Samstag, 27. August 2016

Gedanken zum Race Around Ireland

Heute morgen um acht Uhr ging es los mit den letzten Vorbereitungen zum Race Around Ireland (RAI). Nach dem gemeinsamen Frühstück der Crew (ich habe schon auf Trinknahrung umgestellt), gibt es nochmal Testfahrten um die Navi Apps zu testen und die Technik im Followcar zu checken. Ich nutze die Zeit für ein letztes leichtes Training.

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Danach sind wir nochmal alles Wichtige zur Bekleidung und zur Ernährung durchgegangen und haben Reifen wechseln geübt. Bei den doch teils üblen Straßen, sicher eine sinnvolle Maßnahme.

Um 17:30 Uhr dann sind wir zum Castle Arch Hotel gefahren zum offiziellen Briefing für Racer und Crew. Das Meeting brachte jetzt nichts überraschend neues, allerdings gab es Gelegenheit letzte Fragen zu klären und einen Blick auf die anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu werfen.

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Insgesamt also ein durchaus beschäftigungsreicher Tag, der mit einem Einkauf und einem Abendessen der Crew beendet wurde.

Da die Crew ohne mich zum Essen gegangen ist, bot sich für mich nochmal die Gelegenheit etwas über das Rennen zu sinnieren und so langsam in den Rennmodus zu kommen.

Die letzte Woche war doch insgesamt recht anstrengend, so dass ich jetzt ziemlich müde bin und eigentlich endlich auf‘s Fahrrad will und mich um nichts mehr kümmern mag. Dabei war aber alles immer recht relaxed. So wie auch die meisten Iren die wir bis jetzt kennengelernt haben.

So richtig ist mir die Herausforderung die auf mich zukommt noch nicht bewusst, ähnlich wie beim Glocknerman ist die Distanz nach dem Race Across America irgendwie nicht mehr so furcheinflößend, dabei wartet sicher ein extrem hartes Rennen auf mich.

Vor allem die steilen Stiche mit Steigungen im hohen Zwanzigprozentbereich, laut Route Book sogar bis 30%, machen das Rennen für meine Knie zu einer Herausforderung. Gerne würde ich Olli, der mich als Physio hier unterstützt, komplett ohne Arbeit lassen, aber das ist sicher ein unrealistischer Wunsch.

Die Wetterbedingungen sollten mir entgegenkommen, je kühler desto besser und Regen macht mir auch nicht soviel aus. Aber wenn es trocken bleibt ist mir das auch recht.

Ich habe keine Schlafstrategie festgelegt, die ersten beiden Tage fahre ich nach Gefühl, dann entscheide ich erst wie ich die Strategie für den Rest des Rennens festlege.

Das Team scheint motiviert und gut drauf, bis jetzt verstehen sich auch alle sehr gut, so dass ich diesbezüglich sehr optimistisch bin. Aber spätestens ab Tag drei wird sich zeigen ob der Optimismus gerechtfertigt ist.

Ich habe mir ein ambitioniertes Ziel gesetzt, ob ich das erreichen kann hängt viel vom linken Knie ab. Wenn mir das einen Strich durch die Rechnung machen würde, wäre das sicher mein letztes Ultradistanzrennen. Wenn es funktioniert, dann ist auch ein RAAM 2017 möglich. Wir werden sehen.

Jetzt gilt es erst mal morgen ins Rennen reinzufinden, durchzuziehen und das Ding irgendwie zu finshen.

Die Startzeit für mich ist 15:33 Uhr. Das Livetracking findet sich hier:

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Race Around Ireland – vor dem Rennen 2

Heute sind wir doch recht früh aufgestanden um noch einiges für die Inspektion vorzubereiten. Nach einem kurzen Trip zum Hardwarestore ging es dann weiter nach Moynalty zum Zielort. Dort ist nämlich auch das Race Office und die technische Abnahme.

Da wir sehr früh da waren, war alles recht entspannt. Alle Dokumente hatte ich vorbereitet und ordentlich zusammengeheftet. So ordentlich, dass ich mir sogar ein Lob vom Race Office eingefangen habe.

Man lernt halt dazu, und nachdem ich beim RAAM 2014 eher nix vorbereitet hatte an Dokumenten, haben wir es diesmal besser gemacht…

Die Abnahme an sich war auch ok. Wir mussten nichts nacharbeiten und die irischen Gastgeber waren recht locker, auch wenn sie sich alles genau angeschaut haben. Letztlich geht es ja nicht um Schikane, sondern darum die Sicherheit und die Fairness zu gewährleisten.

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Da wir so schnell durch waren mit der Inspektion konnten wir Markus und Olli pünktlich in Kells abholen und somit die Manschaft komplettieren.

Bis jetzt ist also alles gut gelaufen, alle Crewmitglieder angekommen inkl. Gepäck, die Abnahme bestanden, die Stimmung ist gut.

Nachmittags haben wir dann begonnen das Followcar endgültig zu präparieren, die diversen Ladegeräte mit Strom zu versorgen, die Navigation einzurichten und das Wohnmobil etwas vorzubereiten.

Ein Test mit der Funkverbindung und eine kleine „Kaffefahrt“ laut Trainingsplan stand auch noch auf dem Programm.

Morgen gibt es noch ein Briefing für die Crew zum Thema Ernährung und Klamotten.

