Mittwoch, 21. Juni 2017

Tag 8: Let the Show begin

Die Nacht beginnt mit einer 2-stündigen Schlafpause in Washington geht es auf die in Nacht. Langsam wird es ernst, in der Nacht wird von Washington zum Mississippi gefahren. Guido liefert sich mit Marco Baloh und Mark Pattinson einen spannenden Schlagabtausch. Natürlich ist momentan die Platzierung eher sekundär, aber gleich drei Fahrer so nah beieinander zu sehen, ist für die Dauer des Rennens besonders. Ein ständiges gegenseitiges Überholen beginnt, bei dem Guido (zunächst einmal) den Kürzeren ziehen wird und die anderen beiden gewähren lässt. Schon jetzt um Platzierungen zu kämpfen wäre verfrüht.
Goldene Race Across America Regel: Wer hier über die Brücke fährt, hat gute Chancen, Anapolis zu erreichen. Dass das nicht immer zutrifft, zeigt sich an Patrick Grüner, der leider aus medizinischen Gründen kurz nach der Mississippi-Brücke aufgeben muss. So heißt es auch für Guido und uns, weiter unser Rennen zu machen, aber sich immer der Gefahr bewusst sein, dass es schnell vorbei sein kann.
An Time-Station 36, Greenville, gibt es eine kurze physiotherapeutische Behandlung, dann geht es weiter. Guido ist erschöpft, was wahrscheinlich niemand überrascht, aber er hat die nächsten Meilen im Blick. Die Crew treibt ihn an, nicht zu lange zu ruhen. Die Meilen von Time-Station 36 zu 38 sind nicht wirklich eine schöne Radstrecke. Zwar ist die Route endlich vom Highway runter, trotzdem ist das Verkehrsaufkommen hoch und zudem der Belag relativ schlecht. Unterwegs muss Guido die Crew darauf aufmerksam machen, dass die Hinterklappe des Wohnmobils offen ist, während es bei voller Geschwindigkeit überholt, um eine Time-Station voraus zu fahren. Seine Achtsamkeit kann er also noch nicht verloren haben.
Insgesamt zwei kleinere Behandlungspausen braucht es dann zwischen Time-Station 37 und 38, Sullivan. Während wir gerade noch Missouri betraten, sind wir nun schon in Illinois. Der Schnitt stimmt, Guido tritt konstant und sauber. Natürlich nicht mehr den Schnitt, den er in Oceanside hatte, natürlich nicht mehr die Ruhe, die er noch in Borrego Springs besaß, aber alles in einem für die Dauer entsprechend zufriedenstellenden Rahmen. Die Crew diskutiert natürlich trotzdem sein Ziel, unter 10 Tagen anzukommen. Es wird als eher skeptisch eingeschätzt, da die Appalachen ein ernormer Zeit- und Kraftfresser sein werden. Die momentane Situation, eventuell sogar um Platz 2 mitfahren zu können bei diesem Starterfeld steht dieser skeptischen Ansicht gegenüber. Durch den unglücklichen Ausfall von Patrick Grüner werden wohl die Plätze 2 und 3 zwischen Löhr, Pattinson und Baloh ausgemacht werden. Und sollte es selbst der vierte Platz hinter den beiden werden, wäre das eine absolute Ausnahmeleistung. Aber wie in fast jedem Blog-Beitrag muss auch hier gesagt werden: Außer Strasser, der ein absolutes Ausnahmerennen fährt, ist da hinten alles möglich, da die Strecke noch zu lang ist, um schon mit Taktieren und Spekulieren anzufangen.
In der Nacht geht es weiter in Richtung Bloomington (Time-Station 39) und dann Greensburg (Time-Station 40). Noch ist unklar, wie weit das Wohnmobil vorfahren kann, um über Nacht zu stehen und wann Guido seine 2h Schlafpause nimmt. Man merkt der Crew an: Jetzt bekommt das Race seinen Wettkampfcharakter: Der Tracker wird fast minütlich aktualisiert, man versucht in Gesten und Gesichter anderer Fahrer sportliche Zustände zu interpretieren und es wird sich eingehend mit der Strukturierung der letzten Tage auseinandergesetzt. Let the Show begin.



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