Mittwoch, 12. Dezember 2018

Filmprojekt Race Across America

Die beiden letzten Wochen durfte ich auf Lanzarote verbringen. Auch wenn es kein klassisches Trainingslager war, so kamen doch gut tausend Radkilometer zusammen. Hauptgrund für den Besuch der Kanareninsel war aber ein neues Buchprojekt. Dazu aber später mehr.

Katrin hat mich u.a. begleitet um als Fotomodell und Fotografin das Projekt zu unterstützen. Diese Chance haben wir genutzt um auch noch ein paar Interviewszenen für ein Filmprojekt zum Race Across America aufzunehmen.

Das Projekt wird ein ca. dreißigminütiges Feature zum Thema Race Across America und eine kleine Reise ins Innere eines Ultracyclers werden…

Einfach traumhaft vor spektakulärer Kulisse zu „arbeiten“:



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Dienstag, 11. Dezember 2018

Die Melancholie der erfüllten Aufgabe

Vielleicht werden sich einige regelmäßige Leser des Blogs gewundert haben, warum ich so lange nichts geschrieben habe. Vor allem, da eine Buchveröffentlichung doch Marketing und Werbung erforderlich macht.

Aber gerade das wäre mir zuwider. Nur schreiben um Klicks zu bekommen oder etwas zu verkaufen. Werbung in der Form wie man ihr tagtäglich begegnet entwertet oft die Inhalte, verdummt den Leser oder Zuschauer und führt dazu, dass der Autor eines Beitrags die Inhalte verändert, dramatisiert oder schlicht übertreibt um sich oder sein Produkt zu verkaufen.

Auch wenn das Finanzamt schon meine Gewinnerzielungsabsicht anzweifelt, so habe ich für mich beschlossen mir insofern treu zu bleiben, als ich Dinge um ihrer selbst willen tue, nicht um mich zu verkaufen. D.h. wenn dieses Blog die letzten Wochen, ja Monate, mit einer gewissen Leere „gefüllt“ war, so spiegelt es nur die Leere wieder die in mir selbst ist.

Auch wenn ich noch weitere Buchprojekte in Planung und vor allem auch in Arbeit habe, so kämpfe ich doch mit dem Problem, dass das Race Across America die größte Herausforderung ist, der ich mich im sportlichen stellen konnte. Ich habe mich in hohem Maße der Möglichkeit des Scheiterns ausgesetzt. Und bin nicht gescheitert, sondern habe das vielleicht schwerste Radrennen der Welt erfolgreich gemeistert.

Wenn man scheitert bleibt das Ziel. Man muss es nochmal versuchen. Wenn man sein Ziel erreicht, dann ist das Ziel weg. Man sucht sich evtl. ein neues Ziel, ein größeres, schwereres, anspruchsvolleres. Aber das RAAM lässt sich für mich nicht steigern.

Ich könnte versuchen unter 9 Tagen zu fahren oder zu gewinnen, aber mein Alter und die Streckenänderung 2016 lässt das nicht zu. Mehr als die Altersklassenwertung ist für mich nicht drin, die habe ich sogar gegen Marko Baloh gewonnen, mehr geht nicht.

D.h. was das RAAM betrifft ist meine Aufgabe erfüllt. Und was nun kommt hat Buzz Aldrin „die Melancholie der erfüllten Aufgabe“ genannt. Er hat mit dem Betreten des Mondes ein ungleich größeres Ziel erreicht und vermutlich ein ungleich größeres „Loch“ zu verarbeiten gehabt. Das ist ihm lange Zeit nicht besonders gut gelungen, was ich gut nachvollziehen kann.

Für mich bedeutet dieses schwarze Loch nach dem RAAM, dass es mir schwerfällt Enthusiasmus für eine Aufgabe zu entwickeln. Dadurch fällt das Schreiben schwer, das Radfahren, das Genießen.

Es ist sehr seltsam. Ich musste das RAAM nochmal fahren, weil Finishen für mich immer hieß „unter 10 Tagen“ und nicht mehr als 48 Stunden hinter dem Sieger, egal wie gut der ist. Jetzt da ich das gesetzte Ziel erreicht habe, kann ich nicht in der zufriedenen Gewissheit meiner Leistungsfähigkeit ruhen, sondern kämpfe mit der „Melancholie der erfüllten Aufgabe“.

Das ist der Grund warum es etwas still ist im Blog. Andererseits gibt es aber trotz allem einige tolle Ideen und spannende Artikel für das Blog, die nur auf Veröffentlichung oder Umsetzung warten.

Ob im Rahmen von steilberghoch.com oder an neuer Stelle weiß ich noch nicht. Aber es wird wohl 2019 weitergehen und ich hoffe dieses Tief bald zu überwinden.



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Samstag, 8. September 2018

Menschen für Kinder Benefiztour – Eröffnungsabend

Morgen habe ich das erste mal Gelegenheit bei der großen Benefizradtour von Menschen für Kinder dabei zu sein. Der Verein „Menschen für Kinder e.V.“ organisiert diese Tour schon seit vielen Jahren und hat eine enorme Summe an Spenden gesammelt und diese auf viele wichtige Projekte zugunsten schwer kranker Kinder verteilt.

Heute nun gab es die Eröffnungsveranstaltung wo nicht nur kurz die Strecke für morgen vorgestellt wurde, sondern auch viele Unterstützer aus Wirtschaft und Politik weitere Spenden übergaben und verschiedene Projekte vorgestellt haben. Wirklich beeindruckend, was die Organisatoren hier auf die Beine gestellt haben.

Es ist mir eine große Ehre, neben so erfolgreichen Sportlern wie Tine Holst, Tina Hermann, Carolin Hingst und Alexander Leipold dabei zu sein, und mit den ca. 600 Teilnehmern morgen die Tour in Angriff zu nehmen.

Das mit der amtierenden Miss Hessen Derya Sipahi und Hessenschau-(und Benefiztour)moderator Andreas Hieke noch zwei Medienprofis auf dem Bild sind hat dem Foto sicher nicht geschadet :)



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Mittwoch, 29. August 2018

Race Across America Buch

An dieser Stelle möchte ich mich einmal bedanken für das viele positive Feedback zum Race Across America Buch!

Beim Schreiben und auch beim Setzen, hatte ich eine recht klare Vorstellung wie das Buch aussehen soll. Auch wenn es mit der Druckerei ein ziemlicher Kampf war, so ist das Endergebnis doch recht nahe an diese Vorstellung herangekommen.

Umso mehr freut es mich, wenn die Leser nicht nur zufrieden sind, sondern ich sogar begeisterte Rückmeldung bekomme. Vielen Dank dafür.

Gerne könnt ihr natürlich auch eure Meinung zum Buch in einer kurzen Amazon Rezension ausdrücken. Das würde mir (falls es euch gefallen hat und die Rezension positiv ausfällt…) helfen beim Verkauf, denn als Selbstverleger sind die Marketingmöglichkeiten natürlich sehr eingeschränkt, und solche Dinge helfen enorm.

Für alle die, die noch keine Chance hatten das Buch zu lesen, oder die noch ein schönes Geburtstagsgeschenk suchen, hier nochmal der Link zur Amazon Seite:

9 Tage 22 Stunden 40 Minuten bei Amazon

Für die Leser aus Österreich empfehler ich die Seiten des Ultracycling Shop von Christoph Strasser (Dort findet ihr übrigens auch die gerade erschienene Biografie von Christoph)

9 Tage 22 Stunden 40 Minuten im Ultracycling Shop

Selbstverständlich bekommt ihr das Buch auch in allen lokalen Buchhandlungen und sonstigen Onlineplattformen wie buecher.de, thalia.de usw.

 

 

 



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Großlockner 2018 die Dritte

Heute also der zweite Tag an der Großglockner Hochalpenstraße. Nach den über 3000 Höhenmetern gestern fühlen wir uns beide nicht so richtig fit. Ich fühle mich sogar erstaunlich schlapp. Der Plan ist es von Bruck bis Heiligenblut zu fahren und wieder zurück, also beide Glockneranstiege zu meistern.

Ehrlich gesagt bin ich nicht mal sicher ob ich überhaupt einen schaffe. Als wir um viertel nach acht erst mal auf dem Rad sitzen bestätigt sich das Gefühl zunächst. Dann scheinen sich die schweren Beine etwas „auszufahren“. Allerdings rollen wir eher gemütlich gen Fusch.

Ich begegne den alpinen Passstraßen immer mit großem Respekt und jedesmal wenn ich in den Anstieg kurz hinter dem Bärenwerk einsteige, beschleicht mich hier am Glockner ein leicht mulmiges Gefühl. Mittlerweile weiß ich ja auch sehr genau was mich erwartet und mein Körper signalisiert mir immer recht deutlich was ich von ihm erwarten kann. Das scheint heute recht wenig zu sein, so dass mich eine schwere und sehr anstrengende Auffahrt erwarten wird.

Ich merke auch sofort, dass ich deutlich weniger Leistung zur Verfügung habe als gestern. Ich bin schon etwas enttäuscht, dass die Differenz so groß ist, das kenne ich von mir so eigentlich nicht, da ich immer gut regeneriere.

Anyway, ich kämpfe mich den Anstieg hoch, muss etwas mehr im Wiegetritt fahren als gestern, und spüre, dass ich heute sicher nicht bis Heiligenblut fahren werde. Im Gegenteil, muss ich wohl heftig kämpfen damit ich ohne Pause sauber bis zum Hochtor komme.

So freue ich mich sehr, als das erste Flachstück erreicht ist. Kämpfe wieder im folgenden Anstieg und rolle dann im flachen Teil bis zur Mautstation eher locker als mit Druck.

An der Mautstation weiß ich ja jetzt, dass ich das Knöpfchen drücken muss und lege mich im Zählviehgatter nicht mehr auf die Nase. Zeitgewinn bringt mir das aber kaum. Ich habe sowieso 44 Minuten gebraucht bis hierher, eine gute Zeit werde ich heute also sowieso nicht fahren können.

Die ersten 2,3 Kilometer nach der Mautstation sind einfach immer wieder heftig. Meist 12%, selten 11% oder auch nur 10%. Trotzdem erreiche ich die erste Kehre mit viel Kampf und viel Wiegetritt. Die Beine mögen keine Leistung hergeben, mir fehlt ein Gang oder vielleicht sogar zwei.

