Donnerstag, 24. Mai 2012

Statistik Großglockner 2012 die Zweite

Gesamttageskilometer: 67,5
Gesamtdauer: 3:46 h
Höhenmeter: 2000
Gesamte Arbeit an der Kurbel: 2666 kJ
Durchschnittliche Leistung an der Kurbel: 178 Watt
Normalisierte Leistung nach TrainingPeaks: 221 Watt
Durchschnittliche Temperatur: 6,4° C (min 0° C / max 17° C)
Durchschnittlicher Puls: 133

Glockner Hochalpenstraße von Bruck (Kilometer 0) bis Hochtor
Kilometer: 33
Gesamtdauer: 2:34 h
Schnitt:   13 km/h
Höhenmeter: 2000
Gesamte Arbeit an der Kurbel: 2030 kJ
Durchschnittliche Leistung an der Kurbel: 218 Watt
Durchschnittliche Temperatur: 6,5° C
Durchschnittlicher Puls: 149
Durchschnittliche Trittfrequenz: 72

Fahrradgewicht: 11 kg inkl. Trinkflasche, Luftpumpe, Flickzeug, Schlauch, Radcomputer
Fahrergewicht: 80,7 kg
Kleidung und Nahrung: 3,3 kg
Gesamt(system)gewicht ca. 95 kg

Fahrrad:
Rahmen: Specialized Roubaix Pro SL 2010
Laufräder: Mavic R-SYS SL 2012
Schaltung: Shimano Dura Ace 7970 Di2 mit
SRM - Dura Ace 7800 Kompakt 34/50 vorne, SRAM XX Kassette 11-32
Bremsen und Kette: Shimano Dura Ace 7900
Pedale: Shimano Dura Ace SPD-SL
Lenker: Syntace Racelite CDR 7075 Alu
Sattel: Selle SMP Avant
Radcomputer: SRM Powercontrol VI und Garmin Edge 800

Trainingslager Rhön/Glockner Tag 8

Heute morgen bin ich früh wach, nachdem ich gestern doch ganz ordentlich platt war von der Auffahrt. Kälte und Regen nimmt einem immer noch einmal ein paar extra Körner. Der Ruhepuls ist ok, die Beine fühlen sich so mittel, der Kopf ist auch ok.

Der Wetterbericht hat wechselhaftes Wetter mit Schauern und Gewitterschauern vorhergesagt. Ich entscheide mich für lange Hosen, aber Trikot. Die Regenjacke ziehe ich aber schon an, lasse sie nur offen, denn ab 2000 Meter wird's kalt und bei 12% freihändig die Jacke aus dem Trikot kramen und anziehen das wird nix. Und stehenbleiben will ich natürlich auch nicht.

Zunächst aber regnet es nicht. Die Straße ist zwar nass, aber es ist sogar recht warm. Wobei die Regenjacke, der es doch etwas an Atmungsaktivität mangelt, das ihre dazu tut.

Die ersten flachen Kilometer bis Fusch gehen so, aber ich merke schon, dass ich mit ca. 180 bis 200 Watt gut bedient bin. Das wird in der Steigung nachher ja spaßig. Immerhin habe ich die R-SYS SL Laufräder drauf. Die sind deutlich leichter als die alten Aksium gestern, und auch die schwere Tiagra Kassette mit dem 30er Ritzel habe ich getauscht gegen die deutlich leichtere SRAM XX mit dem 32er. Das spart an den Laufrädern ein Kilo Gewicht, das ist wirklich enorm.

Als es dann in die Steigung geht bin ich für die 2 Zähne mehr doch dankbar, denn so kann ich bei gleicher Leistung mit etwas höherer Trittfrequenz fahren als gestern. Das es bis zur Mautstation geht daran zweifle ich natürlich nicht, aber ob ich bis zum Hochtor komme? Schaun mer mal.



Schnell wird es mir sehr warm. Noch immer ist nur die Straße nass, und es lugt sogar die Sonne mal ganz kurz durch die Wolken. Ich ärgere mich, dass ich die Regenjacke schon angezogen habe.

An der Baustelle ist die Ampel grün, so dass ich durchfahren kann, und auch wenn es an den steileren Stücken schon recht anstrengend ist, erreiche ich die Mautstation in ungefähr der gleichen Zeit wie gestern.


Die Schleuse muss ich diesmal fotografieren. Da man dort einen Knopf drücken muss, ich aber nicht stehenbleiben will, hangle ich mich fließend am Geländer während ich drücke. Da steht aber noch das Wasser drauf, so dass meine Handschuhe komplett nass sind, obwohl es ja gar nicht regnet. Ich ärgere mich so über dieses Schwachsinnskonstrukt, dass ich beschließe außer dem Glocknerkönig so schnell nicht mehr hier zu fahren. Ich war eh oft genug hier. Was denken die eigentlich, dass hier hunderte von Radfahrern schlangestehen, und die einzeln auf die Straße gesiebt werden müssen? Ich fahre lieber da, wo Radfahrer nicht als Störfaktor für die motorisierten Fahrzeuge empfunden werden. Und wo ich gerade am meckern bin: Diese Schilder mit dem Nebeneinanderfahrverbot für Radfahrer kann auch nur ein Theoretiker ohne Ahnung aufgestellt haben. An so einem Monster Berg fährt jeder seinen eigenen Rhythmus, so dass es nur ganz selten vorkommt, dass zwei Radfahrer überhaupt dasselbe Tempo haben. Und von denen fahren sicher auch nur wenige nebeneinander wenn da Autos kommen. Also was soll das?


