Freitag, 31. August 2012

Alpenbrevet 2012 abgesagt!

Leider hat mich eben die schlechte Nachricht ereilt, dass der Alpenbrevet 2012 abgesagt wird. Das Wetter lässt es einfach nicht zu. Zuviel Niederschlag, vor allem aber zu niedrige Temperaturen führen auf den Passhöhen teils zu Schneefall.

Das ist natürlich sehr schade. Abgesehen vom monetären Einsatz nimmt mir das die Chance meine offene Rechnung mit diesem Event zu begleichen. Ich hatte mir wieder eine ambitionierte Zielzeit gessetzt, war aber schon guter Hoffnung diese auch erreichen zu können.

So bleibt mir nichts anderes übrig als nochmal zum Rennbüro zu gehen, aber die Information von meiner Hotelwirtin stimmt. Zum Trost bekomme ich zwar eine Banane und das Finishergeschenk, aber das hätte ich mir natürlich viel viel lieber ehrlich verdient.

Meine Hände sind ganz dankbar für diese Absage, denn die haben dieses Jahr wirklich böse gelitten, und brauchen nun wirklich keinen Ritt durch Schnee und Eisregen, aber sonst war ich natürlich heiß auf dieses Event und auch die Beine haben sich gut vom Ötztaler Radmarathon letzte Woche erholt.

Aber Radsport wird nun mal (zum Glück) im Freien betrieben, und mit den Bergen ist nicht zu spaßen, das habe ich ja selbst schon oft genug erfahren. So bleibt nur die Aussicht es dann eben nächstes Jahr wieder zu versuchen.

Aufwärmen für den Alpenbrevet

Heute morgen schaue ich aus dem Fenster und zu meinem Erstaunen regnet es nicht. So gehe ich in Radklamotten zum Frühstück, denn so eine Stunde warmfahren für morgen will ich schon durchziehen.

Nach dem Frühstück fängt es allerdings wieder stark an zu regnen, so dass ich mich nochmal eine Stunde ins Bett lege.

Das nützt aber nix. Der Regen hört nicht auf. Ich schaue mir den Wetterbericht an für heute und für das Rennen morgen, es sieht eigentlich immer gleich schlecht aus. Erst gegen Morgennachmittag wird es etwas besser. Na immerhin, wenn wir irgendwann komplett durchgefroren und durchnässt in Wassen ankommen, dann hört es wohl auf zu regnen…

Da es also nicht besser wird ziehe ich mir die Regenklamotten an und setze mich auf's Rad. Vorher habe ich noch das Schutzblech für's Hinterrad montiert, das werde ich nämlich auch morgen benutzen. (Meinen Hintermann im Windschatten wird es freuen…)

Auch wenn alles verregnet und grau ist, so kenne ich doch noch die schöne, verkehrsarme Einfahrstrecke vom letzten Jahr. Erst mal flach im Grundlagenbereich ein bisschen in Richtung Brienzer See geißeln. Macht spaß und der Regen ist gar nicht so schlimm.



Dann fahre ich zurück nach Meiringen, und dann berghoch, über die kleine Talstufe nach Innertkirchen. Hier werden die Beine ein bisschen daran erinnert, dass es morgen ordentlich berghoch geht. Und siehe da, die fühlen sich schon ganz gut an, den Ötztaler Radmarathon habe ich gut weggesteckt.


Wichtig ist für mich auch, mich auf die Laufräder einzustellen, vor allem das Bremsen bei Regen. Auch hier klappt alles sehr gut, das Abfahrtsdesaster vom Jaufen ist verdaut. Natürlich ist man bei Regen bergab viel langsamer als im Trockenen (außer vielleicht man heißt Nibali), aber ich fühle mich recht sicher mit den R-SYS SL, und dann kann man auch angemessenes Tempo fahren.

Ich fahre jedoch nicht ganz durch bis Innertkirchen, sondern mache nur ein Foto ins Tal, in Richtung Grimsel und fahre dann zurück. 40 Minuten müssen heute reichen, ich bin Komplett durchnässt, und kalt werden will ich heute natürlich nicht.


Aber alle Checks waren ok. Ich bin bereit für den Alpenbrevet 2012! Wenn das Wetter so schlecht ist wie heute werde ich die 12 Stundenmarke anvisieren, wenn es besser ist will ich die 11:30 angreifen. Die Beine haben es drin, der Kopf auch, der Rest findet sich dann schon. So gehe ich nass aber gut gelaunt ins Hotel.

Dort ereilt mich dann allerdings die schlechte Nachricht: Der Alpenbrevet wird auf Grund der schlechten Wetterverhältnisse abgesagt.

Dienstag, 28. August 2012

Überlegungen zum Alpenbrevet 2012

Noch sind die Eindrücke des Ötzi ganz frisch, da kommt schon der nächste Saisonhöhepunkt. Der Alpenbrevet mit seinen 276 Kilometern und über 7000 Höhenmetern.

Da es ökonomisch keinen Sinn gemacht hätte Montag von Sölden nach Hause zu fahren und Donnerstag schon wieder nach Meiringen in die Schweiz zu fahren, bin ich in Sölden geblieben. Das Benzingeld wäre teurer gewesen als die zusätzlichen Übernachtungen und die Gondelfahrten mit der Gaislachkogelbahn zusammen.

Einen Nachteil hat das natürlich. Sölden liegt auf ca. 1300m Höhe, heute bin ich bei knapp 3000m Höhe umhergewandert, insgesamt bewege ich mich also schon über eine Woche in der Höhe wenn ich am Samstag an den Start gehe. Das kostet richtig Leistung.

Denn für eine echte Anpassung ist der Zeitraum viel zu kurz. Aber falls ich auf Höhe mit Anpassung reagiere (was nicht bei allen Menschen der Fall ist), so schadet mir diese Woche direkt vor der Belastung am Samstag erst mal.

Ich kann es sogar direkt auf dem Pulsoximeter ablesen. Der SpO2 Wert liegt deutlich niedriger als  gewöhnlich. D.h. die Sauerstoffsättigung meines Blutes ist geringer als normal und die ist für Ausdauerleistung natürlich enorm wichtig.

Wie stark sich das am Samstag auswirken wird muss ich einfach abwarten. Meine Zielsetzung bleibt aber unverändert. Ich will deutlich unter die 12 Stundenmarke fahren. Ein sehr ambitioniertes Ziel.

Die Abfahrten spielen beim Alpenbrevet eine größere Rolle als beim Ötztaler. Deshalb habe ich noch am Sonntag nach dem Ötzi die Laufräder gewechselt. Mit den R-SYS SL fühle ich mich einfach wohler in der Abfahrt als mit den Lightweight Standard III C.

Berghoch sind die übrigens, wenn ich meinem SRM Powermeter trauen kann, mindestens auf dem gleichen Niveau.

Eine Erkenntnis aus dem Ötzi nehme ich mit in den Alpenbrevet, nämlich dass der Tip mit essen, essen, essen funktioniert hat. Auch wenn es sich nicht gut anfühlt, es hilft. Und einen Einbruch wie am Lukmanier möchte ich natürlich diesmal vermeiden.

Nutrixxion ist wieder Sponsor der Veranstaltung, und ich weiß, dass deren Riegel sehr gut schmecken, so dass ich da ganz auf die Versorgungsstationen setze. Gel nehme ich mein eigenes, da mag ich Nutrixxion nicht, außerdem nehme ich die großen Sponser High Energy Tuben, da habe ich schon mal zwei Drittel der benötigten Kohlenhydrate pro Stunde drin.

Leider ist die bestausgestattete Labstation in Airolo unten, da wollte ich eigentlich gar nicht anhalten. Vielleicht verzichte ich also besser auf die Labstation oben am Nufenen. Dann kann ich sogar die in Biasca auch auslassen.

Das Wetter könnte richtig schlecht werden. Bei Regen wird es natürlich deutlich schwieriger die Zielzeit zu erreichen, aber unmöglich ist es auch dann nicht. Außer am Nufenen wird wohl auch kaum Schneegefahr bestehen. Hier kann ich eh nichts beeinflussen, bleibt nur abwarten.

Wenn ich den Lukmanier geschafft habe werde ich dann sicherlich jede weitere Labstation nutzen, die Platinrunde ist doch nochmal etwas länger als der Ötzi, letztlich muss man überhaupt erst mal durchkommen, also ordentlich Essen und Trinken, auch jenseits von Gel und Riegeln, ist da schon angesagt.

Der Abschnitt durch die Schöllenen Schlucht ist diesmal neutralisiert, d.h. man muss nicht Kopf und Kragen riskieren, bzw. eine Disqualifikation, um seine Zielzeit zu erreichen. Allerdings läuft mein Radcomputer natürlich weiter, und ich will eine "echte" Zeit fahren. Für die Platzierung zählt für mich also die offizielle Zeit, für meine Zielzeit zählt das was auf dem Radcomputer steht.

Wie ich den Alpenbrevet wegstecke, sechs Tage nach dem Ötztaler werde ich erst auf der Strecke merken. Eigentlich regeneriere ich ganz gut, aber der ursprüngliche Plan den Ötzi als Vorbereitungsrennen zu fahren habe ich nicht wirklich umgesetzt. Das war spätestens hinfällig als klar war, dass meine Edelfans mich nach Sölden begleiten werden. Aber auch meine innere Motivation treibt mich natürlich dazu die bestmögliche Zeit zu versuchen. Abgesehen davon, dass der Ötztaler Radmarathon einfach ein großartiges Event ist, mit toller Besetzung, so dass man sich hier fast automatisch vergleichen will und dementsprechend ans Limit geht.