Auch die nächsten Kehren kämpfe ich mich nach oben, aber ich frage mich wirklich wie ich heute oben ankommen soll. Das linke Knie schmerzt und das gesamte linke Bein fühlt sich eher an würde es das RAAM fahren statt eine genussvolle Passauffahrt.

Ein paar Trekkingbiker und zwei drei Mountainbiker säumen die Strecke, nichts was ablenken oder motivieren könnte. Ich hadere etwas mit mir, ja bin etwas enttäuscht, das mir der gestrige Tag so in den Knochen steckt. Dadurch versäume ich es das schöne Wetter und die spektakuläre Landschaft zu genießen.

Aber ich komme weiter nach oben, auch wenn es schwerfällt und meine Trittfrequenz immer weiter absinkt. Ich erreiche Kilometer 17 und dann endlich die Pifkar, hundert Meter flache Strecke, dann geht es steil weiter.

Die Trittfrequenz liegt nun im niedrigen 50er Bereich, d.h. keine Leistung mehr und noch dazu mache ich meine Muskeln richtig platt. Aber ich kämpfe weiter. Und als sich schon die erste Kehre im unteren Nassfeld abzeichnet überholt mich ein anderer Rennradler.

Sofort ändert sich die neuronale Ansteuerung der Muskulatur, die Trittfrequenz erhöht sich auf 70+ bei gleichem Gang. Durch das Überholmanöver hat er so 15 Meter zwischen uns gelegt. Genau die halte ich jetzt auch.

Erstaunlich, ich bin regelrecht fasziniert von meinen eigenen Beinen. Vor allem fühlt es sich nun etwas leichter an, nicht mehr ganz so quälend, obwohl ich ja locker 1 km/h schneller fahre (in einer 12% Steigung).

So zieht mich der andere Fahrer ordentlich mit. Nur eine Elektro-MTB-Fahrerin überholt mich. Sie scheint die Betreung des Rennradlers zu sein. Jedenfalls tauschen die beiden Riegel aus und sie lässt sich immer wieder zurückfallen und überholt mich dann.

Er ist definitiv etwas stärker als ich heute, aber die perfekte Motiviation. Auch wenn sich der Abstand dann doch etwas vergrößert. Selbst an der Edelweißwand, die wir mittlerweile schon erreicht haben, wird der Abstand nicht größer als 80 Meter.

Allerdings überholt mich nun ein weiterer Rennradler. Er hat sich wohl über einen längeren Zeitraum rangekämpft, legt nun 20 Meter zwischen uns und lässt dann nach. Ich kann aber nicht kontern, der Abstand bleibt gleich.

Aber egal, so habe ich Ablenkung bis in die letzten Serpentinen vor dem Fuscher Törl. Hier muss ich nun aber heftig kämpfen, das linke Bein will nicht mehr, das Knie macht sich etwas bemerkbar, die Trittfrequenz sinkt wieder auf 50. Ich kämpfe mich aber bis zur Ziellinie des Glocknerkönigs und bin nur 10 Minuten langsamer als gestern. Die Differenz hatte ich mir noch größer vorgestellt.

Nun heißt es aber weiter kämpfen, denn das Ziel ist ja das Hochtor. Mir ist jetzt klar, dass ich heute nicht mehr auf der anderen Seite hinunter fahren werde, was bedeutet, dass ich dort einen Kaiserschmarrn essen könnte. Hm, das sollte doch Motivation sein. Wenn nur das Bein durchhält.

Die Zwischenabfahrt läuft diesmal besser, denn es sind keine anderen Fahrzeuge im Weg. Dann aber geht es in die Steigung und ich muss sehr kämpfen. Alle steileren Stücke fahre ich komplett im Wiegetritt. Der Gegenwind macht es auch nicht leichter, und während ich gestern eher locker gefahren bin in diesem Abschnitt, muss ich heute nochmal richtig ackern. So dauert es vier Minuten länger als gestern, aber dann ist auch für heute das Hochtor erreicht.

Mehr geht aber nicht mehr. Ich trinke einen heißen Kakao, da der Kaffee hier ungenießbar ist. Nach einer Weile trifft Marco ein, und ihm erging es nicht besser als mir. Also auch niemand der mich überreden könnte unvernünftig zu sein und die andere Seite doch noch zu fahren.

Ich esse den Kaiserschmarrn, der diesmal wirklich schlecht ist. In der Hauptsaison sollte man hier oben wohl eher nichts essen und trinken… Dann geht es zurück in Richtung Bruck, nochmal der Gegenanstieg an der Fuscher Lacke hinauf zum Fuscher Törl, und dann einfach nur runterbrettern. Das kann ich sehr genießen. Das weiche Hinterrad ignoriere ich, die Autofahrer und die langsamen Motorradfahrer sind kooperativ, so dass es höllisch Spaß macht ohne Anstrengung (abgesehen von den Händen die vor den Kehren ordentlich zupacken müssen) ins Tal zu brausen.

Die Beine machen auch noch auf den letzten flachen Kilometern ordentlich mit. Ich bin allerdings etwas enttäuscht, dass ich heute nur eine Passauffahrt in den Beinen hatte. Andererseits aber auch ein wenig stolz, dass ich so vernünftig war die zweite nicht trotzdem zu versuchen.



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Samstag, 11. August 2018

Großlockner 2018 die Zweite

Am 03.06. also vor gut zwei Monaten bin ich den Glocknerkönig mit 88,5 Kg gefahren. Ein seltsames Erlebnis, einene Wettkampf mit 10kg Übergewicht und so emotionslos zu fahren. Das Jahr nach dem Race Across America ist halt immer von großen Schwankungen geprägt, Stimmung, Form, Motivation, alles schlägt in beide Richtungen heftiger aus als normal.

Da ich durch den Sardinienurlaub wieder den Einstieg ins Rennradfahren gefunden habe, und die Auffahrten auf der Glocknerstraße mich zusätzlich etwas motiviert haben, habe ich mich doch bemüht wieder auf Normalgewicht zu kommen. Einzige Methode bestand darin, die Kalorienbilanz leicht negativ zu halten, und vor allem etwas mehr Bewegung in Form von eher lockerem Fahrradfahren zu bekommen als in den Wochen vor dem Urlaub.

Das hat auch sehr gut geklappt, so dass ich über einen Zeitraum von zwei Monaten die 10 kg wieder abgenommen habe. Allerdings habe ich nicht strukturiert trainiert, sondern nur mal hier eine Stunde G1 auf dem Kickr und da mal eine Ausfahrt mit Katrin oder Meike gemacht. D.h. so richtig gefordert habe ich mich nicht. Es ging mir mehr um die Kalorienbilanz als um Leistungsverbesserung. Nach Erreichen der 10kg Marke wollte ich mich gerne mit einem schönen Pässewochenende belohnen. Leider hat es zeitlich nicht so recht geklappt, oder das Wetter war wirklich schlecht, so dass ich schon befürchtete, es wird nichts mehr, da hat sich spontan die Möglichkeit ergeben mit Marco zur Glocknerstraße zu fahren.

Das bietet natürlich die Möglichkeit direkt zu vergleichen mit dem ersten Juni Wochenende. Perfekt.

Nach der Anreise gestern sind wir nochmal eine Runde um den Zeller See gefahren und dann hat mir das auf über 50° aufgeheizte Trinkwasser und die lange Anfahrt im unklimatisierten Auto doch etwas zugesetzt, so dass ich schon um 19 Uhr im Bett lag und nichts rechtes mehr essen konnte. Mal schauen wie sich das auf das Fahren heute auswirkt.

Um kurz nach 8 Uhr sitzen wir auf dem Rad. Marco und ich. Das Wetter ist schön, noch ist es auch nicht zu warm. Wir rollen eher locker von Bruck in Richtung Fusch. Ich merke schon, in Superform bin ich nicht gerade, aber zusammen mit der Tatsache, dass ich nun 10 kg leichter bin als vor zwei Monaten sollte das lockere Radeln doch etwas Grundlage geschaffen haben. Hoffe ich.

Wir genießen die Kilometer bis zum Kraftwerk Bärenwerk. Kurz dahinter fängt die Steigung an. Wir verabreden uns am Hochtor und dann fährt jeder seinen Rhythmus in den Anstieg. Es ist erstaunlich anstrengend. Nicht, dass das schon mal anders gewesen wäre, aber man vergisst es so leicht.

Mir scheint, die Leistung liegt etwas höher als vor zwei Monaten, aber von den 10 kg weniger spüre ich nichts. Beim Glocknerkönig bin ich 2:04 h bis zum Fuscher Törl gefahren, jetzt sollte es eigentlich fast locker unter 2 Stunden gehen. Locker geht aber gar nichts.

Ich kämpfe mich die ersten steileren Abschnitte nach oben und freue mich über die flacheren Stellen. Vor zwei Monaten hatte ich hier Katrin noch „hochmoderiert“, und sie hatte sich nach nur zwei, drei Wochen Rennrad recht achtbar bis zur Mautstation geschlagen, jetzt fahre ich relativ auf dem gleichen Anstrengungsniveau und weiß ihre Leistung um so mehr zu schätzen.

Es dauert doch 40 Minuten bis ich die Mautstation erreicht habe, das ist natürlich sehr viel. So wird das nichts mit zwei Stunden bis zum Glocknerkönigziel…

Noch immer muss man als Radfahrer wie Weidevieh durch ein Gatter, ich gehe davon aus, dass die Schranke von selbst aufgeht, tut sie aber nicht und prompt lege ich mich auf die Nase. Man muss irgendwo einen Knopf drücken, den habe ich aber übersehen. Ich fluche auf die Schwachköpfe hier im Tourismusbüro der Glocknerstraße, die sich diese Schikane für Radfahrer überhaupt ausgedacht haben, und beschließe, dass es die letzte Fahrt hierunter nach Bruck war. (Habe ich damals schon gesagt, als sie dieses schwachsinnige Gatter aufgebaut haben, aber diesmal meine ich es ernst. Radfahrer werden hier eher als Störung des Autoverkehrs wahrgenommen).