Ich merke halt schon auch, dass es der letzte Tag des „Trainingslagers“ ist, so dass ich sehr grantelig werde. Ich fahre momentan am Limit. Das erste lange 12% Stück nach der Mautstation geht zwar, aber ich fühle mich nicht gerade frisch.

So kurbele ich die Glocknerstraße hoch und freue mich auf die erste Kehre, wo ich mich endlich für ein paar Sekunden erholen kann. Ich muss wirklich kämpfen, aber dafür dass ich gestern schon nicht so richtig gut Treppensteigen konnte geht’s noch... alles eine Frage der Sichtweise.

Dann sehe ich zwei Rennradler vor mir. Heute bin ich wenigstens nicht allein am Berg. Die fahren aber sehr seltsam. Unter Ausnutzung der gesamten Straßenbreite, wohl um die Steigung abzumildern, leiern die von einer Seite zur anderen. Und sind dabei extrem langsam. So werdet ihr am Ende noch von einem Mountainbiker überholt!

Ich fahre vorbei, und obwohl ich keine guten Beine habe rase ich förmlich an den beiden vorbei. Dabei grüße ich das Pärchen freundlich und versuche so auszusehen, als ob es mir gut geht und alles ganz locker geht.

Dabei bin ich wirklich dankbar, dass die erste Kehre endlich da ist, ein paar Meter zum erholen. Es fällt mir schwer um 300 Watt zu treten, meist sind es um 270, 280 Watt. Die Trittfrequenz liegt um 70, wenn sich die Gelegenheit bietet geht es auch mal Richtung 80.



So kämpfe ich mich von Kehre zu Kehre. An den Abschnitten über 10% muss ich wirklich ordentlich kämpfen, aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich es nicht schaffe bis zum Fuscher Tor. Hart ist wie immer der Abschnitt am unteren Nassfeld. Ein sehr langer Abschnitt mit ziemlich konstant 12% und wie gestern auch kaltem Gegenwind.

Außerdem fängt es gerade an zu Regnen, zunächst noch recht leicht. Jetzt bin ich doch froh, dass ich meiner Erfahrung vertraut habe und die Regenjacke schon angezogen hatte.

Je höher ich komme, desto mehr fängt es an zu Regnen. Außerdem bläst ein kalter böiger Wind. Ab dem oberen Nassfeld kämpfe ich echt um wenigstens 250 Watt zu treten, was nicht immer gelingt, manchmal sind es auch nur 220 Watt. Dabei trage ich jetzt wohl noch so ca. 2kg Wasser mit mir, denn mittlerweile ist alles komplett durchnässt. Fast alles, denn erstaunlicherweise sind die Füße noch einigermaßen trocken und warm, die Überschuhe haben sich echt bewährt.


Bei Kilometer 26,5 kann man sich ein paar Meter bei knapp 4% erholen, dann geht es in den etwa 200 Meter langen 12% Stich bis zur Abzweigung Edelweißspitze. Nachdem ich mich da hoch gekämpft habe beschließe ich, dass es schlau ist am Fuschertörl umzudrehen und wieder abzufahren. Denn während ich mich die letzte Rampe zum Tor hochkämpfe schüttet es wie aus Eimern und außerdem blitzt und donnert es. Gewitter! Oben steht ein Radfahrer, der sein Rad im Tor untergestellt hat und filmt mich. Es stellt sich heraus, dass er dachte ich sei sein Kumpel auf den er wartet. Wo der allerdings her kommen soll ist mir unklar, denn außer den beiden Zickzack Radlern habe ich niemand gesehen.


Und ohne das mein Verstand was machen kann ziehe ich durch in die kleine Zwischenabfahrt. Ich vergesse sogar die Runde abzudrücken. Ich mache die Bremse hinten zu, denn da sich offenbar der Zug durch die Kälte verkürzt hat, hatte die Bremse geschliffen, so dass ich die Hinterradbremse im Anstieg aufmachen musste (Zusatzwiderstand brauch ich heute wirklich keinen).

Es donnert, es regnet in Strömen, mittlerweile sind auch die Füße nass, es ist so gut 1° kalt, durch die Brille sehe ich nicht mehr viel, und trotzdem will ich bis zum Hochtor fahren. Ist halt so.

Ich freue mich als die Zwischenabfahrt beendet ist und ich wieder berghoch fahren kann, so habe ich die Chance mich etwas aufzuwärmen. Ich weiß nicht ob es klug ist wegen dem Gewitter, aber es scheint nicht gerade direkt über mir zu sein, so wie am Stilfser Joch letztes Jahr, außerdem ist man hier nicht so exponiert der höchste Punkt, die Straße liegt ja mehr im Berg.