Aber auch der Alpenbrevet ist ein großartiges Event. Und ich werde sicherlich um eine gute Zeit kämpfen, zumal ich das Gefühl habe hier noch was geraderücken zu müssen. Ich glaube "unfinished business" war die Formulierung meines Blogeintrages vom letzten Jahr. Ich hoffe ich kann es diesmal finishen.


Montag, 27. August 2012

Ötztaler Radmarathon 2012, das Rennen

Die Wettervorhersage zeigte eine Kaltfront die ausgerechnet dieses Wochenende über das Gebiet der Ötztalerrunde zieht. So ist die Vorhersage am Vorabend, dass es am Start regnet, später aber aufhört.

Ich habe mir den Wecker für 4:20 gestellt. Ich möchte gerne schon um 5:30 zum Start um nicht soweit hinten zu stehen, denn ich kann mich noch gut an den Stau im Kühtai 2010 erinnern, obwohl ich da immerhin ungefähr in der Mitte des Startfeldes stand.

So frühstücke ich um viertel vor Fünf, und esse etwas mehr als sonst vor meinen Radevents. Denn mein zukünftiger Trainer sagte bei der Leistungsdiagnostik ich soll essen, essen, essen. Vor allem auch während des Rennens versuchen 80g Kohlenhydrate pro Stunde zu mir zu nehmen.

So packe ich mich einigermaßen voll mit Riegeln und Gel. Die Riegel mache ich schon auf, so dass ich sie während der Fahrt leichter essen kann. Oft hat man ja am Berg einfach keinen Bock auf das Gewurschtel mit den Riegeln, weil einen das so aus dem Rhythmus bringt, das versuche ich damit abzumildern.

Die Flaschen habe ich nach der Erfahrung von 2010 nur mit 700ml befüllt, obwohl ich 1 L Flaschen habe. So habe ich zunächst etwas Gewicht gespart und bin trotzdem flexibel beim Wiederbefüllen.

Ich konnte mich erinnern, dass es Powerbar Iso an den Labstationen gab, und dass das gut zu trinken war und gut geschmeckt hat. Also verzichte ich auf eigenes Pulver, außer natürlich für eine Flasche zum Start.

Ich schaffe es tatsächlich kurz nach halb sechs zum Start zu rollen, aber da sind schon einige vor mir gewesen. So stehe ich zwar noch einigermaßen gut, aber nicht ganz vorne im zweiten, allgemeinen Startblock.


Zum Glück hat der erste Teil der Wettervorhersage nicht gestimmt. Am Start ist es trocken. Es sind so ca. 8°, also sogar noch etwas wärmer als 2010. Und trotz der Vorhersage von einigen Schauern im Verlaufe des Tages setzte ich voll auf Schönwetterkleidung. Also keine Knielinge, keine Überschuhe, keine langen Handschuhe, und die Regenjacke ziehe ich nur zum Warten am Start an, und für den Notfall bei Kälteeinbruch am Timmelsjoch stecke ich sie dann ins Trikot. Selbst die Sonnenschutzarmlinge habe ich ausgelassen, obwohl ich die eigentlich noch tragen sollte wegen der "jungen Haut" auf den Schürfwunden vom Sturz. Sonnencreme mit LSF 50 muss reichen.

Auch Unterhelmmütze lasse ich weg, nehme stattdessen die leichte Sonnenschutzkappe von Assos drunter.

Die Stimmung am Start ist gewohnt gut. Allerdings habe ich nicht diese Anspannung von 2010, als der Ötzi ja mein erster Radmarathon war und ich mir mit 10 Stunden ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt hatte.

Diesmal bin ich extrem entspannt. Ein bisschen Geplauder mit den Mitstreitern um mich herum. Der Puls am Start liegt so bei 68, also alles locker.

Ein bisschen sorge ich mich nur um die Strecke bis Oetz, denn hier ist potentiell immer ein Massensturz drin. Ich nehme mir vor besonders passiv zu fahren, obwohl ich natürlich weiß, dass das überhaupt keinen Einfluss auf die Sturzwahrscheinlichkeit hat, wenn dich einer abräumt, räumt dich einer ab, egal wie du fährst.

Die Musik ist zunächst einigermaßen rockig, wird dann aber zunehmend seicht poppiger. Ist mir auch egal, genau wie letztes Jahr vergeht die Zeit bis zum Start wie im Flug. Ein paar Interviews mit prominenten Startern, darunter zu meiner Überraschung Jan Ullrich. Und auch Frank Wörndl ist wieder dabei, mit diesmal deutlich bescheideneren Zielen.

Dann geht es aber endlich los, pünktlich um 6:45 Uhr fällt der Startschuss. Gefühlt dauert es fünf Minuten bis auch vor mir Bewegung ins Feld kommt und ich endlich losfahren kann, aber laut Zeitmessung waren es nur anderthalb.

Dann schießt das Feld aber hinunter durch das Ötztal bis zum Ort Ötz, wo nach dem ersten Kreisel der Anstieg zum Kühtai wartet. Mein zukünftiger Trainer meinte ich solle da entspannt mit ca. 220 Watt (maximaler Laktatabbau) runterfahren und schon mal essen.

Nun, dass kann man beim Ötzi natürlich vergessen, denn man will ja nicht im Wind fahren und muss sehen dass man in oder an der Gruppe bleibt, außerdem ist es extrem wichtig möglichst weit vorne am Kreisel in Ötz zu sein, denn nur so kann man den Stau im ersten Teil des Anstiegs zum Kühtai vermeiden.

Genau so fahre ich auch. Und nachdem die Spitzengruppe natürlich längst außer Sichtweite ist, versuche ich doch in meinem "Block" möglichst vorne zu fahren, bzw. nach vorne zu kommen. Zunächst sieht es so aus, als würde ich eher etwas zurückfallen, da ich wie gesagt auch eher passiv fahre, je näher wir Richtung Ötz kommen, desto weiter nach vorne komme ich. Dafür fahre ich auch mal ein paar Meter im Wind, aber nur wenn ich mich damit an die nächste Gruppe vor mir ranbeamen kann.

Dabei erscheinen auf der Wattanzeige Werte, die mich doch am Erfolg der Reparatur des SRM Powermeter zweifeln lassen. Obwohl ich durch Rollen den Radcomputern immer wieder Gelegenheit gebe die Nullstelle neu zu bestimmen, erscheinen mir die Werte viel zu hoch. Mein subjektives Empfinden zeigt mir eigentlich immer 80 bis 100 Watt weniger als auf der Anzeige steht.

Letztlich fahre ich in einer Gruppe die nur 50 Meter hinter der Spitzengruppe meines Blocks liegt. Die vorne im Wind fahren wollen sich natürlich auch nicht platt machen und so wird die Gruppe dann stellenweise recht langsam, aber ich kann dem Impuls widerstehen nach vorne zu fahren und mich an der Tempoarbeit zu beteiligen. Mein zukünftiger Trainer wird stolz auf mich sein. "Keine Sekunde im Wind, in der Gruppe lieber Krankheit simulieren also vorne fahren", so sinngemäß seine Worte. Das entspricht nicht wirklich meiner Auffassung von Sportsgeist, auch wenn es taktisch klug sein mag. Aber hier war bis jetzt immer jemand vorne, der im Wind gefahren ist.

Ich halte mich auch brav an die Vorgabe und esse wenn sich Gelegenheit bietet, was im engen Feld natürlich nicht immer ganz einfach ist. Noch ist der Geschmack der Riegel erträglich.

Kurz vor Oetz holen wir auch die Spitzengruppe unseres Blocks noch ein, da wollte wohl keiner so richtig im Wind arbeiten…

Dann geht es aber endlich berghoch. Und ich scheine doch etwas weiter vorne zu sein als 2010, denn der befürchtete Stau bleibt aus. Es ist zwar eng, aber man findet immer einen Weg, notfalls mit akustischer Ansprache des Vordermanns. So kann man schon nach dem ersten Kilometer im Anstieg einigermaßen seinen eigenen Rhythmus fahren.



Mein Wattmeter scheint total zu spinnen. Gefühlt trete ich 260 Watt, auf der Anzeige stehen 374 Watt. Letztlich trete ich laut der Wattanzeige das ganze Kühtai in den ansteigenden Teilen nie unter 300 Watt. Ich bin sauer, auf das Ding kann ich mich doch nicht verlassen, da war die Pacingstrategie völlig umsonst, wenn ich keine verlässliche Information über die getretene Leistung habe. Auch wenn ich mir den Puls anschaue, muss die Anzeige schlicht falsch sein.

Wie auch immer, ich habe mir ja eine Zielzeit für das Kühtai vorgenommen, und zwar 1:55 h
Wenn ich oben bin kann ich auch abschätzen ob die Wattzahlen halbwegs realistisch sind. Aber unabhängig davon fühle ich mich sehr gut. Natürlich ist das ein sehr sehr anstrengender Anstieg, aber er ist gar nicht so dreckig zu fahren wie 2010, wo ich ihn zweimal gefahren bin. Im Gegenteil, es gibt immer wieder flachere Abschnitte wo man sich erholen kann. Und so habe ich das Gefühl, dass ich mich sogar leicht schneller bewege als die Hauptströmung.


2010, bei meiner ersten Teilnahme hatte ich am Kühtai schon das erste mal das Gefühl, dass es nur ums Finishen gehen kann, weil es eine solche Quälerei war. Diesmal ist es einfach nur ein Berg. Das Material funktioniert, die Beine funktionieren, der Kopf ist ok, nur ob ich tatsächlich schneller bin als 2010 weiß ich noch nicht, und ich weiß, dass mein, auch dieses mal wieder ambitioniert gesetztes Ziel, nur zu erreichen ist, wenn wirklich alles passt.