So bin ich noch geladen, während ich die ersten zwei steilen Kilometer hochfahre. Die Glocknerstraße ist schon eine Herausforderung, vergisst man leicht, wenn man sie schon so oft gefahren ist.

Bis zur ersten Kehre muss ich ganz schön kämpfen. Es sind leider kaum Radfahrer hier unterwegs heute, nur ein paar Trekkingbikefahrer, die sind keine große Hilfe. Die Wattanzeige zeigt gefühlt deutlich mehr an als vor zwei Monaten, ich bin deutlich leichter, aber ich bin keineswegs deutlich schneller. Seltsam.

Ich schraube mich aber weiter nach oben, Abschnitt für Abschnitt. Nach Kehre 1 kommen noch weitere Kehren, dann geht es wieder recht lange in eine Richtung und auch recht steil. Ich denke gar nicht so sehr über die Zeit nach, sondern versuche überhaupt erst mal hochzukommen. Ab und zu überhole ich einen MTB-Fahrer oder einen sehr langsamen Rennradfahrer/Ranndoneur, aber niemand der mich etwas provozieren könnte, ein bisschen motivieren könnte.

Das Wetter ist super, mittlerweile ist es zwar wärmer geworden, aber je höher ich komme, desto kühler wird es wieder, und auch an dem fiesen langen steilen Stück nach der ersten Kehre am unteren Nassfeld passt die Temperatur. Zum Glück, denn hier heißt es kämpfen. Dann bietet sich aber auch schon ein schöner Blick auf den Beginn des „Motodroms“, den Schlusskehren die man vom Fuscher Törl komplett einsehen kann.

Aber erst mal sind noch einige Höhenmeter zu überwinden. Es dauert gefühlt ewig, bis ich die Edelweißwand erreiche, aber jetzt bin ich sehr zuversichtlich, dass ich bis zum Hochtor, dem ersten Ziel für heute komme. Die lange Gerade an der Edelweißwand entlang ist steiler als gedacht und ich kämpfe, bis ich die erste Serpentine des „Motodroms“ erreiche. Von hier hat man einen schönen Blick auf das Fuscher Törl, allerdings zeigt dieser Blick auch, wieviel Höhenmeter noch zu bewältigen sind.

Ich bin jetzt nicht beim Glocknerkönig, so das Extrakräfte freigesetzt werden, sondern ich tapfer weiterkämpfen muss um da oben überhaupt anzukommen. Das gelingt aber ganz gut, auch wenn der letzte Kilometer nochmal erstaunlich zäh ist. Zwischendurch hatte ich schon die Bremse hinten und vorne geöffnet, weil es sich angefühlt hatte als ob die zu wäre, war sie aber nicht, sondern das Problem sind wohl eher die Beine…

Schließlich aber erreiche ich endlich das Fuscher Törl und an der Ziellinie vom Glocknerkönig nehme ich ich die Zeit. Genau 2 Stunden. Also 4 Minuten besser als beim Wettkampf und 25 Minuten besser als der Auffahrt am Tag davor, wo ich allerdings bis zur Mautstation mit Katrin gefahren bin, ergo etwas langsamer.

Ich habe mich also schon etwas verbessert und das geringere Gewicht hilft auch, aber ob ich im Wettkampf dann wirklich was reißen könnte, ich glaube nein, der Kopf gibt es nicht her, aber zweite Startgruppe wäre drin…

Ich halte natürlich nicht an, sondern fahre direkt weiter, mein Ziel ist ja erstmal das Hochtor. Die kleine Zwischenabfahrt geht gut, auch wenn ich zuerst vergesse, die Bremse wieder zuzumachen, aber ich merke es noch vor der ersten richtigen Kurve.

Auch der Anstieg geht ganz gut, jetzt sind die Systeme anscheinend hochgefahren, und so komme ich trotz Gegenwinds ganz gut voran und habe nach gut 21 Minuten das Hochtor erreicht. Insgesamt habe ich also von Kilometer 0 der Glocknerstraße bis zur Passhöhe gut 2:21 h gebraucht. Vor zwei Monaten waren es fast 2:50 h. Das ist schon eine solide Verbesserung. Wieviel davon auf das Gewicht geht und wieviel auf eine Leistungssteigerung muss ich mir noch genau anschauen.

Jetzt gibt es aber erst mal zur Belohnung einen Kaffee. Der schmeckt aber widerlich bitter. Ich trinke ihn trotzdem. Kurze Zeit später trifft Marco ein. Wir machen noch kurz Pause und fahren dann weiter zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Zunächst können wir es in der Abfahrt richtig rollen lassen. Mittlerweile ist es sehr warm, und auf dieser Seite des Berges knallt die Sonne immer ein bisschen heftiger. Am Kreisel wo sich die Straße teilt fahren wir nicht weiter hinunter nach Heiligenblut, sondern wieder bergauf. Der Anstieg zieht auch gleich mal an. Allerdings gibt es immer wieder flachere bis flache Stellen an denen man sich gut erholen kann. Wieder fährt jeder seinen eigenen Rhythmus berghoch.

Landschaftlich finde ich den Weg zur Pasterze wirklich schön. Ich bin allerdings nicht der einzige, und jetzt zur Urlaubszeit herrscht doch recht lebhafter Verkehr. Nicht umsonst gibt es oben am Gletscher ein großes Parkhaus.

Die Beine funktionieren ganz gut, aber es gibt doch zwei, drei schwerere Abschnitte, vor allem der Schlussanstieg durch die Lawinengallerie ist nochmal deutlich zweistellig. Dann ist aber auch das geschafft, und bei schönstem Wetter warte ich auf Marco und dann essen wir eine Kleinigkeit. Insgesamt haben wir jetzt über 2300 Höhenmeter in den Beinen.

Der Rückweg zum Hochtor beinhaltet nicht nur fast 600 weitere Höhenmeter, sondern ist nach meinem empfinden auch der unangenehmste Teil der Glocknerstraße. Zunächst genießen wir die Abfahrt, machen noch ein paar Fotos von der herrlichen Landschaft, doch schon direkt nach dem Kreisel klappt eine lange Gerade mit 14% nach oben. Offiziell gibt es an der Glocknerstraße nur Steigungen bis 12 % aber hier haben bis jetzt alle Radcomputer immer 15% angezeigt. Da die gerne mal ein Prozent zuviel anzeigen, bin ich ziemlich sicher, dass dieser Abschnitt 14% hat.

Anyway, ich überhole zwei übergewichtige Rennradler (jetzt kann ich das so schreiben, da ich selbst wieder halbwegs Normalgewicht habe) und nach der ersten Kehre geht es steil, aber nicht mehr ganz so brutal weiter. Mit jedem Meter gewinnt man deutlich Höhe und die Aussicht wird spektakulärer.

Aber die Steigung lässt auch selten nach. Hundert Meter um hundert Meter schraubt man sich nach oben und die Passhöhe, das Hochtor, scheint unendlich weit weg. Es ist nochmal etwas wärmer als auf dem Weg zur Franz-Josefs-Höhe, aber mit 27° hält es sich eigentlich noch in Grenzen.

Ich kämpfe mich langsam nach oben, die Beine funktionieren jetzt wieder ganz gut. So kann ich im Schnitt immerhin noch 250, 260 Watt bergauf treten. Und auch wenn es sich zäh anfühlt, so dauert es doch keine Stunde und das Hochtor ist ein weiteres Mal erreicht.

Nach kurzer Pause geht es weiter, nur noch der Gegenanstieg zum Fuscher Törl und dann schön locker den Berg runterrollen. So sammeln wir über 3100 Höhenmeter. Nicht schlecht. Und die Abfahrt macht auch Spaß. Die Laufräder taugen zwar nichts (einfache Shimano RS11), vor allem das Hinterrad ist recht weich, was man in der Abfahrt deutlich merkt, aber ein bisschen Speed kann man schon aufnehmen, und, wenn der Verkehr es zulässt, Autos und Motorradfahrer außen in der Kehre überholen. Hat irgendwie was…

Im Hotel angekommen, merke ich, dass ich doch ziemlich geschlaucht bin. Zwar erhole ich mich immer recht schnell, aber muskulär spüre ich es deutlich, der Rücken zuckt etwas, und das linke Knie, meine größte Schwachstelle, hatte während der Anstiege das ein oder andere Mal heftig über die Belastung gemault.

Mal schauen wie wir den zweiten Tag nutzen werden. Rüberfahren nach Heiligenblut und wieder zurück wären ja nochmal deutlich über 3000 Höhenmeter. Ich werden einfach hören was meine Beine mir sagen.

Alles in allem ein wirklich schöner Radtag. Auch wenn ich auf etwas bessere Form gehofft hatte, aber ohne „richtiges“ Training kommt die nicht. Zu meinem Trost befinde ich mich ja immer noch im Nach-RAAM-Jahr, da sind die Systeme immer noch am regenieren…



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Sonntag, 24. Juni 2018

RAAM 2018 – Einziger deutscher Solofahrer im Ziel!

Mittlerweile haben weitere Fahrer Annapolis erreicht. Thomas Haas gewinnt die 50+ Klasse mit einer Zeit von 11 Tagen 12 Stunden 5 Minuten.

Nur gut fünfeinhalb Stunden dahinter kommt Christoph Hanle ins Ziel. Mit 11:17:43 Tagen wird er zweiter seiner Altersklasse und belegt Gesamtrang 8.

Herzlichen Glückwunsch!

Ebenso an Dan Nielsen und Andy Christensen für das erfolgreiche Finishen des härtesten Radrennens der Welt.

Schaffen wird es auch Joseph Lawhorn. Bei der 586 Soto und mehr noch der 411 Brunner wird es recht knapp. Fumich und Mauduit sehe ich kaum eine Chance, die müssten jetzt quasi explodieren. Nur – am Ende des RAAM explodiert niemand mehr, man schleppt sich eher ins Ziel…



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RAAM 2018 – Zielankünfte, DNFs, Kampf gegen die Zeit

Gestern abend unserer Zeit sind zwei weitere Fahrer nach einem heißen Kampf um Platz 4 in Annapolis angekommen. Javier Iriberri hat in 11 Tagen 3 Stunden 56 Minuten das Ziel als Vierter erreicht und nur 2:03 h dahinter ist Michael Conti ins Ziel gekommen.