Die letzten Kilometer sind schon hart. Ich weiß zwar, dass ich bis zum Hochtor komme und da ggf. einkehren kann, denn seit letztem Jahr ist dort ja ein Restaurant und Shop, aber gute Beine und gute Bedingungen sind was anderes. Kurz erscheinen mir die Bilder vom letzten Jahr, als wir ungefähr zu gleichen Zeit echtes Kaiserwetter hatten. Das hier ist nicht mal Fritz Walter Wetter. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal bei der Auffahrt an die Dusche im Hotel gedacht habe, aber jetzt ist das so.


Nachdem die zwei 14% Abschnitte überwunden sind ist das Hochtor endlich erreicht. An manchen stellen hat mir der Wind auch ein bisschen geholfen. Ich mache das Passschildfoto mit Selbstauslöser und schwinge mich gleich wieder auf's Rad. In komplett durchnässten Klamotten jetzt hier oben einen Cafe zu trinken macht keinen Sinn. Ich will nur zurück ins Hotel unter die Dusche.



Schon im Hochtor peitscht mir der kalte Wind entgegen, und noch immer regnet es heftig. Auf den Straßen läuft das Wasser. Füße und Hände werden elend kalt in der Abfahrt. Dabei habe ich mir über die nassen Handschuhe noch ein paar Überhandschuhe angezogen. Nutzt aber recht wenig.

Natürlich kann ich auch heute nicht sehr schnell bergrunter fahren. Die Hände sind ständig an der Bremse. So friere ich mich bei 0,2° C und heftigem Regen hinunter bis zur Fuscher Lacke und dem Gegenanstieg.

Zwar freue ich mich darauf, dass es berghoch etwas wärmer wird, aber der Gegenanstieg ist diesmal elend anstrengend. Ich kann noch so 220 Watt treten, viel mehr wird es selten. So krieche ich hoch, erneut zum Fuscher Tor. Und als es in die Abfahrt geht zucke ich nicht mal an der Abzweigung zur Edelweißspitze.

Ich bin platt, trainingstechnisch macht es keinen Sinn da jetzt noch was drauf zu setzen, außerdem bin ich komplett durchnässt und kalt.

So fahre ich hinunter, die Hände tun mir schon weh vom vielen Bremsen, außerdem sind sie sehr kalt. Fotos mache ich keine mehr, ich will nur noch unten ankommen. Am Nassfeld treffe ich die zwei Zickzack Radler wieder, das Mädel fragt wie lange es ist bis oben. Ich lüge frech „ihr seid gleich oben“ ich denke mal das war die psychologisch richtige Entscheidung...

Die Abfahrt zieht sich elend lang. Aber dafür steigt die Temperatur etwas. Während es im ersten Teil vom Hochtor bis zum Fuscher Tor noch knapp über 0° C waren, steigt die Temperatur in Richung Mautstation immerhin auf gut 7° C

Ab der Mautstation kann man wenigstens ein bisschen treten, allerdings wird der Regen jetzt noch heftiger, der Himmel entlädt sich mit allem was er hat. In meinem Kopf ist nur noch die warme Dusche.

An der Baustelle ist diesmal rot. Ich halte hinter einem Auto und nutze die Gelegenheit die Hinterradbremse etwas nachzustellen. Die Bremsen habe ich heute bei diesen Bedingungen fast komplett weggefräst. Da es so dermaßen schüttet fahre ich einfach bei rot an dem Auto vorbei. Man kann die Baustelle einigermaßen einsehen, und so ist das kein Problem.

Die letzten 10 Kilometer ziehen sich elend lang. Die Beine machen noch so ca. 190 bis 210 Watt in dem jetzt recht flachen Teil, so dass ich eigentlich ganz schön ausfahren kann. Und irgendwann ist auch diese Strecke zu Ende. Endlich. Bruck ist erreicht, das Hotel, die Dusche.

Die Hände tun ein bisschen weh, und irgendwann werde ich dafür nochmal bezahlen, aber jetzt wärme ich mich erst mal im Bett auf und gönne mir eine Stunde Mittagsschlaf. Dann geht es mit dem Auto hoch auf die Edelweißspitze zum Blog schreiben. Diesmal nicht mit Kaiserschmarrn, aber mit Germknödel. Das Leben ist schön...

Mittwoch, 23. Mai 2012

Statistik Großglockner 2012 die Erste

Gesamttageskilometer: 71
Gesamtdauer: 4:02 h
Höhenmeter: 2269
Gesamte Arbeit an der Kurbel: 2666 kJ
Durchschnittliche Leistung an der Kurbel: 186 Watt
Normalisierte Leistung nach TrainingPeaks: 229 Watt
Durchschnittliche Temperatur: 7,5° C (min 1° C / max 19° C)
Durchschnittlicher Puls: 139

Glockner Hochalpenstraße von Bruck (Kilometer 0) bis Hochtor
Kilometer: 33
Gesamtdauer: 2:34 h
Schnitt:   13 km/h
Höhenmeter: 2000
Gesamte Arbeit an der Kurbel: 2067 kJ
Durchschnittliche Leistung an der Kurbel: 223 Watt
Durchschnittliche Temperatur: 7,5° C
Durchschnittlicher Puls: 152
Durchschnittliche Trittfrequenz: 71