Das Wetter spielt auch mit, noch ist es trocken und kühl. Da ich nichts habe was ich ausziehen könnte, verliere ich auch damit keine Zeit…

Ein Höhepunkt des Kühtai ist für mich natürlich die Kehre vor der Staumauer, denn dort erwarten mich die Edelfans Andrea, Maj-Britt und Jörg. Schon 2010 haben sie dazu beigetragen, dass ich tatsächlich die 10 Stundenmarke geknackt habe. Und auch diesmal ist es einfach ein motivierender Gedanke, dass die drei da oben stehen und mich anfeuern werden. Und zwei Serpentinen drunter kann ich sie schon sehen, und hören, denn auch die anderen Fahrer profitieren wieder von der spektakulären Anfeuerung der drei. Spitze!


Jörg entdeckt mich schon eine Kehre drunter, und so gebe ich nochmal ordentlich Gas, auf dem Wattmeter steht 470 Watt, und ich merke, dass ich gerade dabei bin zu überpacen, so dass ich meinen Drang, vor meinen Edelfans eine besonders gute Figur zu machen, etwas zügeln muss um mich nicht kurz vor der Passhöhe noch blau zu fahren.

Als ich dann vorbei fahre muss ich sagen die drei haben nochmal einen draufgesetzt gegenüber 2010, und jubeln mir nicht nur zu, sondern haben auch T-Shirts bedruckt und Cheerleader Puschel (die Mädels), so dass sie schon schwer was her machen. Ich bin beeindruckt. Und das hält auch noch eine Weile an, so dass die restliche, durchaus steile Strecke bis zur Passhöhe gut geht, und ich sie nach 1:50 h erreiche. Also sogar noch ganz niedrig im geplanten Zeitfenster für die 8:59 h Finisherzeit.

Vielleicht haben die Werte auf der Wattanzeige doch gestimmt und ich habe einfach gnadenlos überzogen? Der Körper hat gesagt fahr so, dann wird's schon irgendwie passen, rede ich mir jedenfalls ein.

An die Wattvorgabe für den Anstieg von ca. 260 bis 270 Watt habe ich mich zwar nicht gehalten, aber an die Essensvorgabe schon. Tapfer habe ich Riegel und Gel in mich hineingequetscht, auch wenn ich keinen Hunger verspürt habe. Auch das Iso Getränk habe ich komplett geleert, Wasser zur Hälfte.

An der Labstation lasse ich mir eine Flasche mit Iso füllen und eine mit Wasser, schnappe mir noch ein Stück Kuchen für die Abfahrt und fahre gleich weiter.

Die Abfahrt vom Kühtai ist eigentlich sehr schnell, aber jetzt rächt sich, dass ich die Laufräder nicht mehr gewechselt habe, teilweise gibt es starken, böigen Wind, gerne auch von der Seite, so dass die so windempfindlichen Lightweights nicht gerade zur Beruhigung von Fahrrad und somit auch Fahrer beitragen. Auch steckt mir der Sturz vom 12. Juli noch in den Knochen, so dass ich relativ langsam fahre, manchmal sogar etwas unsicher, so dass ich in der Kurve noch bremse, was natürlich das Ganze überhaupt erst gefährlich macht. Blöd, so verliere ich die eine oder andere Minute.

Außerdem fahre ich fast komplett alleine. Nur selten überholt mich mal ein Fahrer, höchstens drei oder vier. Richtung Innsbruck finde ich dann allerdings doch noch einige Fahrer, auf eine Gruppe schließe ich auf, und von hinten kommt auch noch ein größerer Pulk.

Jetzt ist es wichtig nicht so viel Körner zu verbrennen wie bei der ersten Teilnahme und weiterhin zu essen. Und natürlich nicht viel im Wind zu fahren.

Kurz fahren wir in Innsbruck durch einen Regenschauer, dauert nicht lange, aber es reicht um mich komplett zu durchnässen, denn ohne Überschuhe sind die Füße natürlich schnell nass, und anzuhalten um sich die Regenjacke anzuziehen kommt natürlich auch nicht in Frage.

Aber da es nur ein kurzer Schauer ist, können die Klamotten wieder im Fahrtwind trocknen, die Füße bleiben nass, was ich aber nach kurzer Zeit nicht mehr merke.

Das Problem jegliche Arbeit im Wind zu vermeiden stellt sich gar nicht, denn ich komme gar nicht in die Position, dass ich vorne fahren müsste oder könnte. Die Gruppe in der ich fahre ist recht groß. Auf den flachen Abschnitten ist sie eigentlich etwas zu langsam, aber sich durch die Gruppe nach vorne tanken und das Tempo anzuziehen wäre ja nun wirklich blöde.

Nur zwei, dreimal muss ich in den Wind und ordentlich draufhalten, da vor mir jemand reißen lässt und ich natürlich am vorderen Teil der Gruppe dranbleiben will. Da es in der recht großen Gruppe recht eng zugeht muss man sich auch mal durchsetzen. Obwohl ich sehr passiv fahre, gibt es immer mal einen Schlauberger, der hier irgendwelche Posisitonskämpfe ausficht, dabei kann das nirgendwo  sinnloser sein als hier.

But anyway, noch immer scheinen mir die angezeigten Wattzahlen zu hoch, und etwas mulmig ist mir im Bezug auf den Jaufenpass, der als nächstes kommt, denn wenn die Wattmessung doch korrekt ist, wo sollen dann die Körner für diesen zähen Anstieg herkommen?


Meine Zielzeit für den Brenner um die 9 Stundenmarke zu knacken ist 3:50 h. Aber der Brenner zieht sich dann doch etwas. Ich weiß, dass der am Schluss ja nochmal etwas nach oben klappt, aber ich kann mich nicht mehr an den Dorfnamen erinnern wo das passiert, war das Grieß? So bin ich gegen Ende zwei, dreimal etwas enttäuscht, dass es noch nicht soweit ist, aber noch liege ich wohl ganz gut in der Zeit.

Dann endlich wird es etwas steiler und ich bewege mich in der Gruppe nach vorne. Es kommt eine Stelle wo viele Leute stehen und anfeuern, auch einige private Verpflegungsstationen sind dort aufgebaut, aber noch sind wir nicht oben.

Schließlich ist der Ort Brenner erreicht. Diesmal ist die Labestation ganz am Ende des Ortes auf einem großen Parkplatz aufgebaut. Vorher bin ich schon über die Zeitmessmatte gefahren. 3:48 h. Ich liege gut im Plan für die 9 Stundenmarke.

Wieder lasse ich eine Flasche mit Wasser, eine mit Iso befüllen, obwohl das Iso Zeug leider nach Johannisbeere schmeckt. An sich mag ich das, aber nach einer halben Flasche schmeckt das viel zu intensiv. Aber leider gibt es nur die eine Sorte. Erst befüllt der Helfer an der Station die Flasche sogar mit Red Bull, zum Glück habe ich nochmal kurz genippt und es bemerkt, dass ist nun wirklich nicht mein Ding fürs Radfahren, vor allem weil ich kein Koffein in hoher Dosierung haben will, dass ist Doping (wenn auch nicht offiziell).

Zwei Stück Kuchen nehme ich mir noch für die Abfahrt, Gels habe ich noch meine eigenen. Bis jetzt habe ich wirklich gegessen, was irgendwie reingeht. Ich merke schon, dass mein Magen und mein Geschmackssinn am liebsten gar nix mehr essen möchten, aber ich versuche weiterhin 80g KH pro Stunde zu schaffen.

Dann geht es nach kurzer Pinkelpause in die Abfahrt. Auch hier bin ich wieder recht einsam. Ich weiß noch, dass ich hier 2010 mehrmals weit in den roten Bereich gefahren bin um eine Gruppe zu erreichen, vielleicht mit eine Ursache für den Einbruch am Jaufen, diesmal will ich solch einen Fehler natürlich vermeiden.

Problem ist, dass ich wieder langsam fahre in der Abfahrt. Ich ärgere mich dabei sehr über mich selbst. Aber irgendwie hat mich das ganze Geschwätz in meiner Umgebung nach dem (zweiten) Sturz ganz Kirre gemacht. Dabei bin ich bestimmt kein Bruchpilot. Das war halt einfach Pech, vor allem der zweite unverschuldete Sturz.

Aber obwohl der Verstand alles im Griff hat, bremse ich zu früh an, und fühle mich immer sehr unwohl wenn von hinten einer an mir vorbeirauscht, was natürlich umso öfter passiert je langsamer man fährt.

Die Lightweights, die doch im Vergleich zu den R-SYS SL weniger gut bremsen, und die vor allem so seitenwindempfindlich sind gehen mir in der Abfahrt echt auf den Keks. Wieder bremse ich in einer Kurve und hätte sie fast nicht gekriegt, und das obwohl alles trocken ist. Hier verliere ich jetzt echt Zeit, ich ärgere mich maßlos.

Aber dann ist auch irgendwann Sterzing erreicht. Die meiste Zeit bin ich alleine gefahren, und das wo es einige Stellen gab an denen man gut eine Gruppe hätte gebrauchen können, aber am Ortsschild von Sterzing holt mich dann eine Gruppe ein, so dass ich noch einen Kilometer mit den anderen zusammenfahren kann bis es in den Jaufenpass geht.

