Ich hätte mir auch einfach zwei Riegel und ein Gel einstecken können, das Rad in den Kofferraum geworfen in sechs Stunden nach Sölden heizen können und hätte sicher einen ordentlichen Ötztaler hinbekommen.
Aber mein Talent liegt nun mal mehr auf der Langstrecke, präziser der Ultralangstrecke. Und das möchte ich gerne auch nutzen. So ist‘s nix mit Riegelchen einpacken und losfahren.
Stattdessen heißt es Team zusammenstellen, Wohnmobil und Followcar organisieren, Flüge für die Crew, Fähre für die Fahrzeuge, etliche Übernachtungen, bürokratische Instpektion von Begleitfahrzeugen, Rennrädern und Bekleidung, und zwischendurch noch knapp 2200 Kilometer radfahren. Über Geld mag ich dabei gar nicht reden…
Aber es ist natürlich auch geil. Jedenfalls wenn die orthopädischen Probleme ausbleiben und alle organisatorischen Dinge gemeistert sind.
Ich bin sehr gespannt wie das Team funktionieren wird. Eine Mischung aus Erfahrung und frischen Kräften wird mich unterstützen wenn es gilt sich gegen die meist eher fiesen Wind- und Wetterbedingungen in Irland durchzusetzen.
Das Race Around Ireland ist von der Strecke her nicht ganz ein halbes RAAM, allerdings mit meist schwierigen Bedingungen. Der Wind bläst hier oft stark und gerne von vorne, es gibt (auch gegen Ende noch) immer wieder mal giftige Anstiege bis 25%, der Straßenbelag ist meist sehr rauh, manchmal auch einfach schlecht.
Ich bin sehr gespannt wie sich das im Vergleich zum Glocknerman anfühlt, der mehr Höhenmeter pro Kilometer hat und mit alpinen Anstiegen aufwartet.
Das RAI ist auch gleichzeitig die Europameisterschaft der Ultradistanzfahrer, so wie der Glocknerman die Weltmeisterschaft ist. Damit habe ich die Gelegenheit in einem Jahr beide Meisterschaften zu fahren.
Körperlich bin ich zwar nach der Urlaubspause und dem Fasten wieder auf dem aufsteigenden Ast, aber natürlich noch nicht ganz auf dem Level wie ich es zum Race Across America hatte. Ist auch gar nicht möglich, denn immerhin ist das RAI auch Teil der Trainingsvorbereitungen für eine eventuelle zweite Teilnahme am RAAM.
Es ist nicht nur Trainingsvorbereitung, sondern auch ein Test ob es orthopädisch Sinn macht einen zweiten Versuch zu starten. Die 1000 Kilometer beim Glocknerman kann man sich noch durchkämpfen und diverse Zipperlein ignorieren, da ist nach zwei Tagen alles vorbei. Aber beim RAI ist man vier bis fünf Tage unterwegs, da ist es dann nicht mehr möglich einfach alles zu ignorieren.
Wenn das linke Bein und vor allem das Knie durchhält, hoffe ich aber doch ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen. Mal schauen wie es sich entwickelt und wie ich gegen den Favorit Bernhard Steinberger abschneiden kann. Auch Isabelle Pulver ist natürlich durchaus ein Favorit auf den Gesamtsieg, sie kommt sicher gut mit den giftigen, steilen Anstiegen zurecht.
Ich freue mich auf jeden Fall auf ein spannendes Rennen.
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