Fahrradgewicht: 12,2 kg inkl. Trinkflasche, Luftpumpe, Flickzeug, Schlauch, Radcomputer
Fahrergewicht: 81 kg
Kleidung und Nahrung: 3,8 kg
Gesamt(system)gewicht ca. 97 kg

Fahrrad:
Rahmen: Specialized Roubaix Pro SL 2010
Laufräder: Mavic Aksium 2007
Schaltung: Shimano Dura Ace 7970 Di2 mit
SRM - Dura Ace 7800 Kompakt 34/50 vorne, Shimano Tiagra Kassette 11-30
Bremsen und Kette: Shimano Dura Ace 7900
Pedale: Shimano Dura Ace SPD-SL
Lenker: Syntace Racelite CDR 7075 Alu
Sattel: Selle SMP Avant
Radcomputer: SRM Powercontrol VI und Garmin Edge 800

Trainingslager Rhön/Glockner Tag 7

Auch beim Frühstück heute morgen trifft mich die schlechte Laune der Hotelbelegschaft. Wirklich krass. Erst als ich mich beschwere, dass das Teewasser kalt ist huscht so etwas wie ein Lächeln über das Gesicht der Bedienung. Es ist mehr ein Grinsen nachdem Motto "wie blöd kann man denn sein das Wasser aus dem falschen Behälter zu ziehen", klar hätte ich mir ja auch denken können, dass der Behälter wo "Heißes Wasser - Tee" drauf steht eben gerade nicht das Teewasser enthält...

Naja, dann seit halt unfreundlich ist mir auch egal, meine Laune ändert das nicht. Die ist weder gut noch schlecht. Um halb neun sitze ich auf dem Rad. Es regnet. Und da ich nur die Softshelljacke genommen habe, weil die wärmer ist als die Regenjacke, bin ich recht schnell komplett durchnässt. Ich versuche das einfach zu ignorieren, was auch ganz gut gelingt, denn erstens ist es nicht so kalt, in Fusch sind es immerhin noch 11° C, und zweitens sind meine Füße noch warm und trocken, die neuen Überschuhe scheinen sich zu bewähren.

Dann fängt hinter dem Bärenwerk die Steigung an. Über den Unterschied zwischen Anstiegen im Mittelgebirge und fahren von Alpenpässen bzw. -straßen habe ich mich ja schon oft ausgelassen, aber es in der Praxis zu erfahren ist immer wieder beeindruckend. Oder wie auch immer man das nennen mag...

Da ich die Trainingslaufräder (Aksium von 2007 mit 25er Conti GP 4000S) drauf habe und da die 30er Tiagra Kassette drin ist, fehlen mir zwei Zähne zu meiner gewohnten Bergübersetzung. Geser schreibt in seinem Pässebuch irgendwo ein, zwei Zähne mehr oder weniger würde man nicht merken, das wäre nur Psychologie.

Mit Verlaub, der Typ hat echt keine Ahnung. Ist nicht böse gemeint, ich finde seine Passbücher klasse und benutze sie für unbekannte Anstiege zur Orientierung, Festlegen des Übernachtungsortes und auch um mir neue Ziele auszusuchen. Aber wenn es um Übersetzungen und sowas geht, dann schreibt der nur so altes Radlerlatein á la „dicke Gänge“ und so.

Der mag ja wegen mir mit 39-26 die Berge hochschleichen, aber mit den o.g. 34-30 muss ich bei 12% Steigung und 70er Trittfrequenz auf meinem Fahrrad und bei meinem Gewicht ca. 330 Watt leisten. Bei 60er Trittfrequenz und 11% Steigung sind es immer noch ca. 280 Watt. Das ist mal an einer Kuppe kein Problem. Aber hier am Glockner hat man das ab der Mautstation über 13 Kilometer fast durchgehend (in den Serpentinen hat man ein paar Meter Erholung und bei der Mitteralm und der Piffkar hat man kurze Erholungsstücke).

Also die zwei Zähne bringen sehr wohl noch was, man kann nämlich die gleiche Leistung mit höherer Trittfrequenz erbringen und so etwas Kraft sparen, denn es gibt wohl kaum eine nennenswerte Zahl an Freizeitradlern die 400 Watt oder auch nur deutlich über 300 Watt an der anaeroben Schwelle treten.

Aber diese Gedanken zur Bergübersetzung gehen mir beim Aufstieg gar nicht durch den Kopf, ich merke halt, dass ich deutlich unter der Trittfrequenz bleiben muss bei der ich mich am wohlsten fühle, und meine Beine fühlen sich sowieso „schlecht“ an. Ich mache mir mehr Gedanken darüber ob ich überhaupt hochkomme. Der erste Pass im Jahr fühlt sich einfach immer scheiße an!

Noch vor der Mautstation gibt es eine längere Baustelle, aber zum Glück habe ich grün. Und nach ca. 46 Minuten erreiche ich die Mautstation Ferleiten. Beim Glocknerkönig müssen daraus so ca. 32 Minuten werden.

