich die 380 Watt knacken. Das ist vor allem auch eine mentale Geschichte. Auch wenn die Abbruchleistung gar nicht so eine große Bedeutung hat, sie ist auf jeden Fall ein Indikator für die Fähigkeit sich zu quälen, bzw. das vorhandene Potential auch wirklich bis zur Grenze ausnutzen zu können.

Winterblues

Der Kampf gegen den Winterblues ist hart. Jedes Jahr wieder. Die beeindruckende Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers funktioniert nun mal in beide Richtungen, d.h. genauso wie man sich in relativ kurzer Zeit daran gewöhnen kann am Tag viertausend Höhenmeter zu fahren ohne an seine Grenzen zu gehen, gewöhnt man sich in noch kürzerer Zeit daran maximal zwei Stunden locker Grundlage auf einem Ergometer zu treten und zu denken "das reicht jetzt aber".

Auch wenn der Formverlust im periodisierten Trainingsaubau eingeplant ist, ist es psychologisch jedesmal hart die beobachtbaren Körperparameter wegdriften zu sehen. Gewicht, Ruhepuls, subjektives Belastungsempfinden, VO2max, Laktatkurve usw. alles ist "schlechter".

Im Gegensatz zum Hochleistungs bzw. Profisportler, bangt man als Freizeitsportler jedes Jahr erneut, ob man wirklich die Zeit zum geplanten Training findet, ob man genügend Zeit zur benötigten Regeneration findet, ob man ein Trainingslager mit beruflichen und privaten Interessen vereinbaren kann, ob das Wetter in der heimischen Region einigermaßen so ist, dass man die gewünschten langen Einheiten gut über die Bühne kriegt ob man überhaupt das richtige im richtigen Umfang trainiert, ob die Wettkämpfe, die man sich vorgenommen hat überhaupt machbar sind.

Am meisten leide ich im Fitnessstudio. Nicht etwa wegen des Trainings, im Gegenteil das macht richtig Spaß, aber die Dauerbeschallung mit elend schlechter, viel zu lauter Musik ist immer am Rande des erträglichen. Das es Radfahrer gibt, die sich selbst beim Rennradfahren in den Alpen noch Ohrhörer in die Ohren stecken ist mir unbegreiflich.

Aber genauso wie ich den Juni herbei sehne fürchte ich auch, dass bis zur ersten großen "Kraftprobe" die Zeit viel zu knapp ist um rechtzeitig in Form zu kommen.

Wie gesagt, Winterblues, dunkle Gedanken, nur unterbrochen von Tagträumen mit Bildern der Sierra Nevada, dem großen Ziel für 2012. Unabhängig von allen geplanten Wettkämpfen, fiebere ich eigentlich nur dem Saisonabschluss in Spanien entgegen damit ich das 2011 so jäh abgebrochene zu Ende bringen kann. Den Pico Veleta auf der Standardstrecke unter drei Stunden fahren, die Abfahrt nach Monachil erst mal heil runterbringen und dann die sich dort bietende Gelegenheit mal richtig schnell zu fahren zu nutzen, Calar Alto noch zu fahren, und dann wenn das alles genossen, und eben auch geschafft ist zwei Tage einfach nur sinnlos am Strand zu liegen...

Aber natürlich habe ich auch "richtige" sportliche Ziele für 2012. Die werde ich in einem separaten Eintrag posten, dann kann ich da immer wieder einen Blick draufwerfen, falls der verdammte Winterblues mir wieder mal das Training schwer machen will!