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Außerdem steht das offizielle Racer und Crew Meeting auf dem Programm, dort haben wir die Gelegenheit noch letzte Fragen zu klären.

Jetzt heißt es erst mal ausschlafen.



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Freitag, 26. August 2016

Race Around Ireland – vor dem Rennen 1

Nachdem ich mit Katrin schon recht früh in Irland angereist bin und einen Blick auf den Zielort geworfen habe, konnten wir gestern schon das Haus in Trim beziehen in dem wir bis Sonntag zum Rennstart mit dem Team wohnen werden.

Ein schöne Anlage knapp zwei Kilometer vom Start entfernt. Leider kein WLAN, sonst perfekt. Heute sind auch schon Peter, Lucien und Pascal eingetroffen, morgen kommen noch Markus und Olli, so dass das sechs Personen starke Team dann hoffentlich komplettiert wird.

Trim ist ein ganz lebhafter Ort, wo es auch Geschäfte gibt, so dass man sich ggf. mit Vergessenem eindecken kann. Im Gegensatz dazu ist der Startort Moynalty ein sehr kleines Kaff, wo gerade mal ein Wohnmobil reinpasst…

Morgen haben wir schon die Inspektion, so dass alle Fahrzeuge, also Followcar, Wohnmobil und die beiden Fahrräder präpariert sein müssen. Die Regeln haben wir studiert, alle Checklisten durchgearbeitet und abgehakt, ich hoffe, dass die Offiziellen das genauso sehen und wir ohne Penalties die Freigabe für das Rennen bekommen.

Ich bin jedenfalls froh, wenn der bürokratische Teil abgeschlossen ist und ich endlich auf‘s Rad und losfahren kann.

Das Wetter ist erstaunlich gut, für Irland außergewöhnlich wenig Regen bis jetzt, und vor allem sehr wenig Wind, so dass ich sogar ein paar schöne Impressionen von Trim einfangen konnte.

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Mittwoch, 24. August 2016

Klar, easy einen schönen Ötzi fahren ginge auch…

Ich hätte mir auch einfach zwei Riegel und ein Gel einstecken können, das Rad in den Kofferraum geworfen in sechs Stunden nach Sölden heizen können und hätte sicher einen ordentlichen Ötztaler hinbekommen.

Aber mein Talent liegt nun mal mehr auf der Langstrecke, präziser der Ultralangstrecke. Und das möchte ich gerne auch nutzen. So ist‘s nix mit Riegelchen einpacken und losfahren.

Stattdessen heißt es Team zusammenstellen, Wohnmobil und Followcar organisieren, Flüge für die Crew, Fähre für die Fahrzeuge, etliche Übernachtungen, bürokratische Instpektion von Begleitfahrzeugen, Rennrädern und Bekleidung, und zwischendurch noch knapp 2200 Kilometer radfahren. Über Geld mag ich dabei gar nicht reden…

Aber es ist natürlich auch geil. Jedenfalls wenn die orthopädischen Probleme ausbleiben und alle organisatorischen Dinge gemeistert sind.

Ich bin sehr gespannt wie das Team funktionieren wird. Eine Mischung aus Erfahrung und frischen Kräften wird mich unterstützen wenn es gilt sich gegen die meist eher fiesen Wind- und Wetterbedingungen in Irland durchzusetzen.

Das Race Around Ireland ist von der Strecke her nicht ganz ein halbes RAAM, allerdings mit meist schwierigen Bedingungen. Der Wind bläst hier oft stark und gerne von vorne, es gibt (auch gegen Ende noch) immer wieder mal giftige Anstiege bis 25%, der Straßenbelag ist meist sehr rauh, manchmal auch einfach schlecht.

Ich bin sehr gespannt wie sich das im Vergleich zum Glocknerman anfühlt, der mehr Höhenmeter pro Kilometer hat und mit alpinen Anstiegen aufwartet.

Das RAI ist auch gleichzeitig die Europameisterschaft der Ultradistanzfahrer, so wie der Glocknerman die Weltmeisterschaft ist. Damit habe ich die Gelegenheit in einem Jahr beide Meisterschaften zu fahren.

Körperlich bin ich zwar nach der Urlaubspause und dem Fasten wieder auf dem aufsteigenden Ast, aber natürlich noch nicht ganz auf dem Level wie ich es zum Race Across America hatte. Ist auch gar nicht möglich, denn immerhin ist das RAI auch Teil der Trainingsvorbereitungen für eine eventuelle zweite Teilnahme am RAAM.

Es ist nicht nur Trainingsvorbereitung, sondern auch ein Test ob es orthopädisch Sinn macht einen zweiten Versuch zu starten. Die 1000 Kilometer beim Glocknerman kann man sich noch durchkämpfen und diverse Zipperlein ignorieren, da ist nach zwei Tagen alles vorbei. Aber beim RAI ist man vier bis fünf Tage unterwegs, da ist es dann nicht mehr möglich einfach alles zu ignorieren.

Wenn das linke Bein und vor allem das Knie durchhält, hoffe ich aber doch ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen. Mal schauen wie es sich entwickelt und wie ich gegen den Favorit Bernhard Steinberger abschneiden kann. Auch Isabelle Pulver ist natürlich durchaus ein Favorit auf den Gesamtsieg, sie kommt sicher gut mit den giftigen, steilen Anstiegen zurecht.

Ich freue mich auf jeden Fall auf ein spannendes Rennen.



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