Mittwoch, 22. Juni 2016

RAAM 2016 – Haases Aufholjagd geht weiter

Der Kampf um die Podiumsplätze geht nun in die heiße Phase. Pierre Bischoff führt noch immer souverän mit 85 Meilen Vorsprung vor Mark Pattinson. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass er das Ding nach Hause fahren wird. Pattinson sitzt recht aufrecht auf dem Rad, fährt also nicht ohne Probleme (was wahrscheinlich kein Fahrer im Feld tut), und mit diesem großen Abstand kann Bischoff mit seinen Schlafpausen gut taktieren (dank Livetracker).

Auf Platz 3 fährt mittlerweile David Haase. Das ist wirklich sensationell, wenn man bedenkt, dass er 17 Stunden verloren hatte weil er ambulant mit Verdacht auf Lungenödem untersucht wurde. Er hätte sicher Pierre Bischoff massiv unter Druck setzen können wenn der Stopp nicht gewesen wäre. Aber nun hat er sich immerhin auf einen Podiumsplatz zurückgekämpft.

Marko Baloh hat große Probleme, kämpft sich aber weiter. Ich hatte ihn als großen Siegfavoriten gesehen, er kämpft auch ums Podium, allerdings wird es ein harter Kampf werden, und dass ihn sein Bekannter David Haase nun nach 17 Stunden Pause überholt hat ist mental nicht einfach zu verarbeiten.

Gulewicz hat aufgegeben. Er hat ein Penalty bekommen wegen „impeding traffic“. Das gibt leider immer gleich 1 Stunde, Tim Veremans hatte es ja auch schon getroffen.

Das Gulewicz deswegen aufgibt finde ich wirklich unsportlich und enttäuschend. Die Regeln sind für alle gleich. Sein Team hat laut Leaderboard 8 Autos aufgehalten und sie haben es auch selbst zugegeben. Das Team sagt sie hätten sonst die Sicherheit von Gerhard nicht gewährleisten können.

Es ist nicht einfach die Situation aus der Ferne zu beurteilen, aber ich kann mir nur schwer vorstellen warum auf der gleichen Strecke auf der alle fahren es nur für einen Fahrer nicht möglich sein sollte impeding zu vermeiden und für die anderen schon. Gerhards Unfall beim RAAM letztes Jahr (ein Motorradfahrer hat ihn von hinten umgefahren) mag bei der Wahrnehmung was an Followcarschutz nötig ist, und was ein inakzetables Risiko ist, eine Rolle gespielt haben.

Aber das ist natürlich ein Ereignis, das er selbst verarbeiten muss, dafür kann man keine Ausnahmen von den Regeln gestalten, das wäre unfair gegenüber den anderen Fahrern.

Nun aber beleidigt das Rennen aufzugeben kann ich nicht nachvollziehen. Die Veranstalter des RAAM und die Rennleitung sind wirklich sehr besorgt um die Sicherheit und Radsport findet auf der Straße statt. Gerhard fährt zum 11. mal und kennt das Risiko und das RAAM.

Vielleicht hätte die Crew hier auf Gerhard einwirken sollen, der nun mal nicht gerade viel geschlafen hat in den letzten sechs Tagen. Da ist die Motivation vielleicht auf dem Tiefpunkt gewesen, kaum eine Chance auf den Sieg, Haase kommt nach 17 Stunden Pause von hinten vorbeigeflogen, und dann noch ein Penalty. Da muss die Crew sagen reiß dich zusammen! Setz dich auf’s Rad und fahr! Bring das zu Ende!

Aber das scheint nicht geschehen zu sein. Wirklich sehr schade. Auch für die Crew.

Aber zurück zum Positiven. Diseviscourt und Ferris liegen solide hinter der vierköpfigen Spitzengruppe. Dann folgt schon die besten Fahrer der 50+ Gruppe, Martin Gruebele und Palle Nielsen, dicht gefolgt vom zweiten deutschen Teilnehmer Julian Eisenbeis, der jetzt allerdings auch schon über 400 Meilen Rückstand auf Bischoff hat.

Bei den Frauen hat sich nichts geändert beide verbliebenen Teilnehmer machen einen guten Eindruck, Nicole Reist führt ca. 120 Meilen vor Seana Hoogan.

 



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