Conti lag die meiste Zeit des Rennens auf dem vierten Platz, mit viel Abstand nach vorne und hinten. Iriberri, ein Spanier der seit Anfang der 2000er hauptsächlich Brevets fähr und dreimal Paris-Brest-Paris gefahren ist, hat sich dann vor den Appalachen immer näher herangekämpt und dort schließlich zugeschlagen und den Amerikaner überholt.

Der große Abstand zwischen Viertplatziertem und dem Podium von fast vierzig Stunden zeigt, dass das Rennen nicht ganz so gut besetzt war wie letztes, wo ein Marko Baloh 10:12:12 als 50+ Fahrer Gesamtfünfter geworden ist, und dabei nicht mal seine Altersklasse gewonnen hat.

Das soll die Leistung der Fahrer aber keinesfalls schmälern, es spielen viele Faktoren bei diesem monumentalen Rennen eine Rolle. So hatten die weiter hinten liegenden diesmal teils heftig mit dem stürmischen und regnerischen Wetter zu kämpfen, auch das hat natürlich massiven Einfluss auf die Zeit.

Apropos kämpfen, der schon das ganze Rennen andauernde enge Kampf zwischen Seana und Kathy dauert immer noch an. Momentan liegt Seana vorne. Der Abstand beträgt aber weniger als eine Time Station.

Der Führende in der 50+ Klasse Thomas Haas aus Österreich wird demnächst das Ziel erreichen. Er hat sich dann doch ein Stück vom Deutschen Christoph Hanle absetzen können. Eine tolle Leistung, zumal er als Diabetiker sicher bei der Ernährungsstrategie einige Hürden zu überwinden hatte.

Christoph Hanle ist auf Finisherkurs. Die Geschwindigkeit passt noch, und er hat noch eine halbe Stunde Zeitgutschrift wegen einer unankündigten Umleitung zu Buche stehen. Hier sollte also nichts mehr schiefgehen.

Allerdings sieht es nicht für alle Fahrer so aus, also ob sie das Ziel reichtzeitig erreichen können. Vor allem die Durchschnittsgeschwindigkeit von Christian Mauduit liegt so knapp 0,3 Meilen zu niedrig.

Das aus meiner Sicht unglückliche dabei, er fährt ohne Auflieger. D.h. nur in klassischer Rennradhaltung. Neben der fehlenden Entlastung der Hände, verzichtet er damit natürlich auch auf einen aerodynamischen Vorteil, den selbst die konservativen Vorbaueinstellungen eines RAAM-Fahrers mit Aufliegern noch bieten. Das könnte in diesem Fall den Unterschied zwischen DNF oder Finish ausmachen.

Ricardo Arap hat schon mehrere RAAM-Finishes in unterschiedlichen 2 und 4 Mann Teams. Aber alle seine Soloversuche sind bis jetzt gescheitert, der erste 2002. Und ich sehe keine Chance, dass er diesmal rechtzeitig in Annapolis ankommt. Er ist zwar soweit gekommen wie noch nie, aber die Geschwindigkeit reicht nicht. Ich bin sicher er wird es wieder versuchen…

Allen die noch auf der Strecke sind, wünsche ich nochmal einen richtigen Schub, die Zeit verrinnt, ihr müsst kämpfen!



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Freitag, 22. Juni 2018

RAAM 2018 – Jetzt wir es richtig hart für die Begleitcrews

Ralph Diseviscourt hat die Appalachen hinter sich gelassen und wird wohl als einziger außer Strasser unter der 10-Tage-Marke bleiben können. Er steuert auf eine Zeit von 9 Tagen und gut 12 Stunden zu. Fantastische Leistung, jetzt noch die letzten Meilen bis TS 54 überstehen und dann locker ins Dock von Annapolis „paradieren“…

Nicole Reist kämpft noch in den Appalachen, hat zwar gegen Ende hin etwas nachgelassen, aber auch sie kämpft noch um die „Sub 10“. Möglich ist das auf jeden Fall noch. Der Geschwindigkeitsrekord von Seana ist allerdings eher nicht mehr drin. Das schmälert allerdings in keiner Weise die sensationelle Leistung bis hierher, eine wirklich eindrucksvolle Vorstellung!

Die Spitze des Hauptfeldes wird noch immer von Michael Conti angeführt, er hat gerade West Virginia erreicht. Verkehrstechnisch sehr unangenehm dort zu fahren, ich hoffe er und auch alle weiteren Fahrer kommen gut durch die vielbefahrenen Highways, mit besonders lauten und eher ruppigen Autofahrern.

Der 50+ Fahrer Thomas Haas aus Österreich hat sich mittlerweile etwas von Christoph Hanle abgesetzt und verfolgt Conti. Hanle (genannt die Eisenwade) liegt solide auf Finisherkurs. Er und seine Crew machen einen guten Eindruck, scheinen aber kein Risiko einzugehen und nicht massiv gegen Haas zu kämpfen. Allerdings beträgt der Rückstand auch nur drei, vier Stunden. Das ist nicht uneinholbar.

Noch immer gibt es erstaunlich wenige DNFs, allerdings bewegen sich drei, vier Fahrer unterhalb der erforderlichen Durchschnittsgeschwindigkeit. Vor allem Ricardo Arap, der schon seinen x-ten Versuch gestartet hat dieses Rennen zu finishen liegt fast eine Meile zu niedrig. Hoffentlich findet er nochmal die Kraft zuzulegen, wäre doch eine schöne Geschichte, wenn er es endlich schaffen würde.

Für die Begleitcrews wird es jetzt wirklich hart. Neuneinhalb Tage sind sie nun unterwegs. Je nach Größe der Crew und dem Organisationstalent von Crewchief und Mitgliedern, hat sich ein enormes Schlafdefizit aufgebaut. Nur selten gab es die Gelegenheit zu duschen, die schwüle Hitze im Osten macht zu schaffen, die Nerven liegen durch den Schlafentzug etwas blank, d.h. kleine Reibereien innerhalb der Crew sind weniger leicht zu ignorieren oder moderieren. Jetzt heißt es auch für die Begleitcrew kämpfen. Und dabei den Fahrer weiterhin gut umsorgen und motivieren.

Ich habe großen Respekt vor allen Crews, die diese schwierige Aufgabe meistern. Und ich bin sehr dankbar, dass meine Crews mich 2014 und 2017 so aufopferungsvoll und meist gut gelaunt unterstützt haben!

 



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Ötztaler Startplatz storniert – Gedanken zum RAAM

Auch wenn ich den Glockner hochgekommen bin, und es mir seitdem beständig besser geht, so lässt mein Rücken doch einen anspruchsvollen Radmarathon wie den Ötzi noch nicht zu. Noch immer trainiere ich nur nur nach Gefühl, fahre sogar meist eher einfach nur Rad statt zu trainieren. Ein würdevolles Finish beim Ötztaler wäre da wohl in weiter Ferne.

Als mir Stefan Schlegel fast drei Monate nach dem RAAM 2014 erzählte, dass er das Rennrad seit dem Rennen nicht mehr angefasst habe, konnte ich das nicht verstehen, gerade so ein gewaltiges Erlebnis wie das Race Across America hat mich immer motiviert und das Gefühl mit so einem brutalen „Training“ im Rücken die Chance zu haben ein höheres Level zu erreichen, hat die zweifelsohne vorhandene Erschöpfung und Müdigkeit verdrängt.

Aber das Rennen 2017 und das Training dorthin hat mich doch sehr viel Kraft gekostet, so dass ich vor allem mental, auch mit dem kleinen Rückschlag durch die Verzögerungen beim Buch, damit nicht gut umgehen konnte und emotional schon sehr weit weg war vom Ultracycling. Das hat meine Freude über das sensationell gute Ergebniss nicht geschmälert, ich war einfach nur eben „leer“ und hatte nicht genug Energie ein neues Ziel ins Auge zu fassen.

Es ist erstaunlich wie schnell man durch Bewegungsmangel und zuviel essen in einen körperlich und mental wenig erfreulichen Zustand gerät. Es ist aber auch schön zu sehen, dass mehrere Jahre Training eine gewisse Grundlage legen, so dass man aus so einer Negativspirale auch wieder herauskommt, und trotz fortschreitenden Alters spüre ich doch wieder die Energie zurückkommen, und habe noch den einen oder anderen Alpenpass in mir drin. Vielleicht sogar die Lust nochmal „richtig“ zu trainieren. Aber da lasse ich mir Zeit bis Oktober um zu schauen, ob ich ein strukturiertes Training, hin auf ein Ziel im Extremradsport, mit aller Konsequenz durchziehen könnte.

Momentan genieße ich es daher das RAAM 2018 zu beobachten. Und muss manchmal innerlich schmunzeln, wenn ich mich dabei ertappe wie ich denke „jetzt hast du die Appalachen erreicht, komm Endspurt“ und mich dann an meinen eigenen Zustand dort erinnere, wo es nur noch ums Durchkommen, ums Wachbleiben, ums Nichtstehenbleiben geht. Es ist so einfach mit dem Finger auf der Landkarte zu Reisen, und manchmal so brutal hart es dann mit dem Rad umzusetzen… (kennt wohl jeder, der schon mal eine Radreise geplant hat)

 

 



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Mittwoch, 20. Juni 2018

RAAM 2018 – Das Rennen zeigt seine Zähne

Christoph Strasser ist noch in den Appalachen. Der Kampf um die 8 Tage Marke ist hart, sehr hart. Maximale Erschöpfung und Müdigkeit am Ende des Rennens, dazu sehr steile Anstiege und Nacht. Aber die Crew macht schon mal noch einen aufgeweckten Eindruck. Mehrmals waren sie jetzt live, und man konnte sehen, dass Christoph zwar im „RAAM-Endstadium-slow-flow-Tritt“ mit niedriger Trittfrequenz pedaliert, aber auch superkonstant und immer noch mit Druck auf dem Pedal.