Vor dem habe ich diesmal echt Angst. Denn natürlich merkt man jetzt die zwei schon bewältigten Anstiege, und ich weiß vom letzten mal, dass der Unterschied diesen Pass locker nach dem Frühstück zu fahren oder als Teil des Ötztaler Radmarathons, gewaltig ist.

Ist aber auch eine spannende Situation. Schaun mer mal. Jetzt funktioniert entweder meine Wattmessung wieder, oder ich trete einfach weniger Leistung, denn jetzt trete ich genau die eigentlich angesetzten 260 bis 270 Watt, und sie fühlen sich auch mindestens so an….

Ich trete auch im unteren Abschnitt der Steigung keinesfalls mehr, denn nochmal will ich nicht so eingehen. Natürlich weiß ich diesmal, dass die Strecke nicht so kurz ist wie 2010 erhofft. Die Enttäuschung bleibt mir also erspart und mental tut mir der Berg erst mal nicht weh.

Die Beine reagieren allerdings ungewohnt. Seit dem Sturz vor sechs Wochen hatte ich immer mal wieder leichte Krämpfe in den Waden. Das hatte ich vorher beim Radfahren noch nie! Ich weiß nicht woran es liegt, denn die Ernährung hat sich nicht geändert und eine typische Sturzfolge wäre sowas ja definitiv auch nicht.

Und so verspüre ich jetzt so ein latentes Jammern meiner linken Wade. Sie krampft nicht, aber sie deutet an, dass sie jederzeit krampfen könnte. Ich versuche konstant meine 270 Watt zu treten, bloß nicht nachgeben, denn krampfen tut es ja nur, wenn man den Muskel entspannt.

Die Wade hält aber still. So zieht sich der Berg. Anfangs bewege ich mich etwas langsamer als die Hauptströmung, will heißen ich verliere einige Positionen. Aber alle sind jetzt am kämpfen. Genau wie 2010 sagt keiner ein Wort. Ein stummer Schweigemarsch zur Passhöhe hinauf.

Nach ca. der Hälfte des Passes trete ich immer noch konstant 260 bis 270 Watt (laut Anzeige, der tatsächliche Durchschnittswert wird sicher etwas darunter liegen). Nun bewege ich mich aber schneller als die Hauptströmung und gewinne wieder Plätze.

Auch wenn ich diesmal nicht nach jeder Kurve den Schlussanstieg erwarte, so zieht sich vor allem der letzte, kehrenlose Streckenabschnitt bis zur Baumgrenze scheinbar unendlich. Wie ein zäher Kaugummi, so geht es mir durch den Kopf. Ich fange nicht an den Jaufen so abgrundtief zu hassen wie beim letzten mal, auch breche ich nicht ein, aber es ist einfach sauanstrengend. Mittlerweile hält die linke Wade ruhe, aber der rechte Oberschenkel deutet an, dass auch er krampfen könnte, wenn ich ihn denn nur ließe. Ich lasse ihn nicht! Draufhalten, 260 Watt treten und nicht stehen bleiben vor der Labstation. Schließlich will ich eine 5:40 h auf der Passhöhe stehen haben, nur dann habe ich eine kleine Chance auf die 8:59 h Endzeit.

Und endlich ist die Baumgrenze erreicht. Ich kann die Labstation schon sehen. Heftiger Gegenwind peitscht uns entgegen. Ich muss kämpfen. Serpentine, Wind lässt nach, Kurve wieder Gegenwind. Dann geht es vorbei an einem Gasthaus, dort stehen nochmal Leute und feuern an. Kurz blitzt das Bild mit meinen Edelfans vor mir auf, wie sie mich am Kühtai anfeuern. Los jetzt, das linke Bein mag nicht mehr, die Oberschenkel werden "dick". Und wenn ihr platzt Jungs, bis zur Labstation müsst ihr mich noch bringen. Trotz allem trete ich noch meine Leistung, jedenfalls annähernd.

Auch im Jaufen habe ich bis jetzt reingestopft was geht, Riegel habe ich zum Glück alle aufgegessen, ich müsste brechen, wenn ich die auch nur riechen würde. Gels geht noch, aber mein Magen will nix essen.

Und dann ist tatsächlich die Labstation erreicht. Flaschen füllen wie gehabt, wieder gibt es nur Johannisbeere, mein Geschmackssinn rebelliert, aber ich ignoriere ihn. Ich gönne mir im Stehen zwei viertel Käsebrote, das erste geht nicht so richtig rein. Um mich zu überlisten schmeiße ich die Hälfte weg und esse das zweite. seltsamerweise funktioniert das. Außerdem gibt es Wassermelonen, da haue ich weg was geht. Und noch eine Suppe, den Becher schaffe ich zur Hälfte.

Dann geht es weiter. Noch bin ich ja nicht oben, und die Zeit läuft noch. Irgendwie habe ich keine Lust auf die Abfahrt, ich weiß jetzt schon, dass ich da zu langsam fahre. Allerdings ging die 2010 wirklich super (im Gegensatz zum Aufstieg). Nachdem ich erst im fünften Versuch einklicken kann, weil mein linkes Bein gerne krampfen würde, mache ich mich auf den Weg zur Zeitmessmatte am höchsten Punk.

Die letzten Kehren hinauf zur Passhöhe pfeift mir kalter, fieser Wind entgegen. Auch komme ich etwas schwer in Tritt, aber letztlich steht eine 5:37 h. Ich liege im Plan.

Dann kommt die Abfahrt. Und die wird leider eine Katastrophe. Der Wind oben ist zunächst sehr sehr heftig, so dass die Laufräder das Fahrrad ordentlich hin und her reißen, aber letztlich steckt mir wohl der Sturz zu tief in den Knochen. Das ist keine Abfahrt, sondern ich eiere darunter wie ein Cityradfahrer. Viel zu früh bremse ich die Kurven an, je weiter runter ich komme, desto schlimmer wird es. Ich würde mich am liebsten selbst anschreien und rütteln, aber jedesmal wenn mich einer überholt atme ich durch, wenn er mich nicht umgefahren hat.

Einmal quetscht sich noch einer mit deutlichem Geschwindkeitsüberschuss zwischen mir und einem mich überholenden Fahrer durch, danach bleibe ich vor den nächsten drei Kurven fast stehen. Ich bin so sauer auf mich, dass ich fast vor Wut und Verzweiflung anfange zu heulen. Meine Nerven liegen blank.

Die Abfahrt zieht sich unendlich. Ich hasse diesen Pass. Das muss die längste Abfahrt der Welt sein. Ich sehne das Timmelsjoch herbei. Nie hätte ich gedacht, dass mich eine Abfahrt mal so nerven kann. Die beiden äußeren Finger sind taub. Ich fahre nur in Unterlenkerhaltung. Noch eine Kehre und immer noch kann man weit ins Passeiertal blicken, noch immer nicht unten. Nur dunkel kann ich mich noch an meine letzen Abfahrten hierunter erinnern, die waren völlig easy. Wieder eine Kehre und immer noch zuckele ich darunter mit viel zu frühem und starken Anbremsen

Schließlich komme ich, wenn auch total frustriert, doch unten an. Am Kreisel in Richtung Timmelsjoch ruft jemand "bravo!", ich würde am liebsten auf ihn losgehen. Dann machen plötzlich die Beine dicht.

Aber nicht die linke Wade oder der rechte Oberschenkel, nein die linke Oberschenkelrückseite. Ich fahre rechts ran und übersehe noch einen Radfahrer, der sich gerade rechts an mir vorbeiquetschen will. Der mault mich natürlich an, ich maule heftig zurück, komme dann aber gerade noch runter und entschuldige mich bei ihm.

Ich versuche meine Oberschenkelrückseite zu dehnen, doch beim Versuch ereilt mich ein heftiger Krampf in der Oberschenkelvorderseite. Mein rechtes Bein will sich wohl solidarisch erklären und fängt auch an zu grummeln. Für einen Moment würde ich am liebsten heulen, diese verdammte Abfahrt, genau da kommen natürlich die Krämpfe her, die hat mich eh schon zehn Minuten gekostet, und jetzt stehe ich hier auch noch mit Krämpfen im Bein.

Da fährt eine Gruppe Radfahrer vorbei, einer ruft "wir sehen uns im Ziel". Vielleicht war es als Aufmunterung gemeint, vielleicht hat er gar nicht mich gemeint. Ich fasse es aber als böse Provokation auf und rufe zurück "wir sehen uns auf dem Timmelsjoch".

Ich setze mich aufs Fahrrad, das Einklicken fällt irgendwie schwer, aber dann trete ich einfach 270 Watt und das Bein gibt auf. Noch ein kurzes Stechen und dann hält es Ruhe. Erstaunlich, einfach draufhalten scheint tatsächlich die beste Methode zu sein.

Allerdings fürchte ich in den steilen Stücken wieder von den Krämpfen eingeholt zu werden. Egal, jetzt geht es erst mal einigermaßen. Die Leistung ist noch ganz ok, nur der Traum von den 8:59 h, der ist jetzt geplatzt, da bin ich realistisch. Denn als vierter Pass am Tag fahre ich das Timmelsjoch nicht in zwei Stunden. Und durch die miese Abfahrt war ich erst nach knapp über 6 Stunden am Fuße des Anstiegs. Noch dazu bin ich in den Abfahrten heute langsam, d.h. die 40 Minuten die ich normalerweise vom Timmelsjoch bis Sölden brauche kann ich auch vergessen.