Auf der Radlerspur gibt es eine Neuheit, man fährt jetzt in so eine kleine Schleuse rein und muss auf einen Knopfdrücken um den Schleusenausgang zu öffnen. Man kann sein Geld natürlich auf vielfältigste Weise verschwenden, aber das ist schon ziemlich dämlich. Wahrscheinlich ein Überbleibsel von der Idee auch den Radfahrern Mautgebühr abzuknöpfen (das wurde zum Glück nach Protesten verworfen. Nicht das mich die Gebühr abgeschreckt hätte, aber dann müsste man ja STEHENBLEIBEN).

Nach der Mautstation geht es gleich mit 12% Steigung los. Ist schon irgendwie sauanstrengend. Ich schaue halt immer nach den Kilometersteinen, die hier alle 200 Meter stehen. Manchmal muss ich ganz schön kämpfen, aber alles noch im Rahmen, ich wusste ja dass die erste Auffahrt im Jahr hart wird.

Insgesamt berührt mich das „in den Alpen fahren“ momentan noch nicht sehr. Recht emotionslos „trainiere“ ich, für die Beine bleibt das gleich, aber im Kopf fühlt sich das anders an. Ich finde das aber gerade völlig in Ordnung. Allerdings habe ich etwas Zweifel, dass ich mein heutiges Trainingsziel, nämlich bis zum Hochtor und dann zurück zur Edelweißspitze zu fahren, erreiche.


 
Da mir die Glocknerstraße mittlerweile doch recht vertraut ist, weiß ich auch grob wo die fiesen Stellen sind und wo man mal ein paar Sekunden verschnaufen kann (jedenfalls wenn man nicht gerade den Glocknerkönig fährt). Die fiesen Stellen sind auch heute fies, und ab ca. 2000 Metern wird’s einerseits recht kühl, andererseits kommen einige längere 12% Stücke. Die Trittfrequenz fällt teils unter 60, so dass das Ganze zu einem echten Gegurke ausartet, aber egal ich komme durch diese Passagen hindurch. Die Knie grummeln manchmal etwas, aber alles noch im grünen Bereich.



Schon seit geraumer Zeit hatte es aufgehört zu regnen, hier oben fahre ich aber in einer Wolke, so dass die Feuchtigkeit sich auf die Kleidung setzt und außerdem sieht man recht wenig. Die nasse Kleidung macht nicht so viel aus, denn erstens ist es beim Aufstieg eh immer warm und zweitens ist es erstaunlich windstill. Nur an manchen Stellen ab 2000 Metern pfeift der Wind mal heftig rein.




Nachdem ich das obere Naßfeld überwunden habe bin ich zuversichtlich zumindest das Fuscher Tor ohne Pause zu erreichen, nehme mir aber fest vor bis zum Hochtor durchzuziehen. Die Edelweißspitze habe ich mittlerweile gedanklich gestrichen.

An den kleinen 12% Stichen kurz bevor es in die Schlussgerade zum Fuscher Tor geht muss ich nochmal richtig kämpfen, aber dann ist das Glocknerkönigziel erreicht. Ein Foto mach ich zwar, ziehe aber durch in die kleine Zwischenabfahrt zur Fuscher Lacke hinunter. Dabei bläst der Wind heftig und saukalt



Aber gleich geht es wieder berghoch, so dass ich mechanische Energie in Wärme umwandeln kann. Nach dem ersten Tunnel bläst der Wind teils sehr böig und heftig von der Seite, allerdings unterstützt er mich auch an manchen steilen Stücken. Und diese Unterstützung kann ich auch gebrauchen.




Bis zum Hochtor sind nochmal ein paar recht steile Passagen zu überwinden. Aber die gehen auch noch, und so erreiche ich schließlich das Hochtor. Im Tunnel ist es recht nass und einige interessante Eisformationen haben sich an der Tunnelwand gebildet. Ich singe „Crying in the rain“ warum auch immer, vielleicht weil alles so nass ist.




Am anderen Ende des Tunnels gibt es das obligatorische Passschildfoto. Ich trinke dort aber keinen Cafe, ich fahre lieber gleich wieder zurück, denn trocken werde ich auch in dem Restaurant nicht, da kann ich auch gleich frieren.


Und so ist es auch, die Abfahrt bis zur Fuscher Lacke ist elend kalt, es sind so knapp 2° C und ein heftiger böiger Wind pfeift entweder von der Seite oder von vorne. Andere Radfahrer habe ich keinen einzigen gesehen, nicht mal einen Mountainbiker, aber die Bedingungen sind noch im Rahmen, da hatte ich schon bedeutend schlechteres Wetter, ganz zu schweigen von meinen Schneeabenteuern am Iseran und Stilfser Joch.


Der Gegenanstieg zum Fuscher Tor ist anstrengender als gedacht, trotzdem biege ich automatisch in Richtung Edelweißspitze ab. Also das war doch letztes mal gar nicht so schlimm.

Dieses mal aber schon. Irgendwie ist es heute richtig anstrengend. So muss sich Marco letztes Jahr gefühlt haben, die 14% Stücke hoch muss ich richtig kämpfen, und der gesamte Anstieg fühlt sich dreimal so lange an wie letztes Jahr.



Aber auch da komme ich noch hoch. Kurzes Foto und dann geht es gleich zurück in die Abfahrt. Zwar hatte ich kurz über einen Germknödel nachgedacht, aber ich habe keine Lust mit nassen Klamotten da zu sitzen und zu frieren, außerdem hüllt eine dichte Wolke alles ein und die Sicht ist gleich Null.