Ralph Diseviscourt kann die 9 Tage Marke wohl nicht reißen, fährt aber nach wie vor ein super Rennen. Als ehemaliger Tortour de Suisse Gewinner werden ihn die Appalachen nicht schrecken, es sieht nach einer niedrigen 9 Tage Zeit aus. (Danke Olli für die Berechnungen)

Nicole Reist liegt nach wie vor auf Rekordkurs und auch ein vom Blitz vor ihr auf die Fahrbahn gerissener Baum kann sie nicht aufhalten. Sie hat dadurch eine Stunde verloren, ist aber wohl eher froh, dass sie nicht vom Baum getroffen wurde, während sie sich durch stürmisches Wetter kämpft.

Die drei werden die einzigen sein, die unter der 10 Tage Marke bleiben können. Nächster Verfolger ist nach wie vor Michael Conti, der ein gutes Ergebnis für das Gastgeberland einfahren kann.

Der einzige deutsche Solofahrer Christoph Hanle muss sich in der 50+ Klasse nun gegen Haas und Brunner wehren, kann aber nach wie vor die Führung behaupten und liegt insgesamt sehr sehr gut auf Finisherkurs!

Halbwegs gute Nachrichten gibt es vom verunglückten Thomas Mauerhofer. Wie die österreichische „kleine Zeitung“ berichtet, hat er die Halswirbel OP gut überstanden. Laut Aussage der Crew kann er „alles bewegen“. Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute und baldige Genesung.



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Dienstag, 19. Juni 2018

RAAM 2018 – Dramatisches DNF, Mauerhofer nach Unfall ausgeschieden

Das Race Across America birgt zweifelsfrei auch Risiken. Eines davon ist der Straßenverkehr. Leider hat es Thomas Mauerhofer erwischt. Er wurde von einem Auto erfasst. Er befindet sich zur Zeit im Krankenhaus, ich habe aber noch keine Information wie schlimm es wirklich ist. Sein Fahrrad ist zerstört, aber so wie es aussieht könnte er auch glimpflich davon gekommen sein. Das Team wird sicher bald mehr Infos geben können. Jetzt steht erst mal die gute Versorgung von Thomas im Vordergrund. Ich wünsche ihm von hier alles Gute und eine schnelle Genesung!

Mauerhofer lag als Rookie auf dem dritten Platz im Gesamtklassement als er von dem Fahrzeug erwischt wurde. Er fuhr bis dahin ein tolles Rennen mit klarem Podiumskurs und einem Schnitt von über 14 Meilen.

D.h. nun aber auch, dass Nicole Reist auf Podiumskurs fährt, mit deutlichem Vorsprung vor den nächsten Verfolgern. Als schärfster Konkurrent hat sich da jetzt Michael Conti herauskristallisiert. Allerdings reden wir hier von deutlich über hundert Meilen, und Nicole wird in den Appalachen stark sein.

Vorne führt Strasser nach wie vor sehr sehr souverän. Mit einem Respektabstand von ca. 350 Meilen folgt Diseviscourt.

Auch Christoph Hanle fährt ein super Rennen bisher. Er liegt nicht nur auf dem 6. Gesamtrang, sondern führt auch die 50+ Klasse an und fährt auch an TS 30 noch immer einen Schnitt von über 12 Meilen.

Während die letzten Solofahrer gerade den Halfwaypoint passieren, stürmt schon das erste 8er-Team heran. Die Teams sind ja erst am Samstag gestartet, können aber ein dramatisch schnelleres Tempo fahren. Wenn jetzt die „Meute“ der Teams über die Solofahrer herfällt, müssen diese mentale Stärke beweisen. Denn ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man als erschöpfter, mit Müdigkeit kämpfender Einzelfahrer die ausgeruhten Teamfahrer vorbeirauschen sieht. Oft bekommt man aber von den Teamfahrern auch ein paar aufmunternde Worte, oder Respektsbekundungen.

Vermeiden kann man diese Begegnung aber indem man schnell genug fährt, ich glaube nicht, das Christoph diese Erfahrung schon mal gemacht hat ;)

 



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Sonntag, 17. Juni 2018

RAAM 2018 – Neue DNFs, stabiles Klassement

Nun gibt es auch zwei DNFs in der 50+ Klasse, die Christoph Hanle immer noch anführt. Auch gibt es zwei drei Fahrer, deren Schnitt gefährlich niedrig ist, so dass ein Finish innerhalb der geforderten Zeit nicht sehr wahrscheinlich ist.

Ansonsten sind die Positionen aber sehr stabil. Christoph Strasser fährt super konstant und ist mental sehr gut drauf. Seine nächste Time Station ist schon der Missisippi River, eine wichtige Marke.

Laut Crew liegt er immer so bei 200 Watt im Schnitt auf den Abschnitten. Das ist wirklich außergewöhnlich. Das Rennen dauert nun 5 Tage an, und jeder Ultracycler weiß, dass da gerne mal Werte auf dem Wattmeter stehen, die man im Training noch nie gesehen hat…

Nicole Reist fährt ebenfalls weiterhin sensationell und ist momentan auf Kurs um den Geschwindigkeitsrekord von Seana Hogan aus den 90ern zu brechen. Aber natürlich ist das Rennen noch sehr lange, erst gut die Hälfte hat sie hinter sich.

Seana duelliert sich noch immer mit Kathy Roche-Wallace in der 50+ Klasse der Frauen. Ein spannender Kampf, der auf dem Livetracker leider nicht zu verfolgen ist, weil Seanas GPS-Tracker anscheinend Probleme macht.

Momentan macht Thomas Mauerhofer, an dritter Stelle liegend, Druck auf Ralph Diseviscourt, der den zweiten Platz verteidigt.

Die Teams, die ja gestern gestartet sind, sind noch einige Time Stations hinter den Solofahrern, kommen aber natürlich mit Riesenschritten näher an die hinteren Solofahrer heran. Dabei auch Mark Pattinson in einem 2-er Team. Ohne Christoph Strasser hätte er das RAAM schon mehrfach gewonnen. Mal schauen wie er sich im 2er Team schlägt, und ob der Rekord von Axel Fehlau und Anders Asberg aus 2014 in Gefahr ist.

 



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Freitag, 15. Juni 2018

RAAM 2018 – Dritter Tag, das Feld hat sich sortiert

Mittlerweile fahren die Athleten im dritten Tag. Christoph läuft wie eine Maschine und kann die etwas besseren Verhältnis als letztes Jahr nutzen. Er hat schon Durango passiert, das Ziel des Race Across the West (und war dabei kaum langsamer als das schnellste 2er-Team des RAW).

Dahinter zeigt sich, dass Nicole, Dizzy und Thomas Mauerhofer auch berghoch fahren können. Nicole Reist spielt dabei ihre Stärke bergauf voll aus und liegt auf dem zweiten Gesamtrang!

Andres Rodriguez ist zurückgefallen, aber Michael Conti und Andy Christensen halten noch mit. Die Abstände betragen jetzt jeweils dutzende Meilen, was aber noch nicht so viel zu sagen hat.

Kathy Roche-Wallace und Seana Hogan liefern sich einen engen Kampf. Sie liegen nur zehn Meilen auseinander und wechseln ab und zu die Führung. Das wird sicher noch eine ganze Weile, wenn nicht gar bis zum Ende des Rennens so weiter gehen.

Da nun schon zwei Nächte durchgefahren wurde, werden die Schlafstrategien relevant. Strasser hat vor Kayenta (TS 11) eine recht lange Pause von ca. 40-45 Minuten gemacht hat, dabei hat er nach Angaben seiner Crew 29 Minuten geschlafen. Für ihn eigentlich recht früh.

Nicole Reist hat ebenfalls eine Pause in der Größenordnung gemacht, vielleicht 10 Minuten länger. Allerdings ein paar Stunden früher.

Ralph Diseviscourt fährt eine etwas andere Strategie mit mehr Pausen. Er hat nun schon dreimal etwas länger pausiert.

Auch Mauerhofer pausiert öfter und hat schon eine wirklich sehr lange Pause von zwei Stunden gemacht.

Während Strasser, Reist und Dizzy nun schon viel Erfahrung haben und ihren Körper kennen, könnte bei Mauerhofer auch ein gewisses Maß Vorsicht dabei sein, denn immerhin ist es sein Rookie RAAM und er wird weniger Risiko eingehen.

Spannend zu schauen wie sich das entwickelt.

Übrigens, falls ihr gerne noch näher dabei sein wollt, ich werde während des RAAM eine kleine Aktion zu meinem Buch machen, dort könnt ihr die 2017er Fahrt auf den 3. Gesamtrang hautnah miterleben/mitlesen.



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Donnerstag, 14. Juni 2018

RAAM 2018 – Die Wüste ist geschafft, ab jetzt geht es bergauf

Das Race Across America 2018 könnte ein schnelles Rennen werden. Erste Bedingung dazu ist, dass es in der Wüste nicht zu brutal heiß ist. D.h. natürlich für RAAM-Verhältnisse.

Wenn man nicht dafür trainiert hat und sich nicht akklimatisiert hat, ist es natürlich brutal bei Temperaturen von 40 bis 45 Grad Celsius Radrennen zu fahren, aber für vorbereitete RAAM-Fahrer ist das eine eher noch moderate Temperatur. Drei Grad mehr können da schon einen riesen Unterschied machen. So gesehen, ist das 2018er RAAM also in dem Bereich vom letzten Jahr.

Ein großer, für die Fahrer positiver Unterschied, ist allerdings, dass der Anstieg nach Flagstaff hinauf offensichtlich nicht so heiß ist wie letztes Jahr. Wenn die Fahrer also nun aus der Wüste rauskommen und sich über den Yarnell Grade und die weiteren Steigungen hinauf auf’s Colorado Hochplateau schrauben, dann haben sie auch tatsächlich die Hitze erst mal hinter sich gelassen und spüren eine spürbare Abkühlung.

Am besten Nutzen konnte die Bedingungen bis jetzt wie erwartet Christoph Strasser. Der ist schneller unterwegs als letztes Jahr und ist schon an TS 9, hat also Flagstaff schon erreicht und die fiese Streckenerweiterung über Campo Verde schon hinter sich.