Aber das heißt nicht, dass ich nicht versuche so schnell wie ich kann hinauf zu fahren. Zwei Jahre bin ich das Timmelsjoch schon nicht mehr gefahren, ich kann mich gar nicht mehr so recht erinnern wo welche Stellen waren. Vom unteren Teil weiß ich nur noch, dass es nach Moos steil wird, und dass der flache Teile viel später kommt als man es sich erhofft.

Das reicht aber auch als Information. Ich fahre ohne groß zu denken, wieder flammt das Bild der Edelfans kurz in mir auf, und ich hoffe einfach, dass ich nicht einbreche und die Beine durchhalten. Das rechte Knie, um das ich mir vor dem Start etwas sorgen gemacht habe, weil auch das seit dem Sturz latent schmerzt hat bis jetzt gut durchgehalten.

Zu meiner Verwunderung scheine ich mich einen Tick schneller als die Hauptströmung zu bewegen. Einige die auf der Abfahrt vom Jaufen an mir vorbeigezogen sind überhole ich jetzt wieder. Auch nach Moos die Serpentinen gehen. Das erste ganz kurze Flachstück an einem Parkplatz kommt erstaunlich früh, die zweite richtig flache Passage lässt aber auf sich warten. Psychologisch bin ich darauf eingestellt, aber der Körper ist gerade der Meinung, dass der Ötzi doch das anstrengendste Event ist, dass ich bis jetzt gefahren bin.

Wahrscheinlich denkt man das von jedem Event welches man gerade fährt. Ich könnte mir vorstellen nächste Woche im Sustenpass beim Alpenbrevet den gleichen Gedanken zu haben, aber der Ötztaler ist schon richtig richtig anstrengend. Am Timmelsjoch muss jeder an seine Grenzen gehen. Schon am Jaufenpass kämpfen alle.

Und ich bin auch am kämpfen. Natürlich sehne ich die Labstation und den flachen Abschnitt herbei, aber dann kommt ja "noch ein Berg", und der hat es in sich. Trotz allem scheinen meine getretenen Wattzahlen doch recht gut. Vielleicht beschönigt das Powermeter doch. Wenn ich zu Hause bin muss ich das auf einem Prüfstand testen. Der neue Airstreeem Ergometer könnte da gute Dienste leisten…

Und so erreiche ich die Labstation in Leermoos. Nochmal esse ich, auch am Timmelsjoch habe ich noch Gels genommen, aber es fällt mir doch zunehmend schwer. Vielleicht ist mir auch schlecht, aber hier gibt es jetzt Obst. Herrlich! Ich esse Wassermelonen und vor allem Orangen ohne Ende. Auf eine gibt es noch eine ordentlich Prise Salz. Ob das gegen die rebellierenden Beine hilft weiß ich nicht, es schmeckt aber auf jeden Fall interessant.

Ein halbes Minihörnchen esse ich auch noch, und stecke mir noch zwei davon ein, vielleicht bekomme ich die eher rein als das Gel das ich noch habe.

Nun geht es in den letzten langen Anstieg. Aber erst mal gibt es eine Enttäuschung, denn statt locker auf dem flachen Stück weiter bis zur Teufelsbrücke zu radeln peitscht mir heftiger Gegenwind entgegen. Verdammt! Vor allem habe ich keinen Windschatten.

Und der Wind ist heftig. Wenn ich bis dahin noch auf ein Wunder gehofft hatte, auf die kleine Chance doch 8:59 h zu schaffen, so ist nun endgültig klar, dass es schlicht nicht geht. Ich habe es an der Jaufenabfahrt versaut.

Nach der Brücke dreht die Straße um 180°, so dass ich jetzt berghoch erst mal Rückenwind habe. Das ist aber schnell vorbei. Nach dem kleinen Tunnel geht es sehr lange in eine Richtung. Und auch hier herrscht in weiten Passagen teils wirklich heftiger Gegenwind.

Noch immer trete ich eigentlich ganz passable Leistungen, doch macht sich das nicht in Geschwindigkeit bemerkbar. Alles verpufft im Gegenwind. Interessanterweise spielt sich in meinem Kopf ein seltsames Schauspiel ab. Während der "offizielle", bewusste Gedanke "wie elend lange es noch berghoch geht, wie elend anstrengend das ist, ich will nur endlich im Ziel sein" ist, liegt darunter ein zweiter, nahezu unbewusster aber doch wahrgenommener Gedanke "eigentlich geht es ja ganz gut, soo weit ist es gar nicht mehr, und prinzipiell ist die Zeit für meine Verhältnisse verdammt gut".

Und noch ein dritter Gedanke mischt sich dazwischen: "Irgendwo da oben stehen hoffentlich die Edelfans".

Doch zunächst heißt es gegen den Wind treten, und auch wenn es sich noch eine ganze Weile zieht, so kommen dann doch endlich die fünf Kehren. An einer ist zu meiner Überraschung schon die letzte Labstation.

Eigentlich habe ich noch genug Wasser (Iso hatte ich keines mehr genommen, noch ein Schluck irgendwas mit Johannisbeere Geschmack und ich hätte gekotzt), aber die Helfer reichen Cola oder Red Bull. Ich weiß nicht genau warum, aber ich greife mir ein Red Bull, reiße die Dose auf und schütte das Zeug in mich rein, oder vielmehr auf mich drauf, denn kaum ein Zehntel der Dose gelangt in meinen Mund, der Rest verteilt sich auf dem Gesicht und auf dem Fahrrad.

Nun kommt wieder ein ganz langer Streckenabschnitt nur in eine Richtung ohne Kehre. Am Anfang gar nicht so steil, so dass man sogar hochschalten kann., dann zieht es schon etwas an. Vor allem aber gibt es wieder Gegenwind.

Es ist anstrengend, sauanstrengend, aber ich rede mir ein, dass es besser ist als beim letzten Ötzi den ich gefahren bin. Meine Beine sind wirklich an der Grenze, aber nicht darüber. Brav treten die ihre Leistung.

Kurz vor der Kehre, steht ein Radfahrer mitten auf der Straße und schnauft. Ich versuche ihn aufzumuntern, offensichtlich ohne Wirkung. Aber dabei muntere ich mich selbst auf. Denn bald habe ich die Kehre erreicht, hier hängen schon die Ötztaler-Trikots, wenn auch der heftige Wind einen Befestigungspfosten umgerissen hat.


Der Wind bläst immer noch heftig und natürlich ist es hier oben recht kalt, aber im Aufstieg ist das nicht dramatisch, trotzdem habe ich das Trikot geschlossen. Und dann endlich sehe ich meine Supporter, die machen schon, als ich noch unter ihnen fahre mächtig Spektakel und feuern mich an. Das kommt gerade zur rechten Zeit, jetzt nicht nachgeben, die Leistung halten und weitertreten.

Ich bin aber zugegebenermaßen "tot". Da kann das Wattmeter anzeigen was es will, gefühlt bin ich gleich am Ende. Aber die drei peitschen mich vorwärts. Und ich realisiere, dass es nicht mehr soweit ist bis zum Tunnel. Geht also irgendwie auch noch. Der Wind nervt zwar etwas, aber dann ist endlich der Tunnel erreicht.

Jetzt wird es recht flach, hochschalten Tempo aufnehmen….  Falsch!

Schon durch den Tunnel peitscht ein elend kalter heftiger Wind. Das darf doch nicht wahr sein! Nach dem Tunnel, und vor allem nach dem zweiten Tunnel wird es brutal. Graupelschauer setzt ein, es ist bitter kalt, und der Gegenwind ist so heftig, dass ich fast zum Stillstand komme.

Trotzdem kämpfe ich mich zur Passhöhe, hier peitscht jetzt richtiger Graupelschauer ins Gesicht, ich habe das Gefühl in einem Kühlschrank zu fahren.

Die Zeit am Timmelsjoch liegt bei 8:26 h. Unter normalen Umständen hätte ich eine Zeit unter 8:20 h gebraucht um meine Zielzeit zu erreichen, denn 40 Minuten brauche ich für die Abfahrt, aber heute muss ich wohl fünf bis zehn Minuten für die Abfahrt draufrechnen, so dass es schon eine 8:10 h hätte sein müssen.

Mittlerweile ist es so kalt, der Graupelschauer so stark, der Wind so brutal, dass ich kurz überlege aufzugeben. Das letzte mal als solche Bedingungen hier geherrscht haben bin ich mit dem Bus runtergefahren, und ich bin bestimmt nicht zimperlich was fahren in Kälte und wenn es sein muss Graupel oder Schnee betrifft.

Außerdem wie soll ich mit den so seitenwindempfindlichen Laufrädern bei diesen Bedingungen da runter kommen? Ich halte aber nicht an, ziehe auch die Regenjacke nicht an, sondern fahre einfach weiter. Natürlich sehr, sehr langsam.

Die Kälte und der Gegenwind sind brutal. Schon in der zweiten Kehre kann ich nicht mehr schalten, weil ich die Hebel nicht mehr fühlen kann, die Finger sind komplett taub. Bremsen geht, also weiter.

So fahre ich die Abfahrt, die man eigentlich mit 80 km/h und mehr fahren kann mit wenig mehr als 30 km/h. Allerdings überholen mich auch nicht sehr viele, die Bedingungen sind ja für die anderen nicht besser.

Und so komme ich irgendwie runter bis zum Gegenanstieg, den ich herbeisehne. Zwischendurch  muss ich den Wind anbrüllen, meine Finger sind möglicherweise noch da oder auch nicht, ohne Jacke friere ich elend (mit Jacke hätte ich wahrscheinlich nur wenig weniger elend gefroren). Der ganze Körper zittert.