Die Abfahrt ist trotz der nassen Klamotten ok, denn die Temperatur ist etwas gestiegen. Und je weiter runter ich komme, desto wärmer wird es. Nachdem ich einige der Testautos und Erlkönige, die hier heute in Scharen unterwegs sind, überholt habe kommt sogar kurz die Sonne raus. Da die Strecke aber noch nass ist fahre ich eher gemächlich bergab.

Erst hinter der Mautstation gibt es komplett abgetrocknete Straßenabschnitte, bis ab dem Bärenwerk die Straße komplett trocken ist.

Der letzte flache Abschnitt zieht sich noch einmal etwas, ich sehne mich schon sehr nach der Dusche. Im Hotel angekommen bin ich aber letztlich ganz zufrieden. Trainingsvorgabe umgesetzt, und das schöne Berge Gefühl stellt sich so langsam auch etwas ein.

Nach der ersehnten Dusche fahre ich die Glocknerstraße gleich nochmal hoch. Diesmal aber mit dem Auto. So kann ich mein Mittagessen im Restaurant Fuschertörl in trockenen Klamotten genießen, den Blogeintrag dabei schreiben und einen Kaiserschmarrn gibt’s auch noch.


Dienstag, 22. Mai 2012

Trainingslager Rhön/Glockner Tag 4, 5, 6

Da das leider nichts geworden ist am Sonntag mit der Tour von Gersfeld nach hause gab es am 4. "Trainingslager" Tag eine normale GA1 Einheit auf dem heimischen Lahnradweg. Tag 5 muss ich leider arbeiten, aber so ist das halt mit dem Trainingslager zu Hause...

Heute geht es dafür zum Glockner. Den Anstieg kenne ich mittlerweile schon sehr gut, aber vielleicht gerade deshalb habe ich großen Respekt vor den kommenden zwei Tagen.

Der Plan ist morgen und übermorgen jeweils bis zum Hochtor und zurück zur Edelweißspitze zu fahren. Das sind dann deutlich über 2000 Höhenmeter am Tag und die ziemlich am Stück. Den ersten Tag werde ich mit den schweren Laufrädern und 34-30 fahren. Ich gehe davon aus, dass ich nicht ohne Pause durchkomme, denn ich bin noch deutlich hinter der Form vom letzten Jahr zurück. Das ist aber nicht ganz so schlimm, ist ja nur Training.

Die Anreise geht ausgesprochen problemlos, komplett ohne Stau. Da mein Stammhotel leider noch zu hat, steige ich im Lukashansl ab, wo ich ausgesprochen unfreundlich begrüßt werde. Sehr seltsam, dass bin ich hier eigentlich nicht gewohnt. Aber egal, das Zimmer ist ok. Nur Internet kostet horrende 40,- EUR für die drei Tage. Da verzichte ich lieber.

Heute morgen zeigte die Webcam am Fuscher Tor noch Sonne und fast blauen Himmel, mittlerweile regnet es jedoch. So schaue ich mir erst mal die heutige Giro Etappe auf Eurosport an und döse dabei etwas. Schließlich ist heute ja auch noch Regenerationstag.

Dann setze ich mich aber aufs Rad für die Installationsfahrt bis zum Bärenwerk. Dabei können sich die Radcomputer orientieren und an die Höhe gewöhnen, außerdem teste ich meine neueste Errungenschaft, die Inou Kamera von Cateye. Die soll automatisch die Strecke fotografisch dokumentieren. Da kann ich gleich sehen ob sie auch wasserdicht ist.

Während ich bei der Anreise keinerlei Urlaubsgefühle verspürt habe und auch in Bruck kein Alpenfeeling aufkommen will, da alles nass, grau und in Wolken gehüllt ist, sind die ersten Kilometer auf dem Rad gleich richtig gut. Es ist einfach etwas anderes in den Alpen, hier am Beginn der Glocknerstraße zu radeln, als zu Hause oder in der Rhön.

Auch der Unterschied zum Mittelgebirge ist einfach enorm. Zwar kann man auch im Schwarzwald oder in der Rhön Höhenmeter sammeln, aber so richtig lange Anstiege mit den entsprechenden Steigungsprozenten gibt es nun mal nur hier.

Die heutige Installationsfahrt ist aber nur lockeres Regenerieren. Und trotz Regen macht es richtig Spaß.

Samstag, 19. Mai 2012

Trainingslager Rhön/Glockner Tag 3

Da ich morgen evtl. mit Julian mit dem Rad nach Hause fahren will, und es am Dienstag schon zum Glockner geht habe ich für heute eher eine lockere Einheit eingeplant. Das ist in der Rhön natürlich nicht so einfach, aber mehr als 1200 Höhenmeter will ich eigentlich nicht fahren, und die auch nur gemächlich.

Da die anderen in der Gruppe auch eher lockerer fahren wollen als die zwei Tage zuvor passt das gut. Wir fahren so mit ca. zehn Leuten los, zwei trennen sich dann von der Gruppe um Ebersburg zu fahren, der Rest rollt locker dahin. Zwischendurch gibt es zwar immer wieder Steigungen an denen das Wattmeter mal so in Richtung 300 ausschlägt, aber meist lässt sich das vermeiden. Einige Zwischenstopps zur Navigation unterstützen den regenerativen Charakter der Ausfahrt.


