Heute habe ich recht freie Hand bei der Streckenwahl, denn die einzige Vorgabe lautet Höhenmeter sammeln im niedrigen und mittleren G2 Bereich. Da der Straßenbau hier auf den Straßen der Kategorie B oder E immer sehr fair ist, sollte das gut zu machen sein.
Ich entscheide mich dafür ins Troodos Gebirge zu fahren und den höchsten Punkt der Insel, den Mount Olympos zu erklettern. Mit 1951 Metern ist der sogar höher als der Mont Ventoux.
Zunächst geht es auf der B6 in Richtung Lemesos. Da ich die erste Möglichkeit ins Landesinnere und berghoch zu fahren verpasse zieht es sich noch etwas bis ich die E601 erreicht habe und in Richtung Troodos Gebirge abbiegen kann. Dafür gibt es als Entschädigung einen schönen Blick auf’s Meer.
Die 601 führt sehr lange fast nur bergauf, meist zwischen 7 und 9%. Es ist recht kühl, aber heute bin ich darauf vorbereitet. Wahrscheinlich wird es oben noch deutlich kälter werden, mal schauen.
Mein Ziel ist erst mal der Ort Troodos, der liegt über 1700 Meter hoch. Die Beine sind gut, so dass ich auch mit der Länge des Anstiegs zurechtkomme und dabei im geplanten Trainingsbereich bleiben kann.
So ca. 10 Kilometer vor Troodos zieht die Steigung ordentlich an. Dafür wird auch die Landschaft und die Besiedlung spannender. Sonst sieht es auf der Insel bis jetzt überall recht ähnlich aus, hier aber sieht es eher alpin aus, allerdings mit einer ganz eigenen zypriotischen Note.
Recht lange bleibt die Steigung im zweistelligen Prozentbereich, erste Schneereste sind am Straßenrand zu sehen. Nocheinmal zieht es sich etwas, dann aber ist endlich Troodos erreicht. Das Schild mit der Höhenangabe zeigt 1725 Meter.
Troodos ist ein recht touristischer Ort. Vor allem haben die Kioske und Läden hier auch tatsächlich geöffnet, übrigens in den Orten zuvor auch schon.
Mein Ziel ist aber der Mount Olympus, allerdings biege ich am Ende des Ortes falsch ab. Ich wundere mich zwar, dass es bergab geht, halte das aber für eine Zwischenabfahrt. Es ist jetzt saukalt, so um die 4° C. Noch fahre ich allerdings kurz/kurz. In der Abfahrt, die landschaftlich spannend ist, kühle ich ziemlich aus.
Da ich offensichtlich den Abzweig auf die E910 verpasst habe, halte ich an der nächsten Kreuzung an. Da dort auch ein Cafe ist, lege ich eine kleine Pause ein und trinke den ersten halbwegs vernünftigen Cappuccino seit ich auf Zypern bin. Auch ein leckeres Olivenbrot gibt es zur Stärkung. Schade nur, dass hier nichts beheizt ist, so klappt es mit dem Aufwärmen nur begrenzt…
Nachdem ich auch noch einen zweiten Cappuccino getrunken habe mache ich mich auf den Weg wieder zurück berghoch. Denn schließlich möchte ich schon noch den höchsten befahrbaren Punkt der Insel erreichen.
Ich lasse die leichte Windjacke an mit der ich mich in der Pause versucht hatte warm zu halten, denn die Temperatur ist sogar noch etwas gesunken.
Bis Troodos funktionieren die Beine aber gut und diesmal finde ich auch den richtigen Weg zum Olympos.
In meiner friedensbewegten Naivität hatte ich die Kuppeln auf dem Berg für eine Sternwarte gehalten, aber es handelt sich offensichtlich um eine militärische Anlage. Die offiziell zu befahrende Strecke endet an einem Restaurant, da aber keine Schranke den Weg versperrt fahre ich weiter.
Ich bin offensichtlich nicht der einzige Radfahrer der das Schild ignoriert…
Oben angekommen versuche ich ein Zielfoto, aber das Ergebnis ist etwas verstörend. Anyway, lange bleibe ich nicht, nur gut 2°C sind doch recht frisch und so fahre ich wieder bergab bis ich auf die E910 treffe und dann nicht zurück nach Troodos, sondern weiter nach Prodomos.
Die folgende Abfahrt ist sehr schön, aber auch recht kalt. Auch hunderte Höhenmeter tiefer ist es immer noch deutlich unter 10° C. Mein Ziel ist erst mal Mandria und dann fahre ich wieder auf die E601, diesmal bergab, und dann aber über Pachna die Strecke, die ich schon am ersten Trainingstag gefahren bin.
Hier wird es auch endlich wärmer. Wieder auf der B6 angelangt Rolle ich locker die letzten Kilometer bis zum Hotel. Mit mehr als 3500 gesammelten Höhenmetern und einem Energieumsatz von gut 5000 Kj habe ich mein Trainingsziel für heute mehr als erreicht, jetzt freue ich mich auf die flache G1 Einheit morgen.
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