Ein Time Station zurück liegen Ralph Diseviscourt, Nicole Reist und Thomas Mauerhofer. Alle drei fahren bis dahin ein super Rennen und scheinen auch gut durch die Wüste gekommen zu sein. Berhoch fahren können alle drei zweifellos (Tourtur de Suisse Gewinner vor der „Berggeiß“, vor Höhenmeterweltrekordler), die sollten sich jetzt wohl fühlen.

Super liegen im Moment auch Andres Rodriguez Soto und Michael Conti. Conti hatte 2015 das Race Across the West gewonnen, hatte sich von seinem 2016er RookieRAAM aber sicher mehr versprochen. Ich denke dieses mal wird er auf die Distanz gesehen vielleicht doch vorne eine Rolle spielen können. Andres war letztes Jahr der erste Mexikaner der ein Solo RAAM in Angriff genommen hat, musste aber leider an der TS 51 ein DNF schreiben, weil ihm die Zeit ausgegangen war. Mal schauen wie er sich dieses Jahr schlägt, er liegt momentan jedenfalls auf Kurs.

Bei den Frauen liegt Nicole Reist, mit ihrem dritten Gesamtrang natürlich vorn. Dahinter liegt nun Kathy Roche-Wallace eine TS zurück und wiederum eine TS vor Seana Hogan.

Alberto Blanco, den ich auf’s Podium getippt hatte ist leider schon raus. Er hatte einen langen Stop an der TS 3, viel zu früh im Rennen, und hat an TS4 aufgegeben. Schade. Bis jetzt gab es insgesamt nur drei DNFs, also noch hat das RAAM seine Zähne noch nicht gezeigt.

Aber noch ist es sehr sehr früh im Rennen. Die Athleten müssen jetzt die zweite Nacht überstehen, die Crew merkt nun, wenn das erste Adrenalin verflogen ist, dass das RAAM auch sehr fordernd für die Supportteams ist. Es wird also noch viel passieren die nächsten Tage und die Reihenfolge wird sich neu sortieren.



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Mittwoch, 13. Juni 2018

RAAM 2018 – Erste Nacht, durch die Wüste

Die Fahrer durchqueren nun in der ersten Nacht die Wüstenregion um die Timestations 2 bis 6. Das Feld zieht sich schon ein bisschen auseinander. Dabei gibt es noch keinen Einfluss durch Schlafpausen, sondern allein die Geschwindigkeit der Athleten sortiert das Feld.

Die Temperaturen sind dieses Jahr wohl einigermaßen moderat. Nun in der Nacht liegen sie gar nur bei sehr angenehmen 25° C. Mal schauen wie es dann morgen tagsüber wird, es ist nur mit niedrigen bis mittleren 40er Graden zu rechnen.

Christoph Strasser scheint in wirklich guter Form zu sein und hat sich schon an die Spitze gesetzt. Es folgen Dizzy und Blanco, sowie der Österreicher Thomas Mauerhofer. Den hatte ich gestern bei meiner Aufzählung der Podiumskandidaten noch vergessen. Auch wenn er ein Rookie ist, so hat er doch schon einiges vorzuweisen und steirer Blut ist nun mal ein Vorteil für das RAAM, kein Zweifel…

Nicole Reist schlägt sich erwartungsgemäß auch im Vergleich zu den Männern sehr gut. Wenn es nach der Wüste auf’s Colorado Hochplateau geht, wird sie diese Position mindestens festigen können.

Ich beneide die RAAM-Fahrer gerade sehr, es gibt wenig schönere Dinge im Leben, als nachts durch die angenehm warme Wüste zu brausen, beschützt und betreut von Followcar und Crew. :)



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Dienstag, 5. Juni 2018

Glocknerkoenig 2018

Von selbst werde ich nicht wach. Auch mein Unterbewusstsein ist also mit der Entscheidung nicht am Wettkampf teilzunehmen einverstanden. Allerdings muss ich trotzdem um kurz vor sechs Uhr morgens aufstehen, denn ich muss ja eine halbe Stunde vor Rennstart mit Katrin und Anne im Auto zum Fuscher Törl fahren um Marco dort in Empfang zu nehmen und mir die Topfahrer anzuschauen.

Das wollte ich sowieso schon immer mal machen: Mir anschauen es aussieht, wenn jemand unter 1:20 h im Ziel ankommt. Andererseits will ich ja heute sowieso nochmal in Ruhe hochfahren zum Hochtor. Also nachher mit dem Auto wieder runter, und mittags wieder mit dem Rad hoch. Hm, ich beschließe nicht mit dem Auto hochzufahren, sondern nach dem Start des Glocknerkönigs meinen Transponder abzugeben und dann gemütlich um neun Uhr oder so in meinem Tempo hochzukurbeln.

Ich hatte mein Fahrrad natürlich vorbereitet, denn gestern habe ich doch so 1% Wahrscheinlichkeit gesehen, dass ich starten könnte. Auch auf dieses eine Prozent wollte ich natürlich vorbereitet sein. Mein Fahrrad konnte ich inkl. Trinkflasche und Radcomputer nicht unter 8,9 kg abspecken. Die billigen Trainingslaufräder wiegen halt schon 2kg…

Beim Frühstück redet mir Marco nochmal subtil, vielleicht sogar unabsichtlich ins „Gewissen“. Aber ich esse kaum was und habe auch gestern nicht so gegessen, also ob ich heute starten würde. Außerdem bin ich gestern zum Hochtor gefahren statt mich auszuruhen, wäre also schon Quatsch zu starten.

Ich lege mich kurz wieder hin, Katrin und Anne müssen los, es ist fast halb sieben. Ich bin etwas unsicher und rede mir ein, dass es doch angenehm wäre, wenn ich die ersten 10 Kilometer bis in den Anstieg nach dem Bärenwerk vom Feld gezogen würde. Wenn ich doch sowieso mit dem Fahrrad hochfahre?!

Aber ich bin halt wirklich nicht auf einen Wettkampf aus und finde es albern unvorbereitet und ohne Motivation zum Kampf in einen Wettbewerb zu gehen. Die Startgruppe 1 und auch die 2 verliere ich sowieso. Das habe ich gestern gesehen. Mit dem Leistungsgewicht – keine Chance.

Um viertel vor muss ich mich entscheiden. Ich schnappe mir das Rad und trabe nach draußen. Ich bin noch gar nicht so richtig wach. Ich beschließe aber trotzdem mich in den Startblock zu stellen. Warmfahren ist nicht mehr, ein paar Meter rolle ich durchs Dorf, dann gehe ich in den Startblock 1. Also da wo all die ambitionierten, leichten und motivierten Fahrer stehen. Im Winter haben sie hart trainiert. Da bin ich etwas deplaziert. Ich finde keine emotionale Bindung zum Glocknerkönig, fühle mich fast etwas fremd. Was mache ich hier eigentlich?

Die Musik ist der übliche Kindermusikmix der jeden halbwegs normalen Verstand beleidigt und doch in jedem Kaufhaus, jedem Fitnessstudio, jeder Skihütte, jedem Restaurant dudelt. Das Aufpeitschen des Moderators funktioniert bei mir nicht. Zum Glück muss ich nicht mal zehn Minuten da stehen, dann geht es los.

Ich rolle etwas schwerfällig an, habe Probleme überhaupt ins Pedal zu kommen. Doch dann habe ich endlich Fahrt aufgenommen. Allerdings rasen einfach alle davon. Ich kann nicht mal die ersten fünfhundert Meter dranbleiben. Die Beine gehen gar nicht. Der Kopf ruft nicht zum Kampf.

Immer wieder überholen mich dutzende Fahrer, immer wieder fahren Gruppen an mir vorbei, ich kann an keiner einzigen dranbleiben. Dann finde ich einen Trekkingradfahrer, der fährt mit Riemenantrieb und einer Nuvinci Nabe. Er sitzt sehr aufrecht, tritt aber erstaunlich kräftig rein. Da kann ich mir etwas Windschatten holen und schaffe es auch mit Mühe dranzubleiben. In den ersten kleinen Steigungen wachen die Beine etwas auf, aber ich muss die meisten Fahrer weiterhin ziehen lassen.

Der Ziehharmonikaeffekt an manchen Stellen bringt mich wieder etwas dichter ins Feld, mittlerweile sind die Gruppen groß und verschmelzen teilweise zu einem Peloton in dem ich mitschwimmen kann.

Dann kommt aber auch schon das Bärenwerk und ich stelle fest, dass ich vergessen hatte den Radcomputer anzuschalten, Mist! Mitschwimmen ist jetzt auch vorbei, jetzt geht es steil berghoch. Und nun fahren alle einfach davon. Ich werde ununterbrochen überholt.

Ich spüre auch, das heute kein Wettkampfmodus mehr kommt. Ich kurbele was ich so kann, das drumherum berührt mich kaum, motiviert mich auch nicht. Ich versuche aber schon mich aufzuraffen, will aber auf keinen Fall zu schnell fahren, also nicht überziehen, sonst gehe ich im zweiten Teil um.

Da ich gestern die Strecke ja nochmal gefahren bin, rette ich mich mental immer gerade so zu den etwas flacheren Stellen und nehme mir auf den letzten 1500 Metern zur Mautstation ein Hinterrad um mich, viel zu langsam, zur Zwischenzeit schleppen zu lassen. Nach 37 Minuten fahre ich über die Zwischenzeitmessung und in den zweiten Teil.

Ein bisschen hatte ich noch gehofft, dass jetzt das Wettkampftier doch noch rauskommt. Aber wo immer es auch ist, nix passiert. Aber ich kann, so wie gestern, trotz geringer Leistung und viel zu niedriger Trittfrequenz, einigermaßen den ersten steilen Abschnitt hochkurbeln.

Allerdings habe ich auch vor der ersten Kehre schon Phasen in denen ich mich so schlecht fühle, dass ich sicher bin nicht oben anzukommen. Mein Ziel ist also heute keine Zeit, sondern überhaupt bis oben hinzukommen. Ein Rucksackfahrer mit Schutzblech und Turnschuhen überholt mich. Das ist schon etwas erniedrigend. Ich frage mich schon immer, was man für einen 28 Kilometertrip in so einen riesigen Rucksack alles reinpacken kann? Gerne würde ich ihn Fragen was er denn da alles drin hat, aber erstens wäre das wohl etwas unhöflich und zweitens ist er halt schneller als ich und fährt davon.