Endlich der Gegenanstieg. Die Beine sind kalt wie tiefgefrorene Hähnschenschenkel, kommen kaum in Tritt. Es gelingt mir tatsächlich runterzuschalten, ich bewege einfache meine Hände so lange bis sie den richtigen Schalter getroffen haben, zum Glück schalte ich elektrisch.

Im Gegenanstieg melden sich dann die Beine wieder. Als sie aufgetaut sind wollen sie sofort krampfen, und zwar beide komplett. Ich halte drauf, 270 Watt, nur nicht nachgeben. Mein rechtes Schienbein bekommt einen Krampf, ich wusste gar nicht dass das geht. Draufhalten 270 Watt.


Mittlerweile scheint die Sonne. D.h. offensichtlich bin ich genau in dem kleinen Zeitfenster übers Timmelsjoch gekommen, indem dieser fiese Graupelschauer und Sturm darüber gepeitscht ist. Auch das eine Folge des Abfahrtsdesasters am Jaufen. Ich ärgere mich wieder, sehr sogar, denn das ist genau die Zeit, die mir nachher fehlen wird.

Nachdem die Beine eingesehen haben, dass sie den Gegenanstieg so oder so nehmen müssen, erholen sie sich wieder etwas. Und so geht es in die Schlussabfahrt nach Sölden. Allerdings zittere ich am ganzen Körper, denn mir ist unfassbar kalt. Komplett durchnässt nur im Trikot in der Abfahrt wird es auch nicht wärmer.

Da die Straße meist nass ist fahre ich recht vorsichtig, aber nicht mehr so ängstlich wie am Jaufen. Offenbar geht es wieder, also kein Trauma, sondern nur temporärer Schwächeanfall. Der eine oder andere überholt mich noch, aber je mehr die Strecke nach unten hin abtrocknet, umso besser komme ich in die Abfahrt.

Die 9 Stundenmarke kann ich nicht mehr knacken, so gehe ich kein Risiko ein und fahre normal zu Ende. Nach Zwieselstein geht es nochmal etwas bergauf, und auch hier treten die Beine brav, und dann geht es wieder bergab.

Und schließlich das Ortsschild Sölden. Ich zittere noch immer am ganzen Körper, in meinem Kopf ist nur noch eine große warme Dusche, und trotzdem kann ich diesen letzten Kilometer genießen. Ganz anders als 2010, als ich beim 500m Schild am liebsten noch aufgegeben hätte, weil ich komplett am Ende war.

Diesmal komme ich zwar erschöpft und zitternd nach Sölden rein, aber die Beine können noch treten, und so freue ich mich über die letzten Anfeurungsrufe der Menschen am Straßenrand. Dann noch 200 Meter, und schließlich über die Brücke durchs Ziel. Geschafft. Eine Helferin legt mir eine Decke um, aber ich zittere sie wieder runter. Die Zeit muss um 9:10 h liegen. Ich habe auf der letzten Abfahrt trotz der brutalen Bedingungen oben nur 4 Minuten verloren.

Die genaue Zeit ist 9:09:58 h. Das klingt doch trotzdem noch wirklich gut. Und abgesehen von der Kälte geht es mir richtig gut. Deshalb gehe ich auch gleich ins Hotel und unter die Dusche.

Dann treffe ich mich mit Andrea, Maj-Britt und Jörg, die immerhin bis Zwieselstein gekommen sind und dann runter nach Sölden gelaufen sind. Die drei kommen bestimmt auf die DVD die es zu jedem Ötzi gibt, zumindest waren sie sehr telegen. Danke nochmal für eure Unterstützung und Anfeuerung.

Ich bin nicht so fertig wie 2010 und das Zittern ist zwanzig Minuten nach der warmen Dusche auch vorbei. So kann ich anfangen darüber nachzudenken ob ich glücklich darüber bin, dass ich mich um fast 43 Minuten verbessert habe, oder ob ich unglücklich darüber sein soll, dass ich die 8:59 h verfehlt habe.

Im Grunde bin eher zufrieden über die massive Verbesserung. Die Tatsache, dass ich es nicht bergauf wegen mangelnder Leistung, sonder bergab wegen Übervorsicht nicht geschafft habe unter die 9 Stunden zu kommen nagt aber schon ein bisschen an mir. Vor allem die Abfahrt vom Jaufen, wo ich mir letztlich die Chance auf die 9 Stundenmarke genommen habe ist wirklich ärgerlich.

Als mir Jörg aber mitteilt, dass Jan Ulrich und der Corradini noch hinter mir sind, schlägt das Pendel doch in Richtung Zufriedenheit und Stolz auf die Leistung aus. Egal warum die zwei langsamer waren, es zeigt immerhin, dass dies ein Zeitbereich ist, den auch der ehemals beste Rennradfahrer der Welt und ein ehemaliger Sieger des Ötztaler Radmarathons nicht einfach so als Sonntagsfahrt aus dem Ärmel schütteln, sondern dass die sich dann schon richtig anstrengen müssen.

Zu Abschluss fahre ich die Edelfans noch zu ihrem Auto zurück, und ich mache noch ein Foto fürs Blog:


Auf der Fahrt zurück zum Hotel sehe ich immer noch Teilnehmer auf der Strecke. Es ist fast schon dunkel. Respekt vor allen, die hier 13 Stunden und mehr gekämpft haben.

In der Arena werden dann die letzten Finisher direkt auf die Bühne gebracht und mit Standing Ovations von den versammelten Teilnehmern gefeiert.

Und so sehen Sieger aus:



Irgendwie völlig normal. Dabei ist der Stefan Kirchmair das Ding in sagenhaften 7 Stunden gefahren, und die Edith Vanden Brande dominiert den Ötzi jetzt schon Jahre mit Zeiten knapp über 7:50 h. Wirklich beeindruckend.



Samstag, 25. August 2012

Das Laufradproblem

Ötztaler Radmarathon 2012

Gestern angereist, völlig genervt und gestresst. Ein abendlicher Spaziergang durch Sölden bringt mich wenigstens etwas runter. Ich kann gar nicht so recht das "in den Bergen sein" genießen.

Nach einem ordentlichen Essen und halbwegs gutem Schlaf geht es heute morgen wieder einigermaßen. Um halb neun sitze ich auf dem Fahrrad und fahre eine kleine Einfahrrunde bis Längenfeld.

Seit der Leistungsdiagnostik weiß ich zwar, dass meine Werte, vor allem die Leistung an der Anaeroben Schwelle deutlich höher sind als zu Beginn des Jahres, aber so richtig traue ich meiner SRM Kurbel noch nicht. Die Werte kommen mir doch immer noch recht hoch vor, trotz gerade erfolgter Reparatur und Neukalibrierung. Vielleicht bin ich aber auch einfach gut in Form wer weiß.

Mein größtes Problem ist momentan, dass ich mich nicht entscheiden kann welche Laufräder ich morgen fahren werde. Bei einer Vergleichsfahrt waren die R-SYS SL von Mavic berghoch und in der Ebene deutlich besser. So richtig logisch ist das aber nicht. Aerodynamisch müssten die Lightweights deutlich besser sein. Und auch die Naben sind eigentlich besser, was mit der etwas höheren Steifigkeit im Hinterrad auch bessere Klettereigenschaften bringen müsste. Auf der Hausstrecke war ich allerdings bei niedrigerer Leistung mit den R-SYS schneller.

Mittags treffe ich mich mit Andrea, Maj-Britt und Jörg, die mich auch dieses mal wieder unterstützen werden. Während der ganzen Zeit die wir miteinander verbringen muss ich über mein Laufradproblem nachdenken. Ich bin völlig unentschlossen.

Abends in der Fahrerbesprechung werden Wind und Windböen angekündigt. Eigentlich sollte ich die Laufräder wechseln. Aber dann muss ich auch die Bremsbeläge tauschen. An sich kein Problem, aber ohne Installationsfahrt will ich nicht an den Start gehen, leider ist es aber schon dunkel und es regnet.

Ich lasse die Lightweights drauf, beim Schweizer Radmarathon waren die so geil zu fahren, außerdem sind die viel komfortabler als die etwas harten R-SYS. Aber noch zweimal bin ich kurz davor die Laufräder doch zu wechseln bevor ich endlich einschlafe.

Freitag, 10. August 2012

Großglockner Hochalpenstraße 2012 die Dritte

Nachdem wir zwei Tage zum Einradeln in München verbracht haben, und dabei den Münchner Süden bis zum Walchensee erkundet haben geht es heute zusammen mit Marco auf die Großglockner Hochalpenstraße.

Das Wetter hat nicht ganz gehalten, so dass es bewölkt und doch recht kühl ist. Trotzdem sind wir eher sommerlich gekleidet. Zunächst ist es aber trocken, so dass wir locker vom Kilometer Null in Bruck in Richtung Fusch radeln.

Ich habe mir heute vorgenommen wieder mal mehr Fotos zu machen und die Strecke etwas genauer zu dokumentieren. So mache ich auch schon auf der "Anfahrt" zur eigentlichen Steigung ein paar Fotos, die auch ganz schön die morgendliche Stimmung widerspiegeln.

Bis zum Bärenwerk fahren wir gemeinsam, dann geht es richtig in die Steigung hinein und jeder fährt seinen eigenen Rhythmus. Wir verabreden uns am Hochtor.

Die Strecke kenne ich ja mittlerweile sehr gut. Allein dieses Jahr bin ich schon zum vierten mal am Glockner, wenn auch beim Peakbreak der Anstieg von der anderen Seite, von Heiligenblut gefahren wurde.