Wie die beiden Tage zuvor, auf jeden Fall eine nette Truppe, auch wenn ich die Leute eher nur vom Sehen kenne. Ein recht langes Stück rollen wir auch auf dem Rhönradweg, der nur mäßiges Gefälle oder Steigung hat. Als Höhepunkt gibt es dafür einen nicht zu kurzen Radwegtunnel.

Kurz vor Tann der erste Reifendefekt und ein Kilometer weiter in Tann im Museumscafe machen wir eine Pause mit lecker Rhabarberstreuselkuchen und Milchcafe. Ich könnte auch gut sitzen bleiben und die aufkommende Sonne genießen, aber ein bischen Radfahren wollen wir schon, so geht es weiter auf einem Streckenabschnitt den ich gestern schon gefahren bin.

In Hilders kommen wir an die Steigung an der ich gestern gut 400 Meter auf die anderen drei verloren habe, diesen Abschnitt fahre ich dann doch mal im Bereich zwischen 280 und 320 Watt. Etwas lockerer als gestern, aber doch mal ein kleiner Weckruf an die Beine. So haben wir an der 5,2 Kilometer langen Steigung immerhin 287 Watt im Schnitt geleistet.


Mittlerweile scheint die Sonne richtig und auch in der Abfahrt ist es angenehm warm. Ich versuche ein paar Fotos und Filme während der Fahrt mit dem Handy zu machen, aber so richtig gelungene Aufnahmen sind letztlich nicht dabei.

Zum Abschluss der Tour fahren wir noch zur Wasserkuppe hoch, und so kommen doch über 1400 Höhenmeter zusammen.



Freitag, 18. Mai 2012

Trainingslager Rhön/Glockner Tag 2

Heute morgen schließe ich mich einer kleinen Gruppe an, die etwas später startet. Wir fahren zu viert, und die anderen drei sind richtig gut. Mit Markus bin ich gestern schon gefahren, Rüdi kommt als "Guide" hinzu und Stefan.

Da wir nun jemand mit Ortskenntnis dabei haben fahren wir insgesamt mehr auf verkehrsärmeren Strecken als gestern. Aber ärmer an Höhenmetern ist die Strecke natürlich nicht. Berghoch treten wir oft über längere Zeit deutlich über dreihundert Watt, und ich frage mich wie lange ich mit den drei mithalten kann. Aber zunächst geht es sehr gut.

Einzige etwas heikle Situation ist ganz am Anfang der Fahrt ein offensichtlich betrunkener Autofahrer, der mit knapp 30 km/ in leichten Schlangenlinien vor uns her fährt und die Fahrt etwas einbremst. Aber der biegt zum Glück recht schnell ab, und wir können die herrliche Landschaft und das Fahren genießen.


Das Auf und Ab ist hier nun mal durch die Topographie vorgegeben und so sammeln wir recht schnell Höhenmeter um Höhenmeter. An einem etwa drei- bis vierhundert Meter langen Steilstück erreicht die Steigung sogar mal 18%, also seine bergfestigkeit kann man hier ganz gut testen. Vor allem gibt es auch einige etwas längere Steigungen, mal über fünf, sechs Kilometer, etwas das mir für das Training zu Hause etwas fehlt, wenn es da mal bis 8% steil wird, ,dann ist nach ein, zwei Kilometern normalerweise Schluss.

An einer dieser längeren Steigungen muss ich dann aber leider mal etwas reißen lassen. Die Jungs fahren da ziemlich konstant um die 320 Watt hoch, und ich muss so auf knapp unter 300 nachgeben, so dass ich Meter für Meter zurückfalle und so letztlich fast 400 Meter bis obenhin verliere. Aber danach geht es wieder sehr gut, so dass das die einzige Schwäche für heute bleibt.

Ein Teil unserer Strecke führt über die Hochrhönstraße, wo sich wirklich herrliche Ausblicke bieten. Auch wenn ich manchmal mehr damit beschäftigt bin das Hinterrad meines Vordermannes zu halten, aber ich bin ja auch nicht zum Gucken hier, sondern um ein paar Höhenmeter zu sammeln, und mal einen etwas intensiveren Block zu fahren, nachdem ich bis jetzt ja bis auf das Radrennen in Eschborn nur Grundlage gefahren bin.





Am Ende summieren sich die Höhenmeter, die Dauer, und die gefahrenen Kilometer  auf praktisch die gleichen Werte wie gestern. Selbst die durchschnittliche Leistung ist ganz ähnlich. Das passt sehr gut. An 4000 Höhenmeter pro Tag wie bei meinem Aufenthalt in Andermatt letztes Jahr ist momentan überhaupt nicht zu denken. Ich habe auch wirklich schweren Respekt vorm Glockner nächste Woche, mal schauen wie das wird.

Die zweite Trainingseinheit des Tages besteht aus lockerem in der Sonne sitzen im Cafe in Gersfeld, ordentlich Latte Machiato (den Milchcafe kann man nicht drinken), und anschließend noch ein kleiner Spaziergang durch den Schlosspark.