Noch vor der dritten Kehre überholen mich die ersten Mountainbiker. Hier im ersten Teil nach der Mautstation trete ich etwas weniger Leistung als gestern. Wenn oben dann die Leistung nochmal um 20 Watt absinkt wie gestern bekomme ich wirklich ein Problem. Aber momentan kurbele ich so vor mich hin und die Kilometer vergehen. Mittlerweile fühle ich mich nicht mehr ganz so schlecht.

Ich beneide etwas die teils sehr leicht aussehenden Frauen die mich gerade überholen. Die Zeit rinnt dahin, zwischendurch sinkt die Leistung mal etwas, dann geht es aber auch mal wieder besser. Ich kann nur die anderen Fahrer nicht „nutzen“. Ich hatte mir in der Vergangenheit immer Fahrer gesucht und versucht deren Geschwindigkeit zu halten, aber geht momentan gar nicht, ich fahre im Freizeitmodus mein eigenes Ding.

So komme ich aber doch bis zum Nassfeld. Nun bin ich schon überzeugt, dass ich bis oben hin komme. Zwischendurch hatte ich überschlagen was so für eine Zeit rauskommen könnte. Mit dem Vorteil der schnelleren Anfahrt zur Mautstation gegenüber gestern, rechne ich mit einer Zeit zwischen 2:10 und 2:15 h. Ich merke, dass ich sogar, wenn ich ab hier konstant 260, 270 Watt raushauen könnte, es noch unter der Zweistundenmarke packen könnte. Dann müsste ich aber jetzt in den Wettkampfmodus umschalten, mich richtig quälen. Geht aber nicht, ich fahre fast entspannt, die Beine geben einfach nicht genug her, den Schalter im Kopf finde ich nicht.

So habe ich ganz schön Mühe jetzt in diesem langen und steilen Abschnitt am Nassfeld. Andere aber auch. Ein Fahrer steigt am Ende der Geraden ab und schiebt. Ich versuche ihn etwas aufzumuntern „noch viertausend Meter“ und versuche seinen Kampfgeist mit aufmunternden Worten zu wecken, aber er schaut mich nur irritiert an.

Meine eigenen Worte helfen mir allerdings selbst etwas. So schaffe ich es in die lange Gerade an der Edelweißwand entlang. Ich trete sogar etwas mehr Leistung als gestern. Als es dann in die Schlussserpentinen geht merke ich aber, dass ich jetzt für meine gestrige Auffahrt zum Hochtor bezahle.

Auch wenn ich den Kampfmodus nicht mehr finde, so profitiere ich nun doch von den Fahrern um mich herum, die mir etwas Motivation geben. Ich suche mir das ein oder andere Hinterrad, und versuche dranzubleiben. Einen Endspurt kann ich aber nicht ansetzen. Im Gegenteil, die letzten siebenhundert Meter auf dem abgefrästen Belag der Baustelle dort oben gehen schwer, sehr schwer. Jetzt muss ich aus dem Freizeitmodus doch nochmal raus, nochmal beißen.

Dann ist es aber geschafft. Es waren auch nur die Beine die Kämpfen mussten/konnten. Ich bin sofort wieder fit, kein wildes Schnaufen, erschöpft über dem Lenker hängend, so wie die vielen Male zuvor. Die Zeit: knapp 2:04 h.

Es fühlt sich seltsam an. Ich bin ganz froh, dass ich oben angekommen bin, sehe aber auch, dass ein Wettkampf momentan überhaupt keinen Sinn macht. Andererseits hat es trotzdem Spaß gemacht hochzufahren. Und die Freud am Rennradfahren in den Alpen kommt auch wieder.

Durch die Zeit über zwei Stunden habe ich natürlich beide Startgruppen verloren, aber momentan bin ich nun mal nicht leistungsfähiger. Allerdings schlummert da noch etwas Potential, so dass ich hoffe dieses Jahr noch den ein oder anderen schönen Alpenpass zu fahren – und nächstes Jahr vielleicht sogar nochmal ein Rennen, dann aber im Wettkampfmodus. Beim Glocknerkönig zehn Schläge unter meinem Maximalpuls zu bleiben wird mir sicher nicht nochmal passieren…



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Freitag, 27. April 2018

Das Buch ist veröffentlicht!

Gute Nachrichten. Das Buch ist veröffentlicht. Ab sofort ist es in jeder Buchhandlung bestellbar. (ISBN 978-3-981946406)

Erste Bestellungen sind auch bereits eingetroffen und ausgliefert. Mittlerweile ist die gesamte Auflage auf Lager und ich habe mich mit der Druckerei geeinigt, so dass die Unbill der letzten zwei Monate wenigstens etwas ausgeglichen wurde.

In dieser Woche und der nächsten Woche gehen auch die Belegexemplare für die Fotografen und die Sponsorenexemplare raus.

Leider steht das Buch bei Amazon noch auf „nicht lieferbar“, was definitiv falsch ist. Es ist mir auch nicht gelungen über meinen eigenen Selleraccount das Buch anzubieten, obwohl keine Fehlermeldung angezeigt wird. Aber es wäre ja auch zu einfach wenn alles glatt laufen würde, wo bliebe denn da der Spaß für den Ultraausdauerathleten…

Zur Einführung, und für alle die gerne online bestellen möchten (und es ja noch nicht bei Amazon usw. können), biete ich das Buch zunächst bis 16.05.2018 portofrei auf Rechnung direkt an. Bestellung mit Empfängeradresse und Anzahl Bücher einfach per E-Mail an 9tage@steilberghoch.com

Das Buch kostet 19,90 € inkl. Umsatzsteuer.

 

 



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Samstag, 7. April 2018

Der Trailer zum Buch ist fertig!

Wie im letzten Blogeintrag versprochen, hier der Trailer von Katrin zum neuen Buch:



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Neuigkeiten und allgemeines Update

Vielleicht wundert ihr euch, warum ich so lange nichts mehr hier auf steilberghoch.com veröffentlicht habe.

Das könnte natürlich daran liegen, dass nichts mehr passiert ist seit meinem letzten Eintrag. In gewisser Weise stimmt das sogar.

Dabei hätte doch einiges passieren sollen. Am 22.01.2018 habe ich das druckfertige PDF für das Buch zum RAAM 2017 an die Druckerei geliefert. Den Veröffentlichungstermin hatte ich auf den 15. Februar terminiert. Da die Lieferung der Auflage für den 01.02.2018 angekündigt wurde.

Tatsächlich kam die Palette mit den Büchern am 02.02. bei mir an. Dann aber der Schock. Das so etwas eine Druckerei verlassen kann, geschweige denn eine Qualitätssicherung passieren kann konnte ich nicht glauben. Statt meinem Buch wurde mir eine Palette mit 600kg Papiermüll geliefert…

Die Reklamationsbearbeitung war dann ein rechter Alptraum wie man es sich als Kunde nicht schlechter wünschen kann. Das Ganze hat sich so lange hingezogen, die Kommunikation seitens der Druckerei war so schlecht, dass es nur mit Fristsetzungen und Androhungen von juristischen Schritten überhaupt vorwärts ging. Dass dabei der Nachdruck eigentlich schon mal in Gießen war, während ich mich noch mit dem unwillig kommunizierenden Support rumgeschlagen habe, ist dabei nur eine von vielen „Anekdoten“.

Letztlich wurde mir dann tatsächlich die Lieferung für den Tag meines Vortrages in der Villa-aktiv am 16.03.2018 zugesagt. Doch das Ganze hat dann groteske Züge angenommen. Am Tag vorher erreicht mich die Email, dass die Lieferung bei der Spedition beschädigt wurde, sprich die Palette wohl vom LKW gefallen war. Jedenfalls kam nur eine Gitterbox mit erneut 600 kg Papiermüll bei mir an.

Einige heile Exemplare konnte ich rausfischen, so dass tatsächlich einige Besucher des Vortrages in den Genuss von Vorabexemplaren kamen. Denn mittlerweile musste ich den offiziellen Veröffentlichungstermin auf den 15.04.2018 verschieben.

Dass es auch mit dem erneuten Nachdruck nicht ganz reibungslos verlief bisher könnt ihr euch sicher denken. Mittlerweile bin ich extrem frustriert und genervt. Auch sieht sich die Druckerein nicht in der Lage, die von mir eingeforderte Qualität, die sie mir in einem Probedruck geliefert hatte, umzusetzen.

Alles in allem also eine extrem frustrierende Situation, dabei sollte ein erfolgreich abgeschlossenes Buchprojekt doch ein befriedigendes Erlebnis sein. Mental hat mich das wirklich mehr angeschlagen als ich mir jemals vorstellen konnte. Es ist mir nicht gelungen die tiefe emotionale Verbindung die ich zu dem Buch habe auszublenden. Die unglaubliche Dreistigkeit und Ignoranz die wir-machen-druck.de gegenüber mir als Kunde an den Tag gelegt hat, hat mich dadurch auch sehr persönlich getroffen.

In einem Akt der Autoaggression habe ich jegliche Lust an sportlicher Aktivität verloren, eine Arbeit an den nächsten Buchprojekten (zwei Printprodukte und zwei E-Book Projekte sind in Planung) ist mir unmöglich, das Schreiben ist wie gelähmt. Selbst einen Blogeintrag zu schreiben war mir nicht möglich.

Natürlich ist das nur eine persönliche Befindlichkeit. Aber es ist schon auch so, dass diese unangenehme Erfahrung konkrete negative wirtschaftliche Folgen für mich hat.

Anyway, ich hoffe alle Leser des Blogs und alle Interessenten am Buch bringen etwas Geduld mit. Ich weiß nicht was an dem (natürlich erneut verschobenen) Liefertermin von „wir machen druck“ geliefert wird. Ich hoffe aber, dass vielleicht im dritten Versuch doch etwas brauchbares geliefert wird. Denn nachdem mittlerweile über 1200 kg Papiermüll entstanden sind, wäre das wohl angebracht. Aber über das Qulitätsverständnis dieses Unternehmens musste ich leider schon einiges lernen…

Zur Überbrückung bis zur tatsächlichen Lieferung werde ich hier am Wochenende den Trailer zum Buch veröffentlichen. Ein richtig geiler Zweiminutenclip, den Katrin erstellt hat.