Zunächst geht es recht gut. Nach meinem Sturz bin ich immer noch nicht wieder bei hundert Prozent, aber berghoch tut auch nix mehr weh. Anfangs dachte ich noch die Sitzfläche meckert etwas, und auch das rechte Knie nervt etwas seit dem Sturz, doch in der Steigung ist das schnell vergessen.

Es sind noch ein paar andere Radler unterwegs, aber nur langsame. Erstaunlich viele Reiseradfahrer mit Gepäck, einige Mountainbiker, aber auch ein paar Rennradler, aber eben sehr langsame. So richtige Motivationshilfen sind das also nicht. Aber die brauche ich auch gar nicht. Ich mache meine Fotos um die Strecke zu dokumentieren, versuche mir die steilen und weniger steilen Stücke einzuprägen und lasse so die ersten Kilometer bis zur Mautstation in 40 Minuten hinter mir, obwohl wir ja recht locker bis Fusch gefahren sind.

Die nervige Schleuse an der Mautstation kommt mir noch genauso sinnlos vor wie im Mai, aber dann geht es endlich ans Eingemachte. Mal schauen wie ich mich heute schlagen werde.

Ich fahre meist mit Trittfrequenzen etwas über 80 und habe bis zur Mautstation das 32er Ritzel nicht benutzt. Aber jetzt kommt es natürlich zum Einsatz, denn die Steigung bleibt ziemlich konstant zwischen 10 und 12% und das über lange Streckenabschnitte.

Kurz bevor die erste Kehre kommt überhole ich einen Reiseradfahrer mit vollem Gepäck und spreche ihn an, aber er scheint mich nicht zu verstehen, und so ziehe ich weg.

Zwischen den ersten vier Kehren sind die Streckenlängen überschaubar, so dass man hier die Chance hat in den Serpentinen etwas zu erholen, oder richtig Druck zu machen wenn man noch Körner hat. Ich entscheide mich für eine Mischung aus beidem.

Dadurch, dass ich mich darauf konzentriere jedes Schild und jeden Abschnitt zu fotografieren, komme ich kaum zum Trinken, wofür sich die kurzen flachen Momente ja eigentlich sehr gut eignen. Aber es ist auch nicht sehr warm, so um die 10° C, so dass sich der Wasserverlust durch Schwitzen in Grenzen hält.

Bis Kilometer 20 geht es super, bis Kilometer 22 auch, und auch Kilometer 23 ist noch ok, doch dann ist die erste Brücke am unteren Nassfeld erreicht. Jetzt geht es recht lange ohne Kehren in eine Richtung, und noch dazu mit Steigungen die deutlich mehr zu 12% tendieren also zu 10%. Dieser Abschnitt ist auf all meinen Auffahrten bis jetzt immer der anstrengendste Teil gewesen, und auch heute ist es nicht anders.

Hier ist man jetzt auf knapp 2000 Metern Höhe, und man ist schon einige Zeit unterwegs, das macht sich zusammen mit der etwas penetrant steilen Straße in den Beinen bemerkbar. Während ich vorher noch meist um 280 Watt getreten habe sind es hier oft nur 230 bis 250 Watt (abgelesen von der Anzeige, der tatsächliche Schnitt liegt normalerweise noch ein ganzes Stück darunter).

Aber auch hier mache ich tapfer meine Fotos, auch wenn das loslassen vom Lenker den Rhythmus immer deutlich stört.

Dieser Teil zieht sich, aber dann kommt doch endlich die Kehre 9.  Jetzt kommen ein schöner Abschnitt bis Kehre 11, die Landschaft ändert sich etwas, es wird "steiniger". Und dann geht es an der ebenfalls recht lange geradeaus führenden Edelweißwand entlang. Hier bekommt man erstmals das Gefühl, sich dem Ziel ordentlich zu nähern.

Am Ende dieses Abschnitts geht es mit einer Kurve, die nicht als Serpentine markiert ist, vorbei am Museum "Alpine Naturschau". Die folgende sich windende Straßenschlange sieht man oft auf Fotos die oben von der Edelweißspitze gemacht werden.

Nicht alle diese Kurven sind Kehren, die auch mit einem Schild bezeichnet sind. Von oben sieht's jedenfalls gut aus, vom Fahren her geht es hier meist auch ganz gut, vor allem da man jetzt auch das Fuscher Törl immer wieder im Blick hat. Auch wenn es noch recht hoch über einem thront.

Dann kommt endlich Kehre 14, die letzte Kehre auf dieser Seite des Anstiegs zum Fuscher Törl. Von dort bis zum Abzweig Edelweißspitze ist es nochmal ein richtig steiler Stich, bevor es auf die Schlussgerade hinauf zum Törl geht.

Sehr schön, bis jetzt hat es doch ganz gut geklappt, mit ca. 1:57 h bin ich sogar noch unter zwei Stunden geblieben. Beim Glocknerkönig wäre das enttäuschend, jetzt in dieser Phase nach dem Sturz und mit eher lockerer Einstellung doch ganz passabel.

Sofort geht es dann in die Abfahrt hinunter zur Fuscher Lacke. Schon der letzte Abschnitt des Aufstiegs war recht kühl, da kalter Wind bläst, nun in der Abfahrt bekommt man das umso mehr zu spüren. Aber man kann sich sehr gut erholen für den Schlussabschnitt zum Hochtor.

Nach der Fuscher Lacke geht es eine "Stufe" recht ordentlich berghoch, dann kommt ein längerer etwas flacherer Teil. Hat man dann den Mittertörl Tunnel durchfahren geht es wieder etwas steiler berghoch. Hier ist es auch immer sehr windig, und es liegen Steine auf der Straße vom Steinschlag.

Nochmal flacht die Strecke ab, aber man kann das Ziel, das Hochtor jetzt meist sehen. Nochmal kommt eine Serpentinengruppe bevor es in den letzten recht steilen dreiviertel Kilometer bis zum Tunnel geht.

Und auch der geht noch, obwohl ich kurz überlege ob meine Beine das noch schaffen, da ich wirklich kämpfen muss. Aber die Belohnung durch den Tunnel zu rollen mit der Gewissheit oben zu sein ist einfach herrlich.

Am Passschild angekommen mache ich das Foto mit Selbstauslöser und setze mich dann ins Café. Hunger habe ich noch nicht so recht, so bleibt es bei Milchkaffe und Tee. Ich stöbere noch ein bisschen im Souvenirshop, schaue mir die alten römischen Fundstücke an, die als Beweis für eine Römerstraße und ein römisches Bergheiligtum hier oben gewertet werden und warte auf Marco.

Der kommt dann auch und bringt Regen mit. So beschließen wir nicht bis zur Kaiser Franz-Josef's Höhe zu fahren, sondern zurück und dann nochmal auf die Edelweißspitze. Bei leckerer Kaspressknödelsuppe warten wir den Regen ab und machen uns dann auf die Abfahrt.

Die ist mal richtig kalt. Auch wenn es zunächst nicht mehr regnet, so ist doch die Straße nass und schnell auch Füße und Beine, was durch den Effekt der Verdunstungskälte zu einem Tiefkühlphänomen an der Vorderseite der Beine führt. Bei den Händen geht's einigermaßen, erstaunlich, vielleicht sind die mittlerweile doch irgendwie abgehärtet.

Die Geschwindigkeit bleibt durch die Wetterverhältnisse moderat, und es fängt auch wieder an zu regnen. Im Gegenanstieg kann ich mich zwar wieder aufwärmen, aber am Fuscher Törl stelle ich mich kurz unter. Dort stehen noch ein paar andere Radler, aber nach kurzer Zeit fahre ich mit Marco weiter und wir machen uns auf die Kopfsteinpflasterstrecke hinauf zur Edelweißspitze.

Schon nach der zweiten Kehre höre ich plötzlich ein seltsames Geräusch am Rad, und denke zunächst, dass der kleine Gang hinten Geräusche macht. Dabei habe ich noch ordentlich Kraft und es läuft recht gut. Ich brauche weitere zwei- dreihundert Meter bis sich realisiere, dass der Akku der Di2 lose zwischen den Kurbelarmen baumelt und immer wieder dagegen schlägt und hin und her geschleudert wird.

Mist, ich will eigentlich nicht stehen bleiben, wenn das Ding sich allerdings im Kettenblatt oder in der Kurbel verheddert fliege ich schön auf die Nase. So fahre ich so gleichmäßig wie möglich und versuche das Schaukeln des Teils im Griff zu halten, was bei Steigungen bis 14% und Kopfsteinpflaster keine leichte Aufgabe ist.

Aber irgendwie klappt es und ich komme heil oben an. So erst mal das Passschildfoto und dann schaue ich mir den Schaden genauer an.

Die Befestigung des Akkus ist für im Rahmen integrierte Leitungsführung von Shimano ja nicht gerade elegant gelöst, aber dass diese Akkuhalteschiene aus Alu einfach so bricht wundert mich dann doch.

Na egal, zur provisorischen Reparatur klemme ich die Schiene an der der Akku befestig ist einfach in den Flaschenhalter zur Flasche dazu und hoffe, dass das nachher in der Abfahrt ordentlich hält.

Jetzt gibt es erst mal das Passchildfoto mit Marco und dann Mittagessen in der Edelweißhütte. Zwei Milchkaffee später  beschließen wir den gerade aussetzenden Regen zu nutzen und machen uns in die immer noch recht feuchte Abfahrt. Ich fahre recht verhalten, bei diesen Verhältnissen kann man eh nicht richtig schnell fahren, und ich will mich natürlich auch nicht schon wieder auf die Nase legen.