Donnerstag, 17. Mai 2012

Trainingslager Rhön/Glockner Tag 1

Dieses Jahr gibt es leider kein Trainingslager mit Sonne und Meer in Sardinien, aber ich versuche mir doch so etwas wie eine Trainingslagerwoche  zusammenzustellen. Ziel ist es ein paar Höhenmeter zu sammeln und mich für den Glocknerkönig etwas vorzubereiten.

Nachdem Februar und März von zwei grippalen Infekten überschattet waren ist das Grundlagentraining bisher nicht ganz so gelaufen wie ich mir das vorgestellt hatte, aber immerhin der April war einigermaßen ok.

Für den ersten Teil des Trainingslagers schließe ich mich den Lahnlaendern an, einem Ausdauersportverein mit Schwerpunkt Triathlon. Ziel ist Gersfeld in der Rhön, unweit der Wasserkuppe, dem höchsten Berg Hessens.

Die Anstiege werden hier wohl nicht so lange sein, aber um die ersten Höhenmeter (abgesehen vom Feldberg bei Rund um den Finanzplatz) zu sammeln sicher geeignet. Einzig das vermutlich hohe Niveau der Triathleten macht mir etwas Sorge. Schließlich haben die üblicherweise eine sehr gute Grundlagenausdauer, und sind auch oft ziemlich stark  auf dem Rad.

Aber ich werde sicherlich eine Gruppe finden mit der ich mithalten kann, und ein bischen fordern will ich mich ja auch.

Die Anfahrt dauert kaum anderthalb Stunden, so dass auch dieser erste Tag voll genutzt werden kann. Schnell die Taschen aus dem Auto ins 12-Mann Zimmer der Jugendherge (nur mit sieben Mann belegt zum Glück), in die Radklamotten und rauf aufs Rad.

Wir fahren zunächst in einer sehr großen Rennradgruppe alle gemeinsam los, und kriechen zum aufwärmen etwas die erste Steigung hoch, denn flache Strecken zum Einfahren gibt es hier, von Gersfeld aus, praktisch keine. Dann findet sich eine fünf Mann/Frau Gruppe, mit der ich mich auf Erkundungsfahrt über die Hügel der Rhön machen kann.


So fahren wir über Städtchen, bzw. Dörfer wie Ebersburg, Motten, Bad Brückenau, Riedenberg und Wildflecken. Dabei geht es entweder berghoch oder bergrunter, flach ist eher selten. Es ist zwar nicht so schön warm wie letztes Jahr auf Sardinien, aber ähnlich windig und immerhin regnet es nicht und die Sonne scheint oft.


Dann kommen wir an den Kreuzberg, der erste richtige Anstieg, eine Stichstraße hinauf zum Kloster Kreuzberg. Da wir von Wildflecken her kommen, ist der Weg zum 12 bis 13% steilen Schlussanstieg locker zu fahren. Aber der letzte Anstieg hat es schon in sich. Über ca. zwei Kilometer geht es im zweistelligen Prozentbereich nach oben. Da ich natürlich an Markus dem offensichtlich stärksten Fahrer unserer Gruppe dranbleiben will, habe ich keine Motivationsprobleme und erreiche erstmals dieses Jahr meinen Maximalpuls.


Der Gedanke, dass ich am Glockner in gut zwei Wochen fast zwanzig Kilometer diese Steigung bewältigen muss, schießt mir kurz in den Kopf, aber auch nur kurz, den die ersten richtigen Steigungen sind sowieso jedes Jahr wieder eine Qual. Aber zum Glück ist dieser Anstieg ja nicht so lang und so ist es schnell vorbei.

Nach kurzem Verschnaufen geht es wieder hinunter, und wir fahren jetzt eine schöne etwas längere Abfahrt bis Bischofsheim. Dort geht es aber gleich wieder bergauf, wenn auch recht sanft. Eine schöne lange gut dosierbare Steigung bis kurz vor Ehrenberg führt uns dann nach einer kurzen Zwischenabfahrt hinauf zur Wasserkuppe. Zwischendurch wird es nochmal etwas steiler, und da wir mittlerweile bei ca. 1700 Höhenmetern für diesen Tag angelangt sind überlege ich am letzen Abzweig zur Wasserkuppe kurz ob es nicht genug ist für heute, aber wir beschließen, mittlerweile sind wir nur noch zu zweit, diese zwei Kilometer auch noch zu fahren.

Letztlich geht es dann doch noch recht locker, und so haben wir heute sogar noch einen "Gipfel" erreicht. Nicht das gleiche Gefühl wie eine erreichte Passhöhe in den Alpen, aber ein "Passchildfoto" darf schon sein.




Nachdem wir kurz die schöne Aussicht genossen haben, wird es doch recht kühl, und so machen wir uns in die letzte Abfahrt zurück nach Gersfeld. Und nach dem Duschen können wir noch etwas bei Milchkaffee und Kuchen auf dem Marktplatz in der Sonne sitzen.

Alles in allem also ein schöner Auftakt für das Rhön Trainingslager. Über 1800 Höhenmeter auf 92 Kilometer sind nach dieser langen Zeit seit Oktober ohne Berge ein guter Einstieg.