 



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Freitag, 16. Februar 2018

STAPS on Tour (Achtung Werbung)

Immer wieder mal bekomme ich Anfragen zum Thema Training. Auch mit der Frage, wie man denn den Trainingsaufwand für den Extremradsport neben einer Berufstätigkeit bewältigen kann, werde ich immer mal wieder konfrontiert.

Die Frage impliziert die Annahme, dass extrem lange Rennen auch extrem hohen Trainingsaufwand bedeuten. Dabei ist das nicht grundsätzlich so. Man muss aber besonders effektiv trainieren!

D.h. man muss den Trainingszustand möglichst genau bestimmen und dann die ausgemachten Schwächen gezielt und effektiv trainieren und die Stärken dabei nicht vernachlässigen.

Zunächst habe ich nur nach Gefühl trainiert, mich dann aber recht schnell mit den theoretischen Grundlagen des Energiestoffwechsels und des Ausdauertrainings beschäftigt. Aus diesen theoretischen Grundlagen ein effektives Training abzuleiten fiel mir allerdings doch recht schwer. Deshalb habe ich mich dann 2012 nach einem Trainer umgeschaut, schließlich hatte ich mir ambitionierte Ziele gesetzt.

Durch einige wissenschaftlich sehr fundierte Artikel von Sebastian Weber bin ich auf das STAPS Institut in Köln aufmerksam geworden. Interessant erschien mir hier auch die vom üblichen Stufentest abweichende Testmethodik. Bei den klassischen Stufentests hatte ich bis dahin mit einer deutlichen Diskrepanz von Theorie und Praxis zu kämpfen.

Seit Ende 2012 bin ich nun zahlender Kunde von STAPS und habe mit den Trainingsplänen meines Trainers Björn Geesmann mit 10 bis 15 Wochenstunden Radtraining zweimal das Race Across America gefinished, das Race Around Ireland gewonnen, und beim RAAM 2017 als 50 jähriger das Podium erreicht. Daher möchte ich jetzt mal ein bisschen Werbung für STAPS machen.

Natürlich braucht man für den Sport den man betreibt Talent um erfolgreich zu sein. Beim Extremradsport ist ein hoher Anteil an „langsamen“ roten Muskelfasern sicher Voraussetzung, eine hohe Toleranz gegenüber Schlafentzug, eine positive Einstellung zu Nachtfahrten und ein gewisses Maß an Organisationsfähigkeit sind ebenfalls nötig. Aber dass alles nützt wenig wenn man die Leistung nicht auf‘s Pedal bringt. Dabei hat mir STAPS bzw. Björn mit seinen Plänen enorm geholfen.

Vor allem konnten wir anhand der Tests recht genau bestimmen wo ich gerade stehe und wie wir trainieren müssen um dorthin zu kommen wo ich hin will (nach Annapolis natürlich :) )

Nicht zuletzt haben mir die Auswertungen zu meiner immer besonders guten Laktatbildungsrate überhaupt erst das Selbstvertrauen gegeben das Race Across America zu bestreiten. Ein Wert der beim „normalen“ Stufentest völlig unberücksichtigt blieb.

Für die Tests bin ich immer nach Köln gefahren, mittlerweile gibt es STAPS aber auch in Hamburg und in München. Außerdem bietet Björn mit seiner Mannschaft auch ein besonderes Angebot, nämlich „STAPS on Tour“.

Dabei wird das SRM-Ergometer eingepackt und in diversen Städten in der ganzen Republik und in ausgewählten Orten in Österreich wird vor Ort ein Test angeboten. Das Ganze noch zu einem Angebotspreis mit vier Wochen Trainingsbetreuung, so dass man das ganze Paket testen kann.

Wie oben gesagt, ich werde nicht von STAPS gesponsert, sondern bin zahlender Kunde, auch wenn mich Björn als Trainer bei meinen Ultracyclingabenteuern immer sehr unterstützt hat. (Besonders in Erinnerung bleibt mir ein Telefonat nachts um 3 Uhr während einer extrem schwierigen Phase des Race Around Ireland…)

Ich glaube aber, dass es die Testmethodik ,und die darauf aufbauenden Pläne, ermöglicht sehr effektiv zu trainieren, deshalb poste ich hier mal den Flyer zu STAPS on Tour.

Falls ihr irgendwelche Fragen zum Training habt, könnt ihr mir übrigens gerne eine Mail schreiben an guido@steiberghoch.com. Infos zur STAPS Tour findet ihr unter www.staps-online.com/tour

Am 14.03. macht die Tour übrigens Station bei Stefan Schlegel in seinem Fitnessclub in Viernheim. Stefan ist ebenfalls zweifacher RAAM-Finisher. Vielleicht eine gute Gelegenheit für Extremradsportinteressierte zusätzlich Infos zum Ultracycling aus erster Hand zu bekommen.



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Mittwoch, 14. Februar 2018

Veröffentlichung des RAAM Buches verzögert sich

Eine Nachricht für alle die schon auf das Buch warten. Leider verzögert sich das Erscheinungsdatum nochmal um ca. zwei Wochen.

Zwar hat die Druckerei rechtzeitig geliefert, aber leider entsprach die Qualtität nicht dem Probeexemplar, so dass ich die komplette Auflage reklamieren musste. Die Rekla ist nun noch in der Bearbeitung und die Bücher werden (hoffentlich) neu gedruckt.

Dementsprechend verschieben sich Lieferbarkeit und offizieller Erscheinungstermin. Das tut mir natürlich leid für alle die schon darauf warten, aber ihr könnt sicher sein, dass niemand ungeduldiger darauf wartet das Buch endlich im Buchhandel zu sehen als ich ;)



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Dienstag, 30. Januar 2018

Mehr Infos zum neuen RAAM Buch

Endlich ist es soweit! Das Buch zum Race Across America erscheint am 15. Februar. Momentan befindet es sich noch im Druck. Ich hoffe natürlich, dass dort alles glatt geht und das Ergebnis so aussehen wird wie der Probedruck.

Es sind 224 Seiten geworden. Über hundert Abbildungen illustrieren das Ganze (dazu mehr im nächsten Post). Die Bilder kommen besonders gut zur Geltung weil das Buch auf hochwertigem 150g Papier gedruckt wird. Andererseits ist das Buch so gesetzt, dass die vielen Bilder den Lesefluss nicht stören. Ich hoffe dieser Plan ist aufgegangen, das erste Feedback dazu ist auf jeden Fall positiv. :)

Gerne hätte ich das Buch noch vor Weihnachten in den Buchhandel gebracht, aber mit ca. fünf Wochen Verspätung liege ich wohl gar nicht so schlecht. Dabei war es nicht so sehr das Schreiben, das etwas länger gedauert hat, sondern das Setzen des Buches. Einerseits weil ich das o.g. Kriterium umsetzen wollte den Lesefluss zu erhalten und trotzdem die schönen Bilder zur Geltung zu bringen, andererseits weil sich die gewählte Software als recht störrisch für ein Projekt dieser Größe gezeigt hat.

Zum Einsatz kam Scribus. Eine freie Software, und eine der wenigen ernsthaften Alternativen zu den beiden „großen“ Satzprogrammen. Damit ist das Buch hauptsächlich mit freier Software entstanden, LibreOffice für’s Schreiben und eben Scribus für den Satz. Die Bildbearbeitung erfolgte mit Affinity Photo.

Das ich mich für ein Softcover entschieden habe hatte nichts mit den Kosten für die Produktion zu tun, sondern liegt einfach darin begründet, dass ich mir das Buch genau so im Kopf vorgestellt hatte, wie es letztlich geworden ist. Ich fand es bei den Büchern zum RAAM, die ich selbst im Laufe der Jahre immer wieder genutzt habe etwas angenehmer mit Soft- statt Hardcover im Bett zu liegen und abends noch darin zu schmökern.

Von der eigentlich geplanten Fadenheftung, die ich wegen der doppelseitigen Bilder machen wollte, bin ich abgerückt, da das Probeexemplar in „normaler“ Klebebindung so gut war, dass der Unterschied marginal war. Einen echten Layflateffekt wie beim Fotobuch hätte ich damit sowieso nicht erreicht, somit machte das keinen Sinn.

Bei der Papierauswahl habe ich mich gegen die Vorschläge der Druckerei und auch der Grafiker durchgesetzt, und auf ein relativ schweres und damit teueres Papier gesetzt. Auch wenn der Text im Vordergrund steht, sind bei einem Buch über das Race Across America die Bilder doch sehr wichtig. Und die wollte ich optimal zur Geltung bringen. Deshalb auch der durchgehend 4/4-farbige Druck. Ich persönlich finde es nicht so schön, wenn ein Buch Text auf gelblich-holzigem Papier enthält und in der Mitte dann 10 Seiten in strahlend weiß mit ein paar Bildern rausleuchten.

So hat das Buch auch die 500g Marke geknackt. Für den Versand ist das schlecht weil teurer, für den Leser und auch Käufer, der das Buch verschenken möchte, ist das aber sehr angenehm. Es fühlt sich dadurch gut an und das Buch macht auch als Geschenk wirklich was her.

Der gebundene Preis in Deutschland wird 19,90 Euro betragen. In Österreich wird der Preis übrigens trotz des etwas höherer Mehrwertsteuersatzes ebenfalls 19,90 Euro betragen. Die Preisempfehlung für die Schweiz steht noch nicht fest, wird aber natürlich umgerechnet ganz ähnlich liegen.

Nun bin ich natürlich sehr gespannt ob das Buch auch Leser findet, und noch viel wichtiger, ob die Leser das Buch auch wohlwollend aufnehmen :)

 

 

 

 

 



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Samstag, 6. Januar 2018

Statusupdate und Infos zum neuen Buch „9 Tage 22 Stunden 40 Minuten“

Ich habe mich wieder einmal mit Saron in Mainz getroffen, um darüber zu reden wie es mir nach dem Race Across America ergangen ist. Außerdem gebe ich einen kleinen Einblick ins neue Buch über das RAAM 2017. Erscheinen wird es Ende Januar.

 



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