Aber die Strecke ist eigentlich noch ganz gut zu fahren. Es wird gar nicht so kalt wie erwartet, trotz der zu sommerlichen Kleidung (ich glaube Marco sieht das anders).

Zwischendurch regnet es auch mal auf kleinen Abschnitten, aber es rollt trotzdem schön. In Fusch gabele ich noch zwei andere Rennradler auf, hänge mich kurz dran, ziehe aber dann weg, um nochmal ein bisschen zu powern. Ein schöner Abschluss, auch wenn es kurz vor Bruck wieder zu regnen anfängt. Nur ist mir das für die letzten Meter nun wirklich egal.

So finden diese drei Trainingstage einen schönen Abschluss. Morgen noch ein bisschen locker ausfahren und dann einen Regenerationstag einlegen, mit lang schlafen und sinnlos Radmagazine lesen…

Sonntag, 5. August 2012

Rund um den Feldberg

Nachdem ich nun drei Wochen lang doch ziemlich ausgeschaltet war und meine Versuche auf dem Rad eher mäßig verliefen, nicht von den Beinen her, aber vom Gefühl auf dem Rad und von der empfundenen Erschöpfung, gibt es heute einen echten Funktionstest. Den Radmarathon rund um den Feldberg.

Ich habe das ganze nicht so sehr als Rennen geplant, vielmehr als Motivationshilfe um endlich wieder in die Gänge zu kommen. Außerdem kann ich so sehen wieviel denn die Beine und die Ausdauer verloren haben. Außerdem fahre ich zusammen mit Marco und Nerman. Vor allem mit Marco habe ich ja jetzt schon einige Trainingskilometer zusammen zurückgelegt, so dass es sicher Spaß machen wird endlich auch mal so ein Event zusammen zu bestreiten.

205 Kilometer und 2800 Höhenmeter sind die offiziellen Angaben. Veranstaltet vom VC Frankfurt finden an diesem Tag einige RTFs statt, wobei die lange Strecke als Marathon ausgeschrieben ist. Deshalb bin ich bei der Anmeldung zunächst etwas enttäuscht, dass es keine Zeitnehmung gibt, und dass wir stattdessen an den Kontrollstationen eine Karte stempeln müssen. Außerdem gibt es ein Startfenster von einer Stunde und keinen Massenstart.

Aber vielleicht ist das auch ok, denn dann gehen mir nicht so leicht die Pferde durch und ich kann locker fahren, was sicherlich momentan klug wäre. Letztlich weiß ich ja nicht mal ob ich überhaupt durchkommen werde.

Der Start ist schon elend früh, ich bin um halb fünf aufgestanden, das Wetter ist zunächst mäßig, ganz leicht nieselt es. Für den Tag ist konstant leichter Regen und ab und zu Gewitter vorhergesagt. Aber schon auf den ersten Kilometern fühle ich mich richtig gut. Durch das Startfenster sind wir zunächst zu dritt alleine unterwegs, der Morgen hat gerade erst begonnen, noch sind kaum Autos unterwegs und wir fahren flach mit "vollen Tanks" in Richtung Oberursel.

Die Strecke ist sehr gut markiert, trotzdem schaffen wir es uns geringfügig zu verfahren, kommen aber schnell wieder auf die richtige Strecke zurück.

Hinter Oberursel geht es gleich in Richtung Feldberg und folglich leicht berghoch. Noch vor dem ersten Anstieg trennt sich Nerman von uns, er ist dieses Jahr noch gar nicht recht berghoch gefahren und will lieber sein eigenes Tempo fahren. So sind wir noch zu zweit und kurbeln recht entspannt den Feldberg hinauf.



Einen großen Teil des ersten Teils der Strecke durch den Taunus kenne ich vom 1. Mai, als wir bei "Rund um den Finanzplatz" dort mit Vollanschlag durchgeprescht sind. Kein Vergleich mit heute. Aber auch berghoch fühle ich mich gut. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und so wächst meine Zuversicht, dass ich mich nicht von Marco über die Anstiege schleppen lassen muss. Auch wenn das nach 180 Kilometern ja ganz anders aussehen kann.

Anyway, der erste Kontrollpunkt ist schnell erreicht. Ich schnappe mir eine Waffel, Getränke sind noch fast voll, dann die Karte abgestempelt und weiter geht's.

Noch eine ganze Weile fahren wir durch den Taunus und die Strecke ist wirklich sehr schön. Dann geht es in Richtung Norden, bis wir schließlich das Weiltal erreichen. Dort ist, wie jedes Jahr am ersten Wochenende im August, der Weiltalradtag. Die Straße ist für Autos gesperrt und hunderte, ja tausende Radfahrer tummeln sich auf der Straße. Zum Glück sind wir recht früh dort, und es ist noch nicht viel los, so dass wir ohne Gedränge fahren können.

Sehr schön ist, dass die Leute an der Straße, oder in ihren Höfen kleine Stände aufgebaut haben und selbstgebackenen Kuchen und Würstchen usw. verkaufen. Als wir an einem großen Blech Steuselkuchen vorbeifahren, muss ich kurz umkehren. Marco trinkt einen Cafe für 0,50 EUR und auf die Frage was der Kuchen kostet bekomme  ich "schmeiß was in die Spardose" zur Antwort.

Nach dem wir uns ein bisschen mit den freundlichen Gastgebern unterhalten haben (soll noch einer sagen die Mittelhessen wären muffelig), fahren wir dann endlich weiter.

So ganz kann ich mich noch nicht auf dieses lockere Radeln einstellen, Radmarathon heißt für mich auch die schnellstmögliche Zeit zu fahren. Aber ich gebe mir Mühe und mit dem Streuselkuchen, das war schon mal ein guter Ansatz...

Ein Grund warum auch keine so adrenalingeschwängerte Rennatmosphäre aufkommt ist die Tatsache, dass wir praktisch meist zu zweit fahren, selten mal, dass wir andere Teilnehmer auf der Strecke treffen, und wenn fahren die nicht unser Tempo.

Die Strecke ist einfach super. Auch im Weiltal, im Idsteiner Land und im Lahntal hat der Veranstalter sehr schöne, verkehrsarme Strecken mit meist gutem Straßenbelag gefunden. Zum Glück zeichnet der Garmin die Strecke ja auf, so dass ich einige davon in meine Trainingsrunden einbauen kann. Alleine dafür hat sich die Teilnahme schon gelohnt.


Wir sind noch keine hundert Kilometer gefahren, als wir in einer kleinen Abfahrt an eine enge Serpentine kommen. Wie eng die tatsächlich ist sieht man erst recht spät.Ich bremse scharf, Marco und zwei weitere Radler sind hinter mir. Und Marco realisiert eine Spur zu spät wie scharf die Kurve ist, hinter mir gibt es einen kurzen Aufschrei und er schießt knapp an mir vorbei und kann gerade noch durch geschickte Radbeherrschung den Sturz vermeiden.

Puh, das war knapp. Bis dahin hatte ich meine Verletzungen komplett vergessen, weil beim Radfahren nix weh tut, aber innerhalb so kurzer Zeit zweimal stürzen wäre sicher nicht so richtig prickelnd gewesen. Egal schnell abgehakt, ist ja nix passiert.

Offensichtlich braucht Marco etwas länger um es zu verdauen, denn zwischendurch ereilt ihn eine kleine Schwächephase, so dass wir an den nächsten zwei Kontrollstationen etwas länger pausieren. Das ist mir gerade recht, denn es gibt jetzt auch belegte Brote an den Stationen, und ich entwickle einen Hang zu Waffeln und Rosinenbrot.

An den Stationen merkt man auch, dass wir in einem Radrennen sind, denn dort trifft man dann doch ein paar weitere Radler.

Die Strecke bleibt weiterhin schön. Einige Teile der Strecke kenne ich jetzt recht gut, da wir uns bis auf zwanzig Kilometer Gießen nähern, und sozusagen durch unser Heimatrevier fahren.

Die letzten zwei Abschnitte fahren wir meist zu fünft, wobei wir zwar ungefähr gleich schnell fahren, aber nicht wirklich eine Gruppe aufmachen, sondern eher locker (oder auch weniger locker) unser Tempo radeln.

Insgesamt ist die Strecke auch im letzten Abschnitt noch sehr wellig, bzw. hügelig und mein Garmin zeigt deutlich über 3000 Höhenmeter. Die einzelnen Fahrer scheinen die Höhenmeter unterschiedlich gut zu vertragen, ein RTF Fahrer Pärchen ist nicht wirklich glücklich über die Höhenmeter und auch Marco hat als Rouleur erster Güte berghoch am Schluss ordentlich zu knabbern.

Abgehärtet durch den Peakbreak und Schweizer Radmarathon kann ich aber befriedigt feststellen, dass die drei Wochen komplette und vor allem abrupte Pause nicht alle Kletterfähigkeiten eliminiert haben. Gerade durch das eher lockere Tempo und die etwas niedrigeren Puls- bzw. Wattbereiche in den Anstiegen als gewöhnlich hoffe ich doch einen nützlichen Trainingsreiz im Hinblick auf den Ötztaler in knapp drei Wochen gesetzt zu haben.

Wie auch immer, nach knapp neuneinhalb Stunden sind die letzten Höhenmeter geschafft und wir rollen ins Ziel. Das Wetter hat gehalten, nur selten mal hat es etwas genieselt, Marco hat seinen ersten Radmarathon gefinished, und ich habe meine erste längere Distanz nach dem Sturz ganz gut rumgebracht. Vor allem hatten wir die meiste Zeit Spaß auf dem Rad - und lecker Streuselkuchen